Internetwork Operating System Software | |
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Entwickler | Cisco Systems, Inc. |
Lizenz(en) | Proprietär |
Akt. Version | 15.9(3)M (August 2019) |
Architektur(en) | PowerPC[1] |
IOS Homepage |
Internetwork Operating System Software (IOS) ist das Betriebssystem von Routern und Switches des US-amerikanischen Unternehmens Cisco.
Das Betriebssystem geht zurück auf Bill Yeager, einem Mitarbeiter der Stanford University Medical School, der um 1980 die Software entwickelte, welche es den Routern ermöglicht, Netzwerke unterschiedlicher Medien und Protokolle miteinander zu verbinden. Er arbeitete bis 1984 mit Sandra Lerner und Leonard Bosack, den Gründern von Cisco, an der Verbesserung dieser Software zusammen. Mit der Gründung von Cisco im Jahre 1984 lizenzierte Cisco diese Software von Yeager. Seitdem wurde sie in verschiedenen Versionen eingesetzt und liegt seit Oktober 2009 in der Version 15.0 vor.
IOS wurde in der Vergangenheit auch an andere Hersteller lizenziert. So verwendeten z. B. in den 1990er Jahren die BRouter des US-amerikanischen Unternehmens DEC ein im Funktionsumfang eingeschränktes Cisco IOS.
IOS wird bei modernen Geräten beim Einschalten des Gerätes aus dem nichtflüchtigen Flash-Speicher dekomprimiert und in den Hauptspeicher geladen, während es bei älteren Routermodellen wie z. B. dem Cisco 2500 grundsätzlich direkt vom Flash-Speicher ausgeführt wird. Letzteres begrenzt die Ablaufgeschwindigkeit wegen des zum Hauptspeicher vergleichsweise geringen Durchsatzes von Flash-Speicher. Nach dem Start stellt es die grundlegenden Funktionen des Routing und/oder Switching zur Verfügung. Es werden je nach sogenanntem Feature-Set unter anderem Routing-Protokolle wie BGP, OSPF, EIGRP und RIP unterstützt. Außerdem werden je nach Feature-Set auch weitere Netzwerkprotokolle wie IPv6, IPX, AppleTalk unterstützt. Über Zugriffskontrolllisten werden grundlegende Paketfilterfunktionen bereitgestellt.
Gesteuert und konfiguriert wird dieses per Kommandozeile über eine Telnet, SSH oder eine direkte serielle Konsolenverbindung am Endgerät. Die Bedienung ist der von MS-DOS- oder Unix-Kommandozeilen ähnlich und enthält Funktionen wie die Autovervollständigung eines eingegebenen Kommandos. Eine enorme Hilfe ist dabei das Fragezeichen, welches an beliebiger Stelle eingegeben eine kontextabhängige Kurzhilfe ausgibt. Es sind aber auch Web- und Windows-Oberflächen verfügbar. Auch über SNMP kann man IOS eingeschränkt konfigurieren.
Kommandoprompt:
Mit dem User-Modus können nur einfache Abfragen und diverse show-Befehle ausgeführt werden. Im privilegierten Modus und im Global-Configuration-Modus kann der Router oder Switch konfiguriert werden. Der Wechsel in den privilegierten Modus kann ein Passwort erfordern, von dort kann man in den Global Configuration Mode wechseln. Um einzelne Schnittstellen einstellen zu können, muss in den „Interface Configuration Mode“ der jeweiligen Schnittstelle gewechselt werden.
show running-config
show version
show interface
show ip interface brief
show ip route show ipv6 route show ipx route show appletalk route
enable
configure terminal
Die Cisco-IOS-Versionierung verwendet Zahlen und Buchstaben. Im Allgemeinen wird die Form a.b(c)De verwendet, wobei D und e optionale Bezeichner sind. Bei Interims-Releases kommt die Form a.b(c.i)De zur Anwendung. Es gilt[2]:
Jedes Release erhält einen Release Designator, der eine Aussage über Qualität und Verwendbarkeit macht.
Releases von Cisco IOS sind aufgeteilt in mehrere Release Trains. Diese unterscheiden sich einerseits durch die enthaltenen Features (z. B. S- und E-Trains), andererseits auch betreffend deren Weiterentwicklung (Mainline sowie T-, X-, Y- und Z-Trains).
Teilweise werden Trains auch kombiniert. Der SE-Train ist z. B. eine Kombination aus S- und E-Train. Hin und wieder werden nach Bedarf auch weitere Trains erstellt. Zum Beispiel beinhaltet 12.0AA neuen Code, der für Ciscos AS5800 benötigt wurde.
Ein Feature ist ein spezifisches IOS-Merkmal, z. B. die Unterstützung eines bestimmten Protokolls, bestimmter Kryptographiefunktionen, Telefoniefunktionen usw. oder auch eine kleinere Erweiterung eines bestehenden Features. Auch die Unterstützung neuer Hardware (Router, Switch, Erweiterungsmodul usw.) wird Cisco-intern als Feature betrachtet. Der Funktionsumfang eines IOS-Betriebssystems lässt sich durch eine Auflistung der enthaltenen Features eindeutig beschreiben.
Zurzeit sind insgesamt etwas über 3750 verschiedene Features verfügbar.
Feature-Sets sind von Cisco fest definierte Zusammenstellungen von Features, welche dann effektiv verkauft resp. zum Download angeboten werden. Da IOS an sich nicht modular aufgebaut ist, besteht so trotzdem die Möglichkeit, eine für den gedachten Einsatzzweck möglichst passende Zusammenstellung von Funktionen zu erhalten. Ausgehend von einem Basis-Feature-Set – meist als "IP", "IP Only" oder "IP Base" bezeichnet – enthalten darauf aufbauende Feature-Sets einen größeren Funktionsumfang. Sie benötigen jedoch in der Regel mehr RAM- und/oder Flash-Speicher und führen u. U. zu einer höheren CPU-Belastung. Darüber hinaus sind sie auch teurer.
Ab Version 12.2 wurde für alle Router und Switches schrittweise das "Cisco IOS Packaging"[4] eingeführt. Es definiert acht unterschiedliche Feature-Sets für Router bzw. sieben für Catalyst Switches.