Jannis Spyropoulos

Jannis Spyropoulos (griechisch Γιάννης Σπυρόπουλος, * 12. März 1912 in Pylos, Griechenland; † 18. Mai 1990 in Athen) war ein griechischer Maler. Er war ein bedeutender Vertreter der künstlerischen Avantgarde der griechischen Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg.

Jannis Spyropoulos studierte von 1933 und 1938 an der Hochschule der Bildenden Künste Athen. Im Jahr 1938 erhielt Spyropoulos ein Stipendium und setzte sein Studium an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris bis 1940 fort. Nach seiner Rückkehr nach Griechenland ließ er sich in Athen nieder, wo im Jahr 1950 seine erste Einzelausstellung stattfand.

Zu dieser Zeit begann er mit der Abstrakten Malerei, inspiriert durch die aktuelle französische Kunstszene, insbesondere durch das Werk von Paul Cézanne. Die Besonderheit seiner Malkunst lag in der architektonischen Komposition der Bilder auf der einen Seite, und einer eruptiv-spontanen, aggressiven Pinselführung auf der anderen Seite. Er benutzte den Pinsel von allen Seiten und ritzte mit dem Pinselstiel Linien in die Farbschichten seiner meist großformatigen Leinwandbilder. Er schuf ebenfalls zahlreiche Collagen in den 1960er Jahren. Sein künstlerischer Beitrag zur Abstraktion gehört zu den wichtigsten Kapiteln in der Geschichte der zeitgenössischen griechischen Kunst.

Ende der 1950er Jahre bekam die Abstrakte Malerei von Spyropoulos internationale Aufmerksamkeit. Seine Arbeiten wurden auf wichtigen internationalen Ausstellungen gezeigt. 1960 war er auf der XXX. Biennale von Venedig, vertrat dort Griechenland und erhielt dort auch den Preis der UNESCO. Er war mit drei Ölbildern als Teilnehmer der documenta III 1964 in Kassel in der Abteilung „Aspekte 1964“ vertreten.

Im Jahr 1976 richtete Jannis Spyropoulos sein Haus und Atelier in Ekali ein. Dieses Haus ist heute Sitz der Spyropoulos-Foundation und des Jannis Spyropoulos Museum. Eine große Retrospektive seiner Kunst wurde im Jahr 1994 in vielen griechischen Städten gezeigt. Seine Bilder sind auch Teil der Sammlung der Griechischen Nationalgalerie in Athen.

Literatur und Quellen

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documenta III. Internationale Ausstellung. Katalog: Band 1: Malerei und Skulptur; Band 2: Handzeichnungen; Band 3: Industrial Design, Graphik; Kassel/Köln 1964.