John Crowley wurde 1942 in Presque Isle in Maine geboren. Sein Vater war Luftwaffenoffizier. Crowley wuchs in Vermont, Kentucky und Indiana auf. Er besuchte eine High School und studierte an der Indiana University. Nachdem er die Universität abgeschlossen hatte, zog er nach New York, um dort Filme zu drehen, was er bis heute tut. Seinen ersten Roman veröffentlichte er 1975, seit 1993 unterrichtet er an der Yale University.
Crowleys erste veröffentlichte Romane waren Science-Fiction: The Deep (1975) und Beasts (1976). Engine Summer (1979) wurde 1980 für den American Book Award nominiert, außerdem wurde er in David Pringles100 Best Science Fiction Novels aufgenommen.
1981 erschien Little, Big, ein Roman, von dem Ursula K. Le Guin sagte, dass es nach einer Neudefinition von Fantasy rufe („calls for a redefinition of fantasy“).
1980 begann Crowley damit, einen vierbändigen Roman namens Ægypt zu schreiben. Die einzelnen Teile der Reihe nannte er The Solitudes (ursprünglich: Ægypt), Love & Sleep, Dæmonomania, und Endless Things. Das Werk wurde im Jahr 2007 veröffentlicht.
Weitere Romane von John Crowley sind The Translator und Lord Byron’s Novel: The Evening Land, ein Buch, das selbst einen fiktiven Roman enthält. Eine Erzählung namens The Girlhood of Shakespeare’s Heroines erschien 2002.
Insbesondere mit Little, Big und dem Ægypt-Zyklus gilt Crowley als ein wichtiger Vertreter der Slipstream-Literatur in der Science-Fiction.[1]
Crowleys Kurzgeschichten sind in drei Bänden erschienen: Novelty (inklusive der Erzählung Great Work of Time, für die Crowley den World Fantasy Award erhielt), Antiquities und Novelties & Souvenirs. Eine Sammlung seiner Aufsätze und Buchbesprechungen kam 2007 unter dem Titel In Other Words auf den Markt.
1989 gründeten Crowley und seine Frau Laurie Block das Unternehmen Straight Ahead Pictures, um Produktionen über amerikanische Geschichte und Kultur für Film, Radio und Internet herzustellen. Crowley schreibt außerdem Drehbücher für Kurzfilme und Dokumentationen. Sein Werk erhielt mehrfach verschiedene Preise und wurde auf Filmfestivals wie dem New York Film Festival oder der Berlinale aufgeführt. Seine Drehbücher umfassen Werke wie The World of Tomorrow (über die Weltausstellung 1939), The Hindenburg und FIT: Episodes in the History of the Body (über die amerikanische Fitnesskultur, zusammen mit Laurie Block).[2]
Eine Brieffreundschaft mit dem Literaturkritiker Harold Bloom führte dazu, dass Crowley seit 1993 Kurse an der Yale University über utopische Literatur, kreatives Schreiben und Drehbuchschreiben hält.
„Vergleiche zwischen Engine Summer und Davy von Edgar Pangborn drängen sich auf und wurden schon an anderer Stelle gezogen. Sie sind insofern zutreffend, als das Buch von einem ebenso tief empfundenen Humanismus geprägt ist wie Pangborns Werk, und doch ist Engine Summer etwas anderes, Neues, dafür sorgt allein schon Crowleys meisterliches stilistisches Einfühlungsvermögen, und sein schriftstellerisches Talent, das die meisten seiner Kollegen weit hinter sich läßt… ein ausgefallenes, einzigartiges Buch, das man gelesen haben sollte.“
Deutsch: Maschinensommer. Übersetzt von Irene Holicki. Heyne SF&F #3932, 1982, ISBN 3-453-30857-3.
Little, Big (1981)
Deutsch: Little Big oder Das Parlament der Feen. Übersetzt von Thomas Lindquist. S. Fischer, 1984, ISBN 3-10-013102-9. Auch als: Das Parlament der Feen. Mit einem Vorwort von Dietmar Dath. Übersetzt von Thomas Lindquist. Piper #6517, München und Zürich 2004, ISBN 3-492-26517-0.
The Great Work of Time (1991)
The Translator (2002)
Deutsch: Die Übersetzerin. Übersetzt von André Taggeselle. Golkonda, 2017, ISBN 978-3-946503-08-8.
Lord Byron’s Novel: The Evening Land (2005)
Four Freedoms (2009)
The Chemical Wedding by Christian Rosencreutz: A Romance in Eight Days (2016)
Ka: Dar Oakley in the Ruin of Ymr (2017)
Deutsch: KA: Das Reich der Krähen. Übersetzt von Annette von Charpentier. Golkonda (Allgemeine Reihe #245), 2018, ISBN 978-3-946503-45-3.
Sammlungen
Novelty (1989)
Antiquities (1990)
Beasts / Engine Summer / Little, Big (1991, Sammelausgabe)
Three Novels (1994, Sammelausgabe von Engine Summer, The Deep und Beasts; auch: Otherwise: Three Novels, 2002)
Novelties & Souvenirs: Collected Short Fiction (2004)
Totalitopia plus „This Is Our Town“ and „Everything That Rises“ and „Paul Park’s Hidden Worlds“ and „I Did Crash a Few Parties“ : Outspoken Interview and Much More (2017)
And Go Like This (2019)
Kurzgeschichten
1975:
Beasts (1975, Auszug)
Deutsch: Sphinx. Übersetzt von Hans Maeter. In: Manfred Kluge (Hrsg.): Das Universum der Phantasie. Heyne (Allgemeine Reihe #6598), 1982, ISBN 3-453-02193-2.
1977:
Antiquities (1977, in: Stuart David Schiff (Hrsg.): Whispers: An Anthology of Fantasy and Horror)
Where Spirits Gat Them Home (1978, in: Charles L. Grant (Hrsg.): Shadows)
Her Bounty to the Dead (1978)
1980:
The Reason for the Visit (1980, in: Ursula K. Le Guin und Virginia Kidd (Hrsg.): Interfaces)
Deutsch: Der Grund des Besuchs. Übersetzt von Birgit Reß-Bohusch. In: Ursula K. Le Guin und Virginia Kidd (Hrsg.): Grenzflächen. Heyne SF&F #4175, 1985, ISBN 3-453-31140-X.
1981:
The Green Child (1981, in: Terri Windling und Mark Alan Arnold (Hrsg.): Elsewhere)
1982:
Little, Big (in: Science Fiction Digest, January-February 1982, Auszug)
Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Wolfgang Jeschke: Lexikon der Science Fiction Literatur. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-02453-2, S. 350 f.
Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Jörg M. Munsonius, Hermann Urbanek: Lexikon der Fantasy-Literatur. Fantasy Productions, Erkrath 2005, ISBN 3-89064-566-6, S. 115.
Edgar L. Chapman: Crowley, John. In: Noelle Watson, Paul E. Schellinger: Twentieth-Century Science-Fiction Writers. St. James Press, Chicago 1991, ISBN 1-55862-111-3, S. 178 f.
Lebenslauf (Memento vom 23. April 2009 im Internet Archive) mit ausführlicher Liste seiner Bücher, Kurzgeschichten, Filme etc., als PDF-Dokument (englisch; 137 kB)