Die Gattung Indigofera ist mit etwa 700 Arten die drittgrößte Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae)[1]. Der Gattungsname bezieht sich darauf, dass einige Arten den blauen Farbstoff Indigo enthalten.
Bei Indigofera-Arten handelt sich um selten einjährige, meist ausdauernde krautige Pflanzen, Sträucher oder kleine Bäume. Die meisten Pflanzenteile sind filzig behaart.
Die Laubblätter sind paarig oder meist unpaarig gefiedert, bei einigen Arten sind sie einfach oder bis auf ein Fiederblatt reduziert. Die Ränder der Blätter beziehungsweise Fiederblätter sind glatt. Selten sind Drüsen auf den Blättern vorhanden. Die Nebenblätter sind haltbar oder fallen früh ab.
Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder in achselständigen traubigen oder ährigenBlütenständen zusammen mit meist früh abfallenden Tragblättern. Deckblätter fehlen.
Die zwittrigen Schmetterlingsblüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die fünf Kelchblätter sind glocken- oder becherförmig verwachsen. Die fünf Kelchzähne sind fast gleich oder der unterste ist länger. Die Kronblätter sind oft rosa, rot oder orange, selten weiß oder gelb gefärbt. Die Fahne ist an ihrer Basis kurz genagelt. Das Schiffchen besitzt oft einen Sporn, der mit den Flügeln verwachsen ist. Die Flügel sind schmal. Neun der zehn Staubblätter sind verwachsen. Das Fruchtblatt enthält viele oder nur ein bis viele Samenanlagen. Der lineale, meist unbehaarte Griffel endet in einer kopfigen Narbe.
Die Hülsenfrüchte sind länglich bis bleistift- oder kugelförmig und enthalten drei bis vier Samen. Das Hilum ist klein. Die zwei Keimblätter (Kotyledonen) sind ungleich.
Die Gattung Indigofera ist weltweit in tropischen bis warm gemäßigten Klimaten verbreitet. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt jedoch mit ungefähr 490 Arten in Afrika und Madagaskar.[1]
Indigofera cassioidesRottler ex DC.: Sie kommt in Bhutan, Indien, Laos, Myanmar, Nepal, Pakistan, Sri Lanka, Thailand, Vietnam, Guangxi und Yunnan vor.[4]
Indigofera cylindraceaWall. ex Baker: Sie kommt in Indien, Bhutan, Nepal, Myanmar und im südlichen Tibet in Höhenlagen von 2200 bis 2400 Metern Meereshöhe vor.[4]
Einige Arten (Indigofera tinctoria, Indigofera suffruticosa, Indigofera articulata, Indigofera arrecta) werden zum Färben beziehungsweise zur Gewinnung des Farbstoffs Indigo genutzt, andere zur Gründüngung oder als Futterpflanzen.[1] In einigen Arten wie Indigofera endecaphylla, Indigofera mucronata und wahrscheinlich einigen weiteren kommen die Substanzen Indospicin, Canavanin und Hiptagensäure vor. Diese lösen Erbschäden aus und werden für spezielle Pferdekrankheiten verantwortlich gemacht.[5]
↑ abc
G. Lewis, B. Schrire, B. Mackinder, M. Lock: Legumes of the world, RBG Kew, 2005. ISBN 1-900347-80-6.
↑ abIndigofera im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.