Intumeszenz(lat. intumescentia, von tumor – Anschwellung) bezeichnet eine Ausdehnung oder eine Anschwellung, also eine Volumenzunahme eines festen Körpers ohne chemische Umwandlung.
Beim Brandschutz bezeichnet der Begriff das zweckdienliche "Schwellen" bzw. Aufschäumen von Materialien. Intumeszente Baustoffe nehmen unter Hitzeeinwirkung an Volumen zu und entsprechend an Dichte ab. In der Regel finden intumeszente Stoffe im vorbeugenden baulichen Brandschutz Anwendung, wo sie folgende Aufgaben erfüllen können:
Aufschäumen zum Formen einer leichten Isolationsschicht als Hitzebremse. Expandierbares Graphit (Blähgraphit) etwa setzt bei Wärmeeinwirkung Gase frei. Wenn es beispielsweise dem isolierenden Mantel einer elektrischen Leitung zugesetzt wird, so bildet es mit dem veraschenden Isolierungsmaterial eine "geschäumte" Ascheschicht, welche die Sauerstoffzufuhr – und somit die Flammenausbreitung – behindert.
Bildung eines Brandschutzschotts durch Expansionsdruck, z. B. beim Ausfüllen des Hohlraums, den ein schmelzendes Kunststoff-Rohr in einem Wand- oder Deckendurchbruch hinterlässt.
Intumeszente Baustoffe werden auch „Dämmschichtbildner“ genannt. In Deutschland sind intumeszierende Baustoffe, die diese beinhaltende Bauprodukte und die mit ihnen hergestellten Bauarten zulassungspflichtig.
In der Medizin steht Intumeszenz für eine Größenzunahme eines Organes oder Gewebes (auch entsprechende krankhafte Veränderungen können damit bezeichnet werden – Geschwulst).