Joneleit wuchs in Nieder-Roden bei Offenbach auf. Im örtlichen Musikverein erlernte er das Schlagzeugspiel. Nach Abitur und Zivildienst spielte Joneleit zunächst Schlagzeug in regionalen Rock- und Jazzgruppen. 1990 übersiedelte er in die USA. Dort studierte er in Vermillion (South Dakota) und Madison (Wisconsin) bei Stephen Yarbrough (* 1946), Robert Marek (1915–1995), Lewis Hamvas und Joel Naumann (Schüler von Stefan Wolpe).
Seit 1997 arbeitet Joneleit als freischaffender Komponist. Sein besonderes Interesse gilt größeren Formaten wie Musiktheater und Orchesterwerken, aber auch Kammermusik, Film und Hörspiel. 2002 erschien seine erste Portrait-CD mit Kammermusik. 2006 erhielt er den Komponisten-Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, im gleichen Jahr wurde sein Stück Le tout, le rien in die Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats aufgenommen. Michael Herrschel über Joneleit: „Die musikalischen Wurzeln von Jens Joneleit kann man im Free Jazz, der ihn früh faszinierte, ebenso suchen wie im unbefangenen Ernst, mit dem er das alteuropäische Erbe in all seinen Gegensätzen und Widersprüchen zu studieren begann.“[1]
Jens Joneleit lebt in Berlin. Im Jahr 2010 wurde er mit dem Kulturpreis seiner Heimatstadt Rodgau für das Jahr 2009 ausgezeichnet.[2] Am 3. Oktober 2010 wurde seine Oper Metanoia. Über das Denken hinaus zur Eröffnung der Ausweichbühne der Berliner Staatsoper Unter den Linden unter der Leitung von Daniel Barenboim uraufgeführt.[3]
Piero – Ende der Nacht. Hörstück für ein Theater der wandernden Gedanken und Klänge. Libretto: Michael Herrschel (unter freier Verwendung von Passagen aus Die Rote von Alfred Andersch). UA 2008 München (Muffathalle; Koproduktion Münchener Biennale / Oper Frankfurt / Experimentalstudio Freiburg; Regie: Katharina Thoma; Raumkonzept: Gunnar Hartmann; Ausstattung: Anomone Bold; Dramaturgie: Norbert Abels; mit Johannes M. Kösters [Bariton], Chorsolisten des Bayerischen Rundfunks und Ensemble Modern, Dirigent: Yuval Zorn)
Die Stadt in allen Winden, 7 Lieder für hohe Frauenstimme, Flöte/Altflöte/Bassflöte und Klavier. Texte: Georg Britting. UA 1999 Regensburg (Weinschenk-Villa)
Kitzgrau, 3 Lieder für hohe Frauenstimme, Flöte/Altflöte/Bassflöte und Klavier. Texte: Margret Hölle. UA 2002 Regensburg (Festsaal der Regierung der Oberpfalz; mit Rudi Spring [Klavier])
Il canto l’interno, …nell’intimo (1998) für Flöte/Piccolo/Bassflöte, Klarinette/Bassklarinette, Violine, Violoncello, Schlagzeug und Klavier. UA 2005 Kirchberg an der Jagst (Schloss-Schule; ensemble gelber klang)
Weidengesang (1997/98) für Orchester. UA 2000 Riedenburg (Moskauer Sinfonieorchester, Dirigent: Alexei Kornienko)
Streichquartett (1999). UA 2005 Stuttgart (Theaterhaus; Helios-Quartett)
Lux perveniet. Sinfonischer Choral zum Reformationstag für Bläser, Schlagzeug und Glocken. UA 1999 Regensburg (Dreieinigkeitskirche)
…im Nirgends für Bassflöte/Piccolo, Violoncello und Klavier. UA 2003 Aachen (Wolpe-Trio)
Schnitt, Auftragswerk für Klavierfieber 2011 Berlin, inspiriert durch das Dada-Bild von Hannah HöchSchnitt mit dem Küchenmesser Dada durch dei letzte Weimarer Bierbauchkulturepoche Deutschlands; UA 26. Juni 2011 Neue Nationalgalerie, Berlin