Iseosee

Iseosee
Lago d’Iseo
Lago d’Iseo mit Monte Isola
Geographische Lage Lombardei (Italien)
Zuflüsse Oglio, Borlezza
Abfluss Oglio
Inseln Monte Isola, Isola di Loreto, Isola di San Paolo
Orte am Ufer Lovere, Riva di Solto, Sarnico, Marone, Pisogne, Sale Marasino, Iseo
Daten
Koordinaten 45° 43′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 45° 43′ N, 10° 5′ O
Iseosee (Lombardei)
Iseosee (Lombardei)
Höhe über Meeresspiegel 185 m s.l.m.
Fläche 65,3 km²
Länge 20,4 km
Breite 4,1 km
Volumen 8,1 km³
Maximale Tiefe 251 m
Mittlere Tiefe 124 m
Einzugsgebiet 1777 km²
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Der Iseosee (italienisch Lago d’Iseo oder Sebino) ist der viertgrößte der oberitalienischen Seen. Er liegt in den lombardischen Provinzen Brescia und Bergamo.

Der See befindet sich etwa 20 Kilometer nordwestlich von Brescia am Fuß der Bergamasker Alpen und der Adamello-Presanella-Alpen. Das Seebecken wurde von den eiszeitlichen Gletschern des Valcamonica-Tals ausgehöhlt. Der Fluss Oglio speist den See.

Der 65,3 km² große See liegt auf einer Höhe von 181 m s.l.m., ist 25 Kilometer lang und bis zu 251 Meter tief. Im See liegen die Inseln Monte Isola („Inselberg“), die größte in einem südeuropäischen Binnengewässer, sowie Isola di Loreto und Isola di San Paolo. Letztere befindet sich im Besitz der Waffenherstellerdynastie Beretta.[1]

Man kann den See trotz vieler bis ans Wasser steil abfallender Felswände komplett umfahren. Die Straße ist an vielen Stellen aus dem Felsen gehauen.

Am Ufer liegen die Orte Lovere, Marone, Pisogne, Sulzano, Iseo, Paratico, Sarnico und Riva di Solto.

Karsthöhlensystem

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Im Gebiet zwischen dem Iseosee und dem westlich von ihm gelegenen, kleineren Lago di Endine wurde ab 2006 ein sehr ausgedehntes Karsthöhlensystem entdeckt, dessen Erkundung – Stand 2023 – noch andauert.

Mit dem Auffinden eines niedrigen Eingangs, aus dem kalte Luft strömte, begann im Mai 2006 in der Provinz Bergamo am Rand des Fontenotals die Erforschung der Grotte Bueno Fonteno, von deren 50 km Ganglänge Stand Juli 2023 erst 19 km erkundet sind.

2009 nutzte Marcello Moi ein sardisches Speläo-U-Boot, um den Emerald Siphon (Smaragdsee, Sifone Smeraldo) zu befahren. Dokumentarfilmer Massimo Brega fotografierte und filmte ab Januar 2011.

Im Dezember 2012 wurde durch Aufweiten einer kleinen Spalte Nueva Vida – ein weiteres Höhlenlabyrinth – entdeckt.

Der Filmer und Höhlenforscher Vittorio Crobu befuhr ab dem 10. Januar 2020 im Rahmen der Operation „Charon“ einen der langen Tunnel mit einem 3-sitzigen Schlauch-Ruderboot.[2]

In der Höhle Bueno Fonteno verletzte sich am 2. Juli 2023 eine 31-jährige Höhlenforscherin am Knie und wurde am 4. Juli gerettet.[3]

Aufgrund günstiger Fallwinde hat sich der See zu einem Segelsportparadies entwickelt. An den wenigen Badestränden hat sich eine gute Tourismusinfrastruktur herausgebildet, jedoch ist der Iseosee im Vergleich zum Comer See oder zum Gardasee weit weniger frequentiert.[4]

Unmittelbar südlich des Sees beginnt das Weinanbaugebiet Franciacorta.

Der italienische Motorboothersteller Riva wurde 1842 als Werft in Sarnico gegründet.

Am 18. Juni 2016 eröffnete der Künstler Christo inmitten des Sees sein Kunstwerk The Floating Piers. Mit dieser Installation war es möglich, von Sulzano aus die Insel Monte Isola und von dort aus die Insel Isola di San Paolo zu Fuß über 16 Meter breite, im Wasser schwimmende Stege zu erreichen.[5] Das Kunstwerk war bis zum 3. Juli 2016 begehbar und wurde dann wieder abgebaut und recycelt.

Commons: Iseosee – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Iseosee – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Alberto Archetti: Isola di San Paolo. Omaggio a Montisola, abgerufen am 6. August 2014.
  2. (Mauizio Greppi:) Die Höhlenforscher beginnen Progetto Sebino, progettosebino.com, Höhlenforschungsprojekt, abgerufen am 5. Juli 2023. (Italienisch/Deutsch)
  3. ka: Verunglückte Höhlenforscherin gerettet rainews.it, 4. Juli 2023, abgerufen am 5. Juli 2023.
  4. Iseosee Reiseführer. Zwischenräume Verlag, abgerufen am 6. August 2014.
  5. Jan-Christoph Kitzler: Christo geht übers Wasser. In: tagesschau.de. 17. Juni 2016, abgerufen am 18. Juni 2016.