Jacques Loussier (* 26. Oktober 1934 in Angers;[1] † 5. März 2019[2] in Blois) war ein französischer Pianist, Komponist und Arrangeur. Er war vor allem für seine Reihe Play Bach bekannt.
Ab dem Alter von zehn Jahren nahm Loussier Klavierunterricht.[3] Stundenlang spielte er ein Präludium aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach – „und dann ist es passiert; ich habe kleine Änderungen ausprobiert, das Thema umspielt“.[4] Diese Eigenart sowie die große Liebe zu Bach behielt Jacques Loussier auch bei, als er seine Geburtsstadt Angers verließ, um am Pariser Konservatorium bei Yves Nat zu studieren.
Bekannt wurde er mit seinen verjazzten Interpretationen von Werken Johann Sebastian Bachs. Auf diese ungewöhnliche Kombination war Loussier 1959 während seines Studiums gestoßen und gründete dazu mit dem Bassisten Pierre Michelot und dem Schlagzeuger Christian Garros das Play Bach Trio. Schnell entstanden fünf Schallplattenalben, die sich allein bis 1999 sechs Millionen Mal verkauften. 1978 löste Loussier die Gruppe auf wegen zu hoher Tournee-Belastung („Ich bin reisemüde“) und dem Willen, sich eigenen Kompositionen und dem Weinbau zu widmen. Er zog sich in sein Chateau Miraval in der Provence zurück. Dort richtete er ein eigenes Aufnahmestudio ein, in dem er an Kompositionen für akustische und elektrische Instrumente arbeitete. In dieser Zeit entstand u. a. seine „Barocke Messe des 21. Jahrhunderts“ namens Lumières. Er arbeitete auch mit Musikern und Bands wie Elton John, Sting, Sade, Steve Winwood, Pink Floyd und Yes.
1985 gründete er das „Play Bach Trio“ mit Vincent Charbonnier (Bass) und André Arpino (Schlagzeug). Als Charbonnier 1997 einen Schlaganfall erlitt, trat Benoît Dunoyer de Segonzac an seine Stelle. Loussier nahm Interpretationen anderer Komponisten auf wie Erik Satie, Claude Debussy, Maurice Ravel, Antonio Vivaldi. Loussier komponierte auch für über 67 Filme und Serien den Soundtrack, unter anderem die Titelmusik für die populäre französische Serie Thierry la Fronde und die Musik für den britischen Kriegsfilm Katanga (1968).
2007 wurde er als Commandeur de l'ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet.[5] 2010 erhielt er für sein Lebenswerk die German Jazz Trophy A Life for Jazz.
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||
Alben[6] | ||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||
Singles | ||||||||||||||||||||||||
|
Personendaten | |
---|---|
NAME | Loussier, Jacques |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Jazz-Pianist und Arrangeur |
GEBURTSDATUM | 26. Oktober 1934 |
GEBURTSORT | Angers, Frankreich |
STERBEDATUM | 5. März 2019 |
STERBEORT | Blois |