Joseph Crehan

Joseph Crehan (1920)

Joseph Crehan (* 15. Juli 1883 in Baltimore, Maryland als Joseph A. Creaghan; † 15. April 1966 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während seiner Zeit am Calvert Hall College wirkte Crehan erstmals an einem Theaterstück mit. Auf Wunsch seiner Eltern studierte er zunächst Jura am Kent College of Law, doch das Interesse an der Schauspielerei war stärker.[1] Er begann seine professionelle Schauspielkarriere im Jahr 1905 beim Theater und wirkte zwischen den Jahren 1914 und 1933 auch an einigen Broadway-Produktionen mit.[2] Zwar hatte Crehan seinen ersten Film bereits 1916 gedreht, doch erst 1933 zog er nach Hollywood und machte das Filmgeschäft zu seiner Hauptarbeitsstelle.[1]

Im Laufe seiner Filmkarriere war Crehan in über 300 Spielfilmen sowie in Dutzenden Fernsehserien zu sehen. Er spielte Nebenrollen von überwiegend kleineren bis mittleren, gelegentlich aber auch größeren Umfangs. Über viele Jahre stand er bei Warner Brothers unter Vertrag und spielte neben deren großen Stars, etwa Edward G. Robinson in Wem gehört die Stadt? (1935) und Kid Galahad – Mit harten Fäusten (1937), Paul Muni bei In blinder Wut (1935), Kay Francis bei Stranded (1936) und James Cagney bei Die wilden Zwanziger (1939). Seine Paraderolle war der Bürgerkriegsgeneral und spätere US-Präsident Ulysses S. Grant, den er in acht Kinofilmen spielte, darunter Cecil B. DeMilles Westernepos Union Pacific (1939) und die Errol-Flynn-Filme Sein letztes Kommando (1941) und Der Herr der Silberminen (1948). Außerdem spielte er Grant noch einmal im Fernsehen in der Jane Wyman Show. Der eher kleine, etwas väterlich wirkende Charakterdarsteller wurde ansonsten vor allem auf autoritative Rollen besetzt, etwa als Kleinstadt-Bürgermeister, Richter oder Polizeichef.[3] Als seine persönliche Lieblingsrolle bezeichnete Crehan die eines Zeitungs-Chefredakteurs in der Komödie Die Frau auf Seite 1 mit Bette Davis aus dem Jahr 1935.[1]

In den 1950er-Jahren begann Crehan auch als Fernsehschauspieler zu wirken. Nach eigenen Angaben machte ihm sein erster Fernsehauftritt nervös, da er fast zwei Jahrzehnte nicht mehr in einem Stück aufgetreten war und damals Fernsehproduktionen noch live aufgezeichnet wurden.[1] 1954 erklärte Crehan in einem Interview, nicht an Ruhestand zu denken, da er „nicht in der Ecke setzen und auf den Tod warten“ wolle.[1] Der Wunsch lange zu arbeiten wurde ihm erfüllt, im Jahr vor seinem Tod erschienen noch drei Filme unter seiner Mitwirkung in kleineren Rollen. Crehan starb im Alter von 82 Jahren an einem Schlaganfall und hinterließ seine Ehefrau Dorothy, mit der er seit 1933 verheiratet war, und einem Sohn namens Phil.[4] Er liegt bestattet auf dem San Fernando Mission Cemetery in Los Angeles.[5]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Joseph Crehan. In: The Baltimore Sun. 18. Juli 1954, S. 128, abgerufen am 28. September 2022 (englisch, via Newspapers.com).
  2. Joseph Crehan in der Internet Broadway Database, abgerufen am 28. September 2022 (englisch)
  3. Joseph Crehan (Memento vom 19. Juli 2020 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)
  4. Joseph Crehan. In: The Los Angeles Times. 17. April 1966, S. 51, abgerufen am 28. September 2022 (englisch, via Newspapers.com).
  5. Joseph Crehan in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 28. September 2022.