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Iodoform kann mithilfe Lugolscher Lösung aus Verbindungen mit CH3CHOH-Gruppe oder CH3CO-Gruppe wie Ethanol oder Aceton gewonnen werden. Diese Reaktion macht sich die Iodoformprobe zunutze, mit der die genannten Gruppen nachgewiesen werden können.
Dazu löst man beispielsweise Ethanol in Natronlauge und gibt Lugolsche Lösung zu.
Der genaue Mechanismus für die Darstellung von Iodoform aus Ethanol oder Aceton verläuft ähnlich dem Mechanismus der Haloform-Reaktion.[9]
Früher wurde in Diethylether gelöstes Iodoform (Iodoformether) in der Dentalmedizin zur Desinfektion von Wunden verwendet[10][11], da es mit der Wundfeuchtigkeit eine kleine, desinfizierend wirkende Iodmenge abgibt. Zugleich trocknete es auch die Wunde, stillte kleinere Blutungen und verminderte die Wundschmerzen. Wegen seines charakteristisch intensiven Geruchs, des hohen Preises und der Schädlichkeit bei hohen Dosierungen wird Iodoform allgemeinmedizinisch heute kaum mehr verwendet.
In der Zahnmedizin wird Iodoform nach wie vor sehr oft verwendet – es stellt das Standarddesinfektionsmittel zur Wundeinlage mittels Gazestreifen dar und wird als Füllpaste (mit Calciumhydroxid) in der Milchzahnwurzelfüllung benutzt.[12]
↑A. S. Carson, P. G. Laye, J. B. Pedley, Alison M. Welsby: The enthalpies of formation of iodomethane, diiodomethane, triiodomethane, and tetraiodomethane by rotating combustion calorimetry, in: The Journal of Chemical Thermodynamics, 1993, 25 (2), S. 261–269; doi:10.1006/jcht.1993.1025.
↑Louis Frederick Fieser, Mary Fieser: Organische Chemie, 2. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim 1979, S. 404–405.
↑Georges Simon Serullas: Notes sur l'hydriodate de potasse et l'acide hydriodique. Hydriodure de carbone, moyen d'obtenir à l'instant, ce composé triple. 1822 (bnf.fr [abgerufen am 5. April 2024]).
↑Iodoform. In: Spektrum.de. Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 12. September 2024.
↑Phyllis A. Lyday, Tatsuo Kaiho: Iodine and Iodine Compounds. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim, Germany 2015, ISBN 978-3-527-30673-2, S.1–13, doi:10.1002/14356007.a14_381.pub2 (wiley.com [abgerufen am 18. April 2024]).
↑Christian Bruhn, A. Kantorowicz, Carl Partsch (Hrsg.): Handbuch der Zahnheilkunde: Die Chirurgischen Erkrankungen der Mundhöhle der Zähne und Kiefer. 4, illustriert Auflage. Springer-Verlag, 1842, ISBN 978-3-642-90965-8 (google.de [abgerufen am 18. April 2024]).
↑M. F. Silva Jr., L. M. Wambier, M. V. Gevert, A. C. R. Chibinski: Effectiveness of iodoform-based filling materials in root canal treatment of deciduous teeth: a systematic review and meta-analysis. In: Biomater Investig Dent. Band9, Nr.1, 19. Mai 2022, S.52–74, doi:10.1080/26415275.2022.2060232, PMID 35615468.