Joseph Mayseder zeigte schon als Kind großes musikalisches Talent und erhielt Violinunterricht bei Joseph Suche (1797), Anton Wranitzky (ab 1798) und Ignaz Schuppanzigh. Mit elf Jahren, 1800, trat er bereits bei einem der berühmten Augartenkonzerte öffentlich auf. Klavier- und Kompositionsunterricht erhielt er bei Emanuel Aloys Förster.
Aus 1803 stammt die erste datierte Komposition, das Streichquintett f-Moll (MV 88).[1] Im selben Jahr, am 26. Dezember 1803, Mitwirkung bei der Aufführung des Oratoriums Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze von Joseph Haydn unter Haydns Leitung.
Ab 1810 war er Konzertmeister des Hofopernorchesters, ab 1816 Violinsolist an der Wiener Hofmusikkapelle und ab 1836 deren Leiter. 1835 wurde er zum kaiserlichen Kammervirtuosen ernannt. Er galt als ein bedeutender Quartettspieler und war auch Lehrer und Komponist für sein Instrument. Als Lehrer gilt er als Begründer der sogenannten Wiener Geigerschule.Niccolò Paganini sprach mit großer Hochachtung von ihm.
Raimund Lissy: Virtuosität und Wiener Charme. Joseph Mayseder. Violinist und Komponist des Biedermeier. Leben, Werk und Rezeption. Mit einem Werkverzeichnis und einer Bibliographie der Musikdrucke. Hollitzer Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-99012-620-2.