Jenaz | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Prättigau/Davos |
BFS-Nr.: | 3863 |
Postleitzahl: | 7231 Pragg-Jenaz 7233 Jenaz |
Koordinaten: | 772596 / 199370 |
Höhe: | 755 m ü. M. |
Höhenbereich: | 681–2395 m ü. M.[1] |
Fläche: | 25,91 km²[2] |
Einwohner: | 1145 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 44 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
9,1 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.jenaz.ch |
Jenaz, Ansicht von Südosten
| |
Lage der Gemeinde | |
Jenaz (rätoromanisch ) ist eine politische Gemeinde in der Region Prättigau/Davos des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Blasonierung: Geteilt von Blau und Gold; in Blau sechsstrahliger goldener Stern, in Gold zwei blaue Pfähle.
Überliefertes Wappen der Gemeinde.
Das heutige Jenaz liegt im Talboden an der Bahnlinie Landquart–Davos. Alt-Jenaz, das frühere Zentrum, liegt 30 Höhenmeter darüber auf einer eiszeitlichen Schwemmterrasse und weist ein Dorfbild von nationaler Bedeutung auf. Ausserdem gehören noch der Weiler Rüti rechts der Landquart und der Ortsteil Pragg-Jenaz (früher Furna Station genannt) am Furnerbach zur Gemeinde. Vom gesamten Gemeindeareal von beinahe 26 km² ist rund die Hälfte landwirtschaftlich nutzbar (1247 ha; meist Alpwirtschaften). Etwas über 10 km² (genau 1008 ha) sind von Wald und Gehölz bedeckt. Daneben umfasst das Gemeindegebiet 263 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge) und 77 ha Siedlungsfläche.
Jenaz grenzt an Arosa, Fideris, Furna, Luzein und Schiers.
Gegenwärtig ist die Etymologie des Ortsnamens laut dem Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen ungeklärt. Für das 12. Jahrhundert ist die Schreibung Junaze belegt; des Weiteren finden sich auch die Varianten Jonatz (14. Jahrhundert), Jenatz (1394), Janatz (1462), Yonatz (1473) sowie Lgünaz (1572).[5]
Jenaz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Junazis erwähnt. Zu dieser Zeit waren Jenazer Güter im Besitz des Churer Domkapitels und des Dominikanerklosters St. Nicolai während die Hoheitsrechte bei der Herrschaft Castels lagen. Im 14. Jahrhundert wanderten walserdeutsch sprechende Walser ins rätoromanische Mittelprättigau.
Jenaz trat 1436 als Teil des Gerichts Castels dem Zehngerichtenbund bei. Das Gericht Castels wurde 1662 in Castels-Jenaz und Castels-Luzein aufgeteilt. Die St. Peterskirche (ab 1511 St. Peter und Paul), in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erwähnt, war die Mutterkirche von St. Antönien und Furna und wurde 1526 reformiert.
1733 fasste die Gemeinde eine im Valdavos entdeckte Quelle und liess ein Gast- und Badehaus erstellen. Das Bad Jenaz wurde 1766 für 130 Gäste vergrössert, war bis zum Brand von 1834 in Betrieb und wurde danach abgebrochen. Die dort 1941 neugefasste Mineralquelle ist öffentlich zugänglich.[6]
Das Bauerndorf Jenaz lebte während Jahrhunderten von der Viehzucht auf den zahlreichen Alpen sowie dem Korn- und Obstbau. Die Talstrasse (1843–1863) und die Bahnverbindung ab 1889 begünstigten die Entwicklung des Gewerbes (Baugewerbe, Holzverarbeitung). Im Jahr 2000 arbeitete die Hälfte der Erwerbstätigen im Industriellen Sektor.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1850 | 1888 | 1900 | 1950 | 2000 | 2004 | 2020 |
Einwohner | 806 | 997 | 820 | 1053 | 1130 | 1158 | 1147 |
1850 zählte Jenaz 806 Einwohner, 1888 997 (Bahnbau), 1900 820, 1950 1053, 2000 1130. Von den 1158 Bewohnern Ende 2004 waren 1076 (= 93 %) Schweizer Bürger.
Der Gemeindepräsident ist Werner Bär-Bühler (Stand 2023).
Jenaz liegt an der Bahnstrecke Landquart–Davos Platz.