Das Japanische Rote Kreuz (japanisch 日本赤十字社, Nihon Sekijūji-sha; Kurzform 日赤, Nisseki) ist die Nationale Rotkreuz-Gesellschaft in Japan nach den Genfer Abkommen und als solche Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung mit Hauptsitz in Tōkyō. Ehrenpräsidentin ist die jeweilige Kaiserin, Ehrenvizepräsidenten sind das Kronprinzen-Paar und weitere Mitglieder des Kaiserhauses.
Während der Satsuma-Rebellion 1877 brachten das Mitglied des Ältestenrates der Regierung Sano Tsunetami (1822–1902), und Ogyū Yuzuru (1839–1910)[A 2] eine Gruppe von freiwilligen Helfern zur Versorgung von Verwundeten zusammen, mit denen am 1. Mai 1877 die Hakuai-sha (博愛社), auf Deutsch etwa „Philanthropischen Gesellschaft“, gegründet wurde. Als Japan 1886 der Genfer Konvention beitrat, nannte sich die Hakuren-sha im Jahr darauf in „Japanisches Rotes Kreuz“ um und wurde vom Internationalen Roten Kreuz als Mitglied aufgenommen. – Die Tätigkeit des Japanischen Roten Kreuzes ist durch das Gesetz 309 vom 14. August 1947 geregelt. 1890 wurde mit der Ausbildung von Krankenschwestern begonnen.
Das Japanische Rote Kreuz betreibt 104 medizinische Einrichtungen, 19 Einrichtungen für Krankenschwestern und anderes Personal, 234 Einrichtungen im Rahmen des Blutspende-Programms und 29 Wohlfahrtseinrichtungen. In diesen Einrichtungen werden mehr als 65.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Derzeitiger Präsident ist Yoshiharu Otsuka. Stand 31. März 2020 hat die Gesellschaft etwa 150.000 Mitglieder und wird von 80.000 korporativen Mitgliedern unterstützt.
Die Aufgaben gliedern sich in folgende Bereiche:
Der Sitz der Gesellschaft ist Tokio, darunter gibt es jeweils Zentralen in den 47 Präfekturen. Die Geschäftsführung hat 223 Mitglieder, die Gesellschaft ist gegliedert in die Abteilungen: Verwaltung, Operative Abteilung, Wohlfahrts-Abteilung, Blutdienste-Abteilung und Öffentlichkeitsarbeit.
Bereich | Einnahmen | Ausgaben | Differenz |
Allgemein | 68 | 64 | 4 |
Medizinische Einrichtungen | 977 | 970 | 7 |
Blutspende | 167 | 177 | −10 |
Wohlfahrt | 18 | 14 | 4 |
Das Japanische Rote Kreuz hat mit einem Gedenkstein den Lagerkommandanten, Matsue Toyohisa (松江豊寿; 1875–1952), für seinen Umgang mit den deutschen Kriegsgefangenen des Lagers Bandō (heute innerhalb der Stadt Naruto gelegen) geehrt.