Benguigui kam 1944 als Sohn algerischer Juden in Oran zur Welt. Im Alter von 14 Jahren sah er in seiner Heimatstadt eine Aufführung von MolièresTartuffe und beschloss, Schauspieler zu werden. Als die französische Untergrundbewegung OAS ihn kurz vor seinem 18. Geburtstag zu rekrutieren versuchte, ging er nach Toulouse. Seine Eltern Jean und Nelly (geb. Abécassis)[2] und sein älterer Bruder Pierre (* 1938)[2] blieben in Algerien.[3]
Im Jahr 1966 begann Benguigui seine berufliche Laufbahn als Theaterschauspieler. Unter der Regie von Patrice Chéreau kam er mehrfach auf der Bühne zum Einsatz.[3] 1967 stand Benguigui für den Kurzfilm Vampirisme erstmals vor der Filmkamera. Ab den 1970er Jahren war er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen und arbeitete dabei unter der Leitung namhafter Regisseure wie Bertrand Blier, Philippe de Broca, Claude Zidi, Claude Chabrol und Claude Lelouch. Zumeist auf den mediterranen Typ festgelegt, tritt er häufig in komischen Nebenrollen auf, wie in Die Flüchtigen (1986) neben Pierre Richard und Gérard Depardieu. Mit Isabelle Huppert stand er mehrfach gemeinsam vor der Kamera, wie beispielsweise 1997 in Chabrols Gaunerkomödie Das Leben ist ein Spiel. In den Comic-Verfilmungen Asterix & Obelix: Mission Kleopatra (2002) und Die Daltons gegen Lucky Luke (2004) spielte Benguigui erneut kleine Nebenrollen. In Frankreich ist er auch als Synchronsprecher tätig. Er lieh unter anderem Joe Pesci seine Stimme. Im Jahr 2014 veröffentlichte er das autobiografische Buch Un parfum d’orange amère.[3]
Jean Benguigui ist der Vater der Schauspielerin Catherine Benguigui (* 1964) und des Sängers Antoine Léonpaul (1975).[4]