Jacques Prost (* 1946 in Bourg-en-Bresse) ist ein französischer Biophysiker und Festkörperphysiker (weiche Materie).
Prost studierte ab 1965 an der École normale supérieure de Saint-Cloud. 1969 erhielt er die Agrégation in Physik und 1973 wurde er promoviert. 1973 bis 1975 war er als Post-Doktorand an der Harvard University. Er gründete eine Gruppe für Flüssigkristallforschung in Bordeaux (1969 bis 1987, Forschung für das CNRS) und eine für theoretische physikalische Chemie an der École supérieure de physique et de chimie industrielles de la ville de Paris (ESPCI) unter Pierre-Gilles de Gennes, die er 1987 bis 1995 leitete. Dort befasste er sich mit Flüssigkristallen und weicher Materie. 1990 bis 1999 war er wissenschaftlicher Berater von Elf Aquitaine. 1996 gründete er eine Gruppe für physikalische Chemie am Institut Curie in Paris, mit der er biologische Fragen wie molekulare Motoren, Zellbewegung und Gewebedynamik, biologische Membrane, Mechanismen von Hörzellen und Adhäsion von Proteinen untersuchte. Er führte das Konzept aktiver Gele und von homöostatischem Druck in Geweben ein.[1] Unter anderem untersuchte er den Einfluss mechanischer Spannung auf Tumoren und wies Wachstumsunterdrückung nach (verbunden mit der Wirkung des Inhibitors p27).[2] 2003 wurde er Generaldirektor der ESPCI als Nachfolger von de Gennes. 2009 wurde er Mitglied des französischen Comité de l’Energie Atomique. Er ist emeritiert.
1995 erhielt er den Prix Jean Ricard. 2007 wurde er Mitglied der Académie des sciences. 2007 erhielt er den Cino del Duca Grand Prix und 2016 den Sackler-Preis in Biophysik. 2018 bekam er den Physik-Preis Dresden. Für 2024 wurde Prost der Lars-Onsager-Preis zugesprochen.
Personendaten | |
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NAME | Prost, Jacques |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Biophysiker und Physiker |
GEBURTSDATUM | 1946 |
GEBURTSORT | Bourg-en-Bresse |