Die Indische Post (englischIndian Postal Service, Hindiभारतीय डाक) (Marktauftritt: India Post) ist das staatliche indische Postunternehmen.
Es gibt 154.965[3] Postämter, darunter das einzige schwimmende Postamt der Welt auf dem Dal-See.[4] Bezüglich der Anzahl an Postämter ist es die größte Postverwaltung der Welt.[5]
Es gibt 23 Zustellbereiche (postal circles), davon ein militärisches (Army Postal Service).
Jeder Bereich ist in Regionen und wiederum Divisionen untergliedert. Jeder postal circle wird von einem Postmaster General geleitet. Die Gesamtleitung unterhalb des Staatssekretärs für Post hat der Chief Postmaster General inne. Generaldirektor ist Shri Alok Sharma.[6] Sitz der Postverwaltung ist Neu-Delhi. Das heutige Logo wird seit 2008 verwendet. India Post ist Mitglied des Weltpostvereins.
Erste schriftliche Erwähnungen von Postversendungen im heutigen Indien sind in der Atharvaveda (1. Jahrtausend vor Christi) beschrieben.
Am 31. März 1774 wurde das Post Office Department of the East India Company gegründet. Ab 1839 bestand mit der Indian Mail (auch Malle des Indes genannt) eine regelmäßige Postverbindung zwischen London und Bombay, über die bis 1939 in Kombination von Zug und Dampfschiff die gesamte Post zwischen Großbritannien und der wichtigsten britischen Kolonie befördert wurde.[7]
Das Postdepartment (Department of Posts) ist Teil des Kommunikationsministerium (Ministry of Communications) und ist für das gesamte nationale Postsystem federführend; diese reguliert zudem die privaten Postdienstleister im Land.
Liste der Post-Staatssekretäre (Secretaries, Department Of Posts) ab 1947
Leiter des Departments ist Staatssekretär Shri. Pradipta Kumar Bisoi, Chairperson, Postal Services Board.[13] Dessen Amtsvorgänger waren (mit Amtszeiten):
Derzeit stehen 418.818 Personen in einem Beschäftigungsverhältnis der indischen Post.[15]
Für Direkteinsteiger werden interne Ausbildungen angeboten. Diese beginnt immer in Stufe 1. Qualifizierte Mitarbeiter können Stufe 2 durchlaufen.
Stufe 1: Grundkurs (Foundation Course) Lal Bahadur Shastri National Academy of Administration (LBSNAA) oder Sardar Vallabhbhai Patel National Police Academy (SVPNA) oder National Academy of Direct Taxes.
Stufe 2: Management/Administration Rafi Ahmed Kidwai National Postal Academy (RAKNPA).[16]
Die Einwurfbriefkästen sind in der Regel Kirschrot; es gibt folgende Ausführungen: kleine kastenförmige, kleine tonnenförmige sowie massive tonnenförmige aus Gusseisen.
Eine Besonderheit sind Briefkästen im Bundesstaat Kerala. Das Fürstentum Travancore hatte bis 1949 eine Staatspost. Die Einwurfbriefkästen waren dort ab 1866 grün[17] oder Mauve-Gold[18] und wurden jeweils von Massey & Co in Madras hergestellt. Viele dieser alten Briefkästen stehen noch heute und sind teilweise noch in Gebrauch.
Brief- und Paketversand mit und ohne Sendungsversicherung
EMS Speed Post für Expressversand (nationaler Marktführer) für Sendungen bis 35 kg, für Empfänger in Indien und 99 Ländern. Das Porto beinhaltet stets eine Sendungsversicherung.[19]
Aufgrund der großen Anzahl an Vorgängerorganisationen mit jeweils eigenen Nennwerten und Motiven gibt es allein schon im 19. und 20. Jahrhundert viele Tausend verschiedenartiger Postwertzeichen, die anfänglich zum Teil aus Prägesiegeln oder Wachsiegeln bestanden.
Jedes Jahr seit 1947[22] werden Sonderbriefmarken zum Gedenken an Ereignisse oder Personen (commemorative stamps) aufgelegt; allein 2019 87.[23]
India Post war die erste Postverwaltung in Asien, die gummierte Postwertzeichen ausgab (Juli 1852).
Seit 1947 wurden über 3000 Postwertzeichenarten herausgegeben.[24] Daneben gibt es Dienstmarken für staatliche Behörden (service stamps), die meist die Abbildung einer Ashoka-Säule zeigen.[25]
In Neu-Delhi befindet sich ein großes Philatelie-Museum der Indischen Post.[26] Auf dem Dal-See befindet sich ein weiteres, kleines Philatelie-Museum.
Versandstück von Bombay nach London (1866). Der Brief wurde mit der Malle des Indes genannten Postverbindung in 28 Tagen über den See- und Landweg befördert.
Postbedienstete entleert einen Briefkasten
Postamt in Udhagamandalam (Tamil Nadu) in typisch rot-weißer Farbgebung
Briefsortieranlage im Automated Mail Processing Centre in Kolkata (2013)
Headrick, Daniel. "A double-edged sword: Communications and imperial control in British India." Historical Social Research/Historische Sozialforschung (2010): 51–65. in JSTOR
Majumdar, Mohini Lal. The imperial post offices of British India, 1837–1914 (Phila Publications, 1990)
Rahman, Siddique Mahmudur. "Postal Services During The East India Company's Rule In Bengal." Bangladesh Historical Studies 19 (2002): 43+
Andreas Birken: Philatelic Atlas of British India, CD-ROM, Hamburg 2004