Jasper van ’t Hof (* 30. Juni 1947 in Enschede, Niederlande) ist ein niederländischer Jazz-Pianist und Keyboarder, der mit seinen Bands europäische Jazzgeschichte geschrieben hat und beständig über Stilgrenzen hinaus ging.[1]
Sein Vater war Jazz-Trompeter, seine Mutter Sängerin mit klassischer Ausbildung. Mit fünf Jahren bekam er Klavierunterricht. Seine ersten Erfahrungen vor Publikum machte er in Schulbands und Jazzclubs.
Anfang der 1970er Jahre schaffte er mit Association P.C., der freien Rockjazz-Gruppe um den Schlagzeuger Pierre Courbois, den Gitarristen Toto Blanke und den Bassisten Sigi Busch, den internationalen Durchbruch. Er spielte E-Piano und Orgel. Die so mögliche „abenteuerliche Mixtur aus Jazz, Rock und freier Improvisation“ wurde als Antwort auf US-Bands wie Weather Report gewertet.[1] Kennzeichnend für die Themen und Improvisationen von van ’t Hof sind bis heute seine Vorliebe für komplexe, gebrochene Metren. 1972 wurde er in einem Jazzpoll zum führenden europäischen Synthesizer-Spieler gewählt.
Mitte der 1970er Jahre setzte er mit seiner Band Pork Pie, deren Name eine Anspielung auf Lester Young ist, Akzente im Jazz-Rock, die durch die Einbeziehung des amerikanischen Holzbläsers Charlie Mariano eine gänzlich individuelle Prägung erfuhren.[1] Weiterer Mitspieler war der Gitarrist Philip Catherine sowie wechselnde Rhythmusgruppen, zunächst J. F. Jenny-Clark und Aldo Romano. Anschließend kehrte er zum akustischen Konzertflügel zurück und spielte Soloplatten ein.
Seit 1984 ist er mit dem Projekt Pili Pili erfolgreich. Hier verbindet sich europäischer Jazz mit afrikanischer Musik und tanzbaren Grooves. Eine viertelstündige Trance-Produktion mit dieser Gruppe machte ihn in der Clubszene berühmt. Mit seinem Projekt Hotlips kehrte er 2005 zu früheren Jazz-Rock-Vorlieben zurück.
Er arbeitete mit unterschiedlichen Musikern zusammen, wie zum Beispiel Wolfgang Dauner, George Gruntz (Piano), Trilok Gurtu (Percussion), Angélique Kidjo (Gesang), Wayne Krantz (Gitarre), Didier Lockwood (Geige), Alphonse Mouzon (Schlagzeug), Jean-Luc Ponty (Geige) und Archie Shepp, Heinz Sauer oder Paul Heller (Saxofon).[2] Bis 2007 war er auch als Dozent an der Hochschule für Musik der Musik-Akademie der Stadt Basel tätig und betreute dort im Rahmen des neu geschaffenen Studiengangs „Producing-Performance“ den Bereich Performance. 2018 wurde er mit dem Boy-Edgar-Preis ausgezeichnet.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hof, Jasper van ’t |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Jazz-Pianist und Keyboarder |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1947 |
GEBURTSORT | Enschede |