Gemeinde Jadraque | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha | |
Provinz: | Guadalajara | |
Comarca: | La Alcarria | |
Gerichtsbezirk: | Sigüenza | |
Koordinaten: | 40° 56′ N, 2° 55′ W | |
Höhe: | 830 msnm | |
Fläche: | 38,91 km² | |
Einwohner: | 1.393 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 19240 | |
Gemeindenummer (INE): | 19156 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Héctor Gregorio Esteban | |
Website: | jadraque.es | |
Lage des Ortes | ||
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Jadraque ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 1.393 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Norden der Provinz Guadalajara in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Die katholische Kirchengemeinde gehört zum Bistum Sigüenza-Guadalajara. Die Burg von Jadraque liegt am Camino del Cid;[2] die Gemeinde gehört zur bevölkerungsarmen Serranía Celtibérica.
Der Ort Jadraque liegt ca. 50 m oberhalb und ca. 1 km von der Talsenke des Río Henares entfernt in einer Höhe von ca. 830 m im Norden der Kulturlandschaft der Alcarria. Die Entfernung zur südwestlich gelegenen Provinzhauptstadt Guadalajara beträgt ca. 48 km (Fahrtstrecke). Der sehenswerte Ort Atienza liegt ca. 38 km nördlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 440 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[3]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2019 |
Einwohner | 1.645 | 1.595 | 1.947 | 1.274 | 1.413[4] |
Trotz der Mechanisierung der Landwirtschaft sowie die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des daraus resultierenden Verlusts an Arbeitsplätzen ist die Einwohnerzahl der Gemeinde im Wesentlichen stabil geblieben. Zur Gemeinde gehört auch der etwa 5,5 km nördlich gelegene Weiler (pedanía) Castilblanco de Henares.
Die Gemeinde lebte jahrhundertelang ausschließlich vom Getreideanbau (Gerste und Weizen), der hauptsächlich zur Selbstversorgung betrieben wurde; auch Viehhaltung (Schafe, Ziegen, Hühner) fand in geringem Maße statt. Der Ort Jadraque diente als merkantiles, handwerkliches und kulturelles Zentrum für die inzwischen zumeist verschwundenen Weiler und Einzelgehöfte in seiner Umgebung. Heute spielt die Landwirtschaft immer noch die wichtigste Rolle, doch sind auch Einnahmen aus dem Tourismus (Vermietung von Ferienwohnungen etc.) zu verzeichnen.
Keltische, römische oder westgotische Spuren wurden bislang nicht entdeckt; im 8. und 9. Jahrhundert eroberten arabisch-maurische Heere das Land. Der Ortsname Xaradraq ist wahrscheinlich arabischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „grünes Land“. Nach der im 10. Jahrhundert begonnenen und in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts unter Alfons VI. vollendeten Rückeroberung (reconquista) Neukastiliens, die in der Einnahme der etwa 180 km weiter südwestlich gelegenen Stadt Toledo im Jahr 1085 ihren Höhepunkt fand, wurde das Gebiet mit Christen aus dem Norden neu- oder wiederbesiedelt (repoblación). Im Jahr 1469 erwarb Don Pedro González de Mendoza, der Bischof von Sigüenza, das Gebiet und baute die Burg aus.