Indischer Wasserfreund | ||||||||||||
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Indischer Wasserfreund | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hygrophila polysperma | ||||||||||||
T.Anderson |
Der Indische Wasserfreund (Hygrophila polysperma) ist eine Sumpfpflanze aus der Familie der Akanthusgewächse (Acanthaceae). Er spielt eine Rolle in der Aquaristik, wo er zu den genügsamsten und ausdauerndsten Aquarienpflanzen zählt.
Der Indische Wasserfreund hat niederliegende oder aufrechte Sprossen. Unter Wasser wird er zwischen 15 und 50 Zentimeter hoch. Der zwischen einem und zwei Millimeter dicke Stängel ist kahl. Die Blätter stehen kreuzweise gegenständig und sind entweder kurz gestielt oder sitzen direkt am Stängel. Die Blattfarbe und Blattform sind variabel. Die Blattform ist dabei abhängig vom züchterischen Einfluss. Wildformen haben eher schmal elliptische Blätter; einige Zuchtformen weisen schmalblättrigere Wuchsformen auf. Diese Blattform tritt aber auch bei dem nah verwandten Weidenblättrigen Wasserfreund (Hygrophila salicifolia) auf.
Die Farbe der kreuzweise gegenständig stehenden Blätter ist abhängig vom Bodengrund. Pflanzen auf nährstoffarmem Untergrund sind hellgrün. Pflanzen, die auf tonig-lehmigem Boden stehen, können insbesondere auf der Unterseite eine rötlich-bräunliche Färbung haben. Bei Pflanzen, die als Bundware zur Bepflanzung von Aquarien gekauft werden, kann man diese Veränderung der Blattfarbe innerhalb weniger Tage beobachten. Bei gut gedüngten Aquarienböden sind die neu ausgetriebenen Blätter braun-rötlich gefärbt.
Bei guten Lichtbedingungen verzweigt die Pflanze sich reichlich. Sie kann dann einen sehr dichten Bestand ausbilden.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[1]
Der Indische Wasserfreund stammt aus Indien und Bhutan. Er kommt ursprünglich auch in Pakistan, Bangladesch, Nepal, Myanmar, Vietnam, China und Taiwan vor.[2] Er wurde außerdem in Mexiko eingeschleppt und zählt dort wie auch in Texas und Florida zu den Neophyten.[2] Über die natürlichen Wasserwerte, unter denen der Indische Wasserfreund gedeiht, ist nichts bekannt. In Mexiko wurde er bislang vor allem in Kanälen gefunden, in denen das Wasser einen sehr hohen pH-Wert aufweist. Dort wächst er semi-emers, d. h., dass nur Teile der Pflanze sich im Wasser befinden.
Der Indische Wasserfreund gehört zu den schnell wachsenden Pflanzen, die sowohl beginnenden Aquarianern als auch zur Erstbepflanzung von Aquarien empfohlen wird. Da sie häufig als Bundware angeboten wird, ist sie verhältnismäßig preisgünstig zu erwerben. In Bundwarenform werden in der Regel mehrere Triebe verkauft, die einzeln eingepflanzt werden können. Schlecht bewurzelte Sprossen treiben dabei häufig wieder auf. Sie können mit Pflanznadeln im Boden befestigt werden. Auf diese Weise können größere Aquarienflächen schnell begrünt werden.
Sie kommt außerdem mit einem breiten Spektrum von unterschiedlichen Wasserwerten, Temperaturen und Beleuchtungsverhältnissen zurecht. Auch wenn sie in freier Natur offensichtlich hartes Wasser bevorzugt, gedeiht sie auch bei niedrigen pH-Werten. Wie alle Pflanzen benötigt auch diese Kohlenstoffdioxid. Der Bedarf der Pflanze ist jedoch so gering, dass zusätzliche Kohlenstoffdioxid-Düngung nicht nötig ist.
Der Indische Wasserfreund wächst bei Wassertemperaturen zwischen 20 und 28 °C und bildet dann sehr schnell große Bestände aus. Er wächst so schnell, dass er regelmäßig eingekürzt werden muss. Durch Einpflanzen von abgeschnittenen Seitentrieben kann er vegetativ vermehrt werden. In nur schwach beleuchteten Aquarien sind sowohl das Höhenwachstum als auch die Sprossbildung eingeschränkt. Die Blätter färben sich in oberen Wasserregionen meist braun-rot, sodass mit der Pflanze farbliche Akzente gesetzt werden können.
Im Handel ist unter dem Namen Hygrophila polysperma 'Rosanervig' – im Handel gelegentlich auch Hygrophila rosae australis genannt – eine interessant gefärbte Variante der Pflanze erhältlich. Die Blattadern dieser Sorte sind weiß, die Blattfärbung ist rosafarben. Die Färbung wird vermutlich von einem Virus verursacht, welcher nur diese Pflanze befällt und nicht auf andere Arten übertragen wird. Wahrscheinlich werden durch die Infektion nahe den Blattadern nicht genügend Chloroplasten gebildet, wodurch die Blattadern weiß erscheinen. Die weiß-bunte Panaschierung kann sich allerdings im Laufe der Zeit wieder verlieren.
Aufgrund ihrer weiten Verbreitung stuft die IUCN diese Art als Least Concern (nicht gefährdet) ein.[3]