Jim Bridwell (* 29. Juli 1944 in San Antonio; † 16. Februar 2018 in Palm Springs)[1] war ein US-amerikanischer Kletterer, Bergführer und Zeitzeuge der Entwicklung des modernen Bigwall- und Freikletterns im Yosemite-Nationalpark und an den großen Wänden der Erde. Er ist der Gründer der YOSAR (Yosemite Search and Rescue), einer aus Bergsteigern gebildeten Bergrettungseinheit im Yosemite-Nationalpark.[2]
Jim Bridwells Vater war erst USAF-Pilot und war später bei der Fluggesellschaft Pan Am beschäftigt, dadurch zog die Familie berufsbedingt oft um.
Als er erwachsen wurde, fand er Anschluss in der Kletterszene im Yosemite. Hier gelangen ihm im unzählige Erstbegehungen und Touren, die noch heute zu den ganz großen Klassikern der ganzen Welt gehören. Er erschloss am „Cookie Cliff“ die „Nabisco wall“ (3 SL), damals eine der ersten Routen im Grad 5.11 (UIAA 8). Neben den Freiklettern an kürzeren Routen gelangen ihm auch viele schwere Bigwallrouten, mit Routen wie „Triple Direct“, „Pacific Ocean Wall“ oder „Zenyatta Mondatta“. 1975 gelang Bridwell zusammen mit John Long und Billy Westbay die erste „Speed-Begehung“ eines Big Wall – der „Nose“ an einem Tag.
Mit einigen anderen Kletterern gründete er mit YOSAR, eine Art Bergrettung im Yosemite Valley. Um seine Leistung zu steigern, begann er als einer der ersten Kletterer im legendären Camp IV hinter dem Columbia-Boulder systematisch für das Klettern zu trainieren.
Als begeisterter Skifahrer, konnte er den Winter über in Squaw Valley als Ski Patroller Geld verdienen und machte auch schon im Winter 1979/1980 die Ausbildung zum AMGA Bergführer. „Immer wieder war er auch als Bergführer bis in den Himalaja unterwegs.“[3] Im Winter 1982 gelang ihm mit einem kleinen Team die Südwand des Pumori, 7161 m, erstzudurchsteigen.
1979 gelang ihm zusammen mit Steve Brewer die vermutlich zweite Besteigung des Cerro Torre in Patagonien. Auch in den Alpen war er aktiv. So gelangen ihm in Chamonix Routen wie „Das Leichentuch“ an der Grandes Jorasses und die klassische Eiger-Nordwand im Berner Oberland. In Alaska konnte er die Nordwand des Moose’s Tooth in der Alaska Range als Erster durchsteigen. Im Jahr 1988 gelang ihm ein weiterer Meilenstein in Patagonien. Die Route „Exocet“ am Cerro Standhardt ist heute einer der Klassiker im Gebiet. Neben der Bergsteigerei beschäftigte sich Bridwell auch mit philosophischen Gedanken. Sein Gedanken legte im 2097 Seiten starken Buch „Urantia“ nieder, in dem es um die Zusammenhänge zwischen Religion und Menschen geht.
Am 16. Februar 2018 starb Jim Bridwell an einem Leberschaden, den er sich von einer Hepatitis-C-Erkrankung bei Tätowierung anlässlich einer Borneo-Durchquerung zugezogen hatte.
Personendaten | |
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NAME | Bridwell, Jim |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Kletterer |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1944 |
GEBURTSORT | San Antonio |
STERBEDATUM | 16. Februar 2018 |
STERBEORT | Palm Springs (Kalifornien) |