Johann Schrammel (* 22. Mai 1850 in Neulerchenfeld (Wien); † 17. Juni 1893 in Wien-Hernals) war ein österreichischer Komponist, Musiker und Volkssänger.
Johann Schrammel, geboren in der Gaullachergasse 35 (damals Neulerchenfeld 119), war der uneheliche Sohn des Klarinettisten Kaspar Schrammel und dessen späterer Ehefrau Aloisia Ernst; sein jüngerer Bruder war Josef Schrammel. Er hatte auch noch einen älteren Halbbruder Konrad Schrammel (1833–1905), der seinen Lebensunterhalt als Drehorgelspieler verdienen musste, als er als Invalide aus dem Militärdienst ausscheiden musste.
Seinen ersten musikalischen Unterricht bekam Schrammel zusammen mit seinem Bruder durch seinen Vater. Mit ungefähr sechs Jahren konnte Johann Schrammel im Kirchenchor seiner Heimatgemeinde Neulerchenfeld mitsingen. Durch Vermittlung seines Vaters erhielt Schrammel ab 1858 Geigenunterricht durch den ersten Geiger des Carltheaters, Ernst Melzer.
Am 6. Jänner 1861 debütierte Schrammel zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder anlässlich eines Benefizkonzerts im Gasthaus „Zum goldenen Stuck“ (Neulerchenfelder Straße). Trotz finanzieller Entbehrungen ließ Kaspar Schrammel ab 1862/63 seine beiden Söhne am Wiener Konservatorium studieren. Neben Gesangsunterricht wurde bald schon der Geigenunterricht bei Joseph und Georg Hellmesberger wesentlicher. Später wurde der Violinist Karl Heißler sein Geigenlehrer.
Im Juni 1865 verließ Schrammel das Konservatorium, und ungesicherten Quellen nach war er zu dieser Zeit bereits Mitglied des Orchesters des Harmonietheaters und des Theaters in der Josefstadt. Im darauf folgenden Jahr trat Schrammel in die Armee ein und diente beim Dragonerregiment Nr. 2 und später bei den Infanterieregimentern Nr. 32 und Nr. 49. Er hatte dort bis 1875 den Posten eines Eskadrontrompeters inne und war auch als Musikfeldwebel tätig.
1872 heiratete Schrammel Rosalia Weichselbaumer und hatte mit ihr 13 Kinder; von denen aber nur neun die Kindheit überlebten. Bereits in den letzten Jahren seiner Militärzeit war Schrammel – sozusagen privat – freischaffender Orchestermusiker, u. a. auch im Orchester von Carl Mangold.
1878 gründete er zusammen mit seinem Bruder Josef Schrammel und dem Gitarristen Draskovits ein Trio, das sich „D'Nußdorfer“ nannte. 1879 wurde Draskovits durch Anton Strohmayer ersetzt. Im selben Jahr wurde das Trio durch Hinzunahme des Klarinettisten Georg Dänzer zum berühmten Schrammel-Quartett. Das Quartett erlangte mit seiner Art, volkstümliche Wiener Musik zu spielen, große Popularität und wurde so zum Begründer der nach ihm benannten Schrammelmusik.
Im Alter von 43 Jahren starb Johann Schrammel in seinem Wohnhaus in der Rötzergasse 13 in Wien-Hernals an einer Nierenentzündung.[1] Er wurde auf dem Hernalser Friedhof (Gruppe K, Nr. 205) in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beigesetzt.
Sein wohl bekanntestes Stück, der Marsch Wien bleibt Wien, wurde vor Gründung der GEMA bzw. AKM von vielen europäischen Verlagen gedruckt und erfreut sich, vielleicht auch wegen der Spotttexte,[2] heute noch größter Beliebtheit.
Personendaten | |
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NAME | Schrammel, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Komponist und Musiker |
GEBURTSDATUM | 22. Mai 1850 |
GEBURTSORT | Neulerchenfeld (Wien) |
STERBEDATUM | 17. Juni 1893 |
STERBEORT | Wien-Hernals |