Iwan Lukjanowitsch Solonewitsch (auch Solonevič, russisch Ива́н Лукья́нович Солоне́вич; * 13. November 1891 im Gouvernement Grodno, Russisches Kaiserreich; † 27. April 1953 in Montevideo, Uruguay) war ein russischer Autor, sowjetischer Sportfunktionär und Gulag-Häftling.[1]
Solonewitsch absolvierte die Reifeprüfung auf dem Gymnasium in Wilna und studierte im Anschluss Rechtswissenschaften an der Universität von Sankt Petersburg. Er beendete das Studium in den Revolutionsjahren, um als Journalist zu arbeiten.
Mit seinen Büchern Im Feuerofen und Die Verlorenen beschreibt er einen wegen Verrats gescheiterten Fluchtversuch mit seinem Sohn Georg und Bruder Boris aus der Sowjetunion, das auf die Verhaftung folgende Leben in verschiedenen Lagern, darunter am Weißmeer-Ostsee-Kanal, sowie die schließlich für alle drei erfolgreiche Flucht durch Karelien nach Finnland im Jahr 1934.
Seine Ehefrau Tamara Solonewitsch (1894–1938), die die Sowjetunion bereits 1932 verlassen konnte, sowie sein mit ihm geflüchteter Bruder Boris Solonewitsch (1898–1989) arbeiteten im Ausland ebenfalls als Autoren.[2] Solonewitsch soll ein Anhänger einer faschistischen Umwälzung gewesen sein, was ihn zum Außenseiter im Pariser Milieu der Exilrussen gemacht habe. Das Attentat, das seine Frau das Leben kostete, verortet ein zeitgenössischer Bericht der Neuen Zürcher Zeitung aber selbstverständlich auf sowjetischer Seite.[3]
Von Boris Solonewitsch:
Von Tamara V. Solonewitsch:
Personendaten | |
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NAME | Solonewitsch, Iwan Lukjanowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Солоне́вич, Ива́н Лукья́нович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Schriftsteller, sowjetischer Sportfunktionär und GULAG-Häftling |
GEBURTSDATUM | 13. November 1891 |
GEBURTSORT | Gouvernement Grodno, Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 27. April 1953 |
STERBEORT | Montevideo, Uruguay |