Japanischer Flieder | ||||||||||||
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![]() Japanischer Flieder (Syringa reticulata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Syringa reticulata | ||||||||||||
(Blume) H.Hara |
Der Japanische Flieder[1] (Syringa reticulata) ist ein Strauch oder Baum mit gelblich weißen und nach Liguster duftenden Blüten aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Japan, Korea, China, der Mongolei und im Osten Russlands. Die Art wird häufig als Zierstrauch verwendet.
Der Japanische Flieder ist ein 2 bis 10 selten 15 Meter hoher Strauch oder auch ein kurzstämmiger oder mehrstämmiger Baum mit eiförmig-rundlicher Krone und mit sich in waagrechten Streifen ablösender Borke. Die Zweige sind kahl und glänzend rötlich. Endknospen fehlen. Die Laubblätter haben einen 1 bis 3 Zentimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist krautig, einfach, 2,5 bis 13 Zentimeter lang und 1 bis 6, selten 8 Zentimeter breit, eiförmig, elliptisch-eiförmig, eiförmig-lanzettlich, länglich-lanzettlich bis mehr oder weniger rundlich, mit spitzer, zugespitzter oder geschwänzt zugespitzter Blattspitze und gerundeter, keilförmiger, gestutzter oder mehr oder weniger herzförmiger Basis. Die Blattoberseite ist frischgrün, die Unterseite blaugrün, kahl oder selten flaumig behaart.[2][3]
Die Blüten wachsen in 5 bis 20, selten 27 Zentimeter langen und 3 bis 20 Zentimeter durchmessenden, seitständigen, dichten und oft zu mehreren zusammenstehenden Rispen. Die Blüten haben einen 0 bis 2 Millimeter langen Stiel. Der Kelch ist 1 bis 2 Millimeter lang. Die Blütenkrone ist 3 bis 5 Millimeter breit und gelblich weiß. Die Kronröhre ist gleich lang bis etwas länger als der Blütenkelch. Die Staubbeutel ragen weit aus der Kronröhre heraus. Die Blüten duften nach Liguster. Als Früchte werden 1,5 bis 2,5 Zentimeter lange, lang elliptische bis lanzettliche, säbelartig gekrümmte, glatte oder mit Korkporen besetzte Kapseln gebildet. Der Japanische Flieder blüht von Mai bis August, die Früchte reifen von August bis Oktober.[2][3]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46.[3]
Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Japan auf den Inseln Hokkaidō, Honshū, Kyushu und Shikoku, in Südkorea, in den chinesischen Provinzen Gansu, Hebei, Heilongjiang, Henan, Jilin, Liaoning, Ningxia, Shaanxi, Shanxi, im Norden von Sichuan und in der Inneren Mongolei, in der Mongolei und in Russland in der Oblast Amur und in der Region Primorje.[4] Der Japanische Flieder wächst in Mischwäldern, auf Grasflächen, in Schluchten und Tälern in Höhen von 100 bis 2400 Metern auf mäßig trockenen, frischen bis feuchten, schwach sauren bis neutralen, sandigen Böden an sonnigen Standorten. Die Art ist wärmeliebend und frosthart.[2][3]
Der Japanische Flieder (Syringa reticulata) ist eine Art aus der Gattung der Flieder (Syringa) in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Dort wird die Gattung der Tribus Oleeae zugeordnet.[4] Die Art wurde von Carl Ludwig Blume als Ligustrum reticulatum (Basionym) erstmals wissenschaftlich beschrieben und in die Gattung der Liguster (Ligustrum) gestellt.[5] Hara Hiroshi stellte die Art 1941 als Syringa reticulata in die Gattung der Flieder.[4] Der Gattungsname Syringa wurde von Linné 1753 gewählt, zuvor ab etwa dem 16. Jahrhundert wurde der Name sowohl für den Gemeinen Flieder (Syringa vulgaris) als auch für den Europäischen Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) verwendet. Er wurde wahrscheinlich von der griechischen „syrigs“ abgeleitet, einem Blasinstrument, das man aus den Ästen des Pfeifenstrauchs herstellen kann.[6] Das Artepitheton reticulata stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „netzartig“.[7]
Es werden drei Unterarten unterschieden:[4]
Der Japanische Flieder wird häufig als Zierstrauch verwendet.[2]