Jetzendorf

Wappen Deutschlandkarte
Jetzendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Jetzendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 26′ N, 11° 25′ OKoordinaten: 48° 26′ N, 11° 25′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Pfaffenhofen an der Ilm
Höhe: 481 m ü. NHN
Fläche: 21,74 km2
Einwohner: 3179 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85305
Vorwahl: 08137
Kfz-Kennzeichen: PAF
Gemeindeschlüssel: 09 1 86 132
Gemeindegliederung: 28 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Poststr. 1
85305 Jetzendorf
Website: www.jetzendorf.de
Erster Bürgermeister: Tobias Endres (Parteiunabhängige)
Lage der Gemeinde Jetzendorf im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm
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Karte
Jetzendorf: Schloss und Kirche
Panorama von Jetzendorf an der Ilm (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) – Ansicht von Nordwesten über Priel auf Jetzendorf
Volkersdorf

Jetzendorf ist eine Gemeinde im Südwesten des Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm im Regierungsbezirk Oberbayern.

Der namengebende Hauptort Jetzendorf liegt im Tal der oberen Ilm an den beidseitigen Hängen und in der Flussaue, die Gemarkung erstreckt sich besonders im Norden weit über das umgebende Hügelland. Der Naturraum gehört zum südbayerischen Tertiärhügelland.

Es gibt 28 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Bis zum 19. Jahrhundert

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Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 893. Im Mittelalter war Jetzendorf eine Hofmark mit häufiger wechselnden Herren, mit der auch der Nachbarort Volkersdorf von 1345 bis 1848 verbunden war. Die Familie Zillenhart besaß die Hofmark von 1520 bis 1572. Das Epitaph des Seyfried von Zillnhart (gestorben 1572) hat sich in der Pfarrkirche erhalten. Seit 1812 stammen die Herren von Schloss Jetzendorf aus der Familie Keßling-Freyberg. Auch Hirschenhausen gelangte damals in den Besitz der Freyberg. Die Gebäude des heutigen Schlosses datieren auf mehrere Bauabschnitte im 16. bis 19. Jahrhundert.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 die Gemeinde Volkersdorf eingegliedert. Am 1. April 1971 kamen Kemmoden und Habertshausen aus der aufgelösten Gemeinde Triefing hinzu, deren weitere Gemeindeteile kamen zur Gemeinde Scheyern.[4] Die Gemeinde Hirschenhausen folgte am 1. Januar 1975. Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Steinkirchen mit Lampertshausen und Frechmühle kamen am 1. April 1975 hinzu.[5] 1979 wurde der Gemeindeteil Kaltenberg aus Gerolsbach nach Jetzendorf umgegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2293 auf 3106 um 813 Einwohner bzw. um 35,5 %.

Bürgermeister und Gemeinderat

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Berufsmäßiger Erster Bürgermeister ist Tobias Endres (Parteiunabhängige Wählergruppe). Er ist seit 11. Juni 2024 im Amt. Er wurde am 9. Juni 2024 mit 74,0 % gewählt.[8] Sein Vorgänger ab 2014 war Manfred Betzin (CSU). Dessen Vorgänger waren seit 1990 Richard Schnell und davor Josef Wallner (alle CSU).

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen
Partei / Liste Wahl 2020[9]
% Sitze
Parteiunabhängige 33,86 5
CSU 31,92 5
Grüne 13,67 2
SPD 10,51 2
Wählervereinigung Lampertshausen 10,04 2
Gesamt 100 16
Wahlbeteiligung 70,61 %

Durch den Anstieg der Einwohnerzahl auf über 3000 waren bei der Gemeinderatswahl 2020 16 statt bisher 14 Mitglieder zu wählen. SPD und Wählervereinigung Lampertshausen errangen jeweils einen Sitz dazu, die Grünen sind neu im Gemeinderat; die Liste Freie Bürger trat nicht mehr an. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,61 %.

Wappen der Gemeinde Jetzendorf
Wappen der Gemeinde Jetzendorf
Blasonierung:Gespalten; vorne in Rot ein rechts gewendeter, schwarz bewehrter Steinbockrumpf; hinten geteilt von Silber und Blau, unten drei, zwei zu eins gestellte, goldene Kugeln.“[10]
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen verbindet die Wappen zweier Adelsfamilien, die in der Geschichte des Gemeindegebiets eine bedeutende Rolle spielten. Die Gemeinde Jetzendorf erhielt in der Gebietsreform durch Eingliederung der Gemeinden Volkersdorf (1971) und Hirschenhausen (1975) und Teilen der ehemaligen Gemeinden Steinkirchen und Triefling ihre heutige Gestalt. Jetzendorf war früher eine Hofmark, mit der Volkersdorf von 1345 bis 1848 verbunden war. Der silberne Steinbockrumpf im roten Feld ist aus dem Wappen der Familie Zillenhart übernommen, die von 1520 bis 1572 die Hofmark besaß. Das Epitaph des Seyfried von Zillnhart (gestorben 1572) hat sich in der Pfarrkirche erhalten. Das hintere Feld mit der Teilung von Silber und Blau und den drei goldenen Kugeln unten geht zurück auf die Familie von Freyberg-Eisenberg, die sich 1812 in Jetzendorf niederließ. Auch Hirschenhausen gelangte in den Besitz der Freyberg.

Dieses Wappen wird seit 1978 geführt.

Bodendenkmäler

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Im Jahr 1923 wurde von Lorenz Wagner die Schuhfirma LOWA gegründet, die bis heute ihren Sitz in Jetzendorf hat.

Blau beleuchtete Festivalbühne vor Waldhintergrund. Auf der Bühne sieht man eine Band spielen, davor viele Hinterköpfe und Rücken von Zuschauern und in deren Mitte das schwarze Zelt der Festivaltechnik.
Salò auf der Bühne des Puch Open Air 2024

Seit 1991 findet das 1989 im nahen Puch gegründete Puch Open Air in Lueg statt. Das Independent-Festival ist vor allem für seine familiäre Atmosphäre bekannt. Es hat meist zwischen 1000 und 2000 Besucher, darunter zahlreiche Stammgäste. Die Organisatoren haben sich bewusst dafür entschieden, das Festival bei dieser Größe zu halten.[11] Das Puch Open Air wird durch den Festivalfonds der Kulturstaatsministerin gefördert.[12]

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Commons: Jetzendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Jetzendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. September 2019.. Dort sind nur 27 Gemeindeteile angegeben, da die Einöde Unterstark fehlt.
  3. Gemeinde Jetzendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 551.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 586 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 52, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 7).
  7. Statistik Bayern – Kommunalwahlen 2020
  8. Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 8.07.2024). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 8. Juli 2024.
  9. Ergebnis der Kommunalwahl 2020, abgerufen am 16. März 2020
  10. Eintrag zum Wappen von Jetzendorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. Petershausen: 1100 Menschen feiern beim Puch Open Air. 22. Juli 2019, abgerufen am 14. Juli 2024.
  12. Bund fördert Musikfestivals – Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Klares kulturpolitisches Zeichen“. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, 2024, abgerufen am 14. Juli 2024.