Provinz | Noord-Holland |
Gemeinde | Amsterdam |
Fläche – Land – Wasser |
0,95 km2 0,83 km2 0,12 km2 |
Einwohner | 19.685 (1. Jan. 2024[1]) |
Koordinaten | 52° 23′ N, 4° 53′ O |
Vorwahl | 020 |
Postleitzahlen | 1015–1016 |
Lage des Stadtviertels Jordaan in Amsterdam |
Der Jordaan ist ein Stadtteil Amsterdams. Er erstreckt sich zwischen der Brouwersgracht im Norden und der Leidsegracht im Süden und zwischen der Prinsengracht im Osten und der Singelgracht im Westen.
Der Ursprung des Namens ist unklar. Manchmal wird auf den gleichnamigen Fluss in Israel und Palästina verwiesen. Da aber die Straßennamen ganz überwiegend auf das Pflanzenreich (Linden-, Palm-, Rozengracht, Boom-, Goudsbloem-, Violettenstraat) verweisen, lässt sich der Name möglicherweise auf eine Verballhornung des französischen Wortes für Garten – jardin – zurückführen, denn im 16. und 17. Jahrhundert hatten sich in Amsterdam viele aus Frankreich geflüchtete Hugenotten niedergelassen.[2]
Der Stadtteil entstand ungefähr ab 1615 im Rahmen der Amsterdamer Stadterweiterung des 17. Jahrhunderts. Mit seinen kleinen Häusern war er von jeher eines der typischen Arbeiter- und Handwerkerviertel Amsterdams.[3] Während der Weltwirtschaftskrise kam es im Juli 1934 im Jordaan zu Unruhen und einem Arbeiteraufstand, ausgelöst durch die Kürzung der Arbeitslosenunterstützung im Zuge der Sparpolitik der niederländischen Regierung.[4] Dagegen richtete sich eine Protestversammlung des von der Communistische Partij van Nederland organisierten Kampfausschusses der Arbeitslosen. Dabei kam es zu Rangeleien, dann zu Schlägereien mit der Polizei und schließlich „zu einer Art Barrikadenkampf“.[5] Daraufhin wurden Polizeitruppen, Marinesoldaten und Infanterie zusammengezogen, die gegen das Viertel vorrückten und es schließlich einnahmen. Die Kämpfe forderten sieben Todesopfer, es gab rund 200 Verletzte.[5]
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde es hip, im Jordaan zu wohnen. In Folge der Gentrifizierung zogen die Mieten stark an, so dass viele Bewohner sich eine Wohnung dort nicht mehr leisten konnten.
In der Westerstraat befindet sich das Pianola Museum, und in der Prinsengracht Höhe Elandsgracht das Hausbootmuseum; gleichfalls in der Prinsengracht, gegenüber dem Anne-Frank-Haus, liegt das Tulpenmuseum.
Bekannte Söhne und Töchter dieses Stadtteils sind die Pädagogen Theo Thijssen, dem auch ein kleines Museum gewidmet wurde, Jan Lighart, der Künstler und Sammler Jacobus Kloppenburg sowie die Sänger Willy Alberti, Johnny Jordaan, Tante Leen und der Akkordeon-Spieler Johnny Meijer (die letzten drei mit bronzenem Standbild auf dem Johnny Jordaanplein).