Joudes

Joudes
Joudes (Frankreich)
Joudes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Cuiseaux
Gemeindeverband Bresse Louhannaise Intercom’
Koordinaten 46° 28′ N, 5° 22′ OKoordinaten: 46° 28′ N, 5° 22′ O
Höhe 199–441 m
Fläche 11,16 km²
Einwohner 367 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 33 Einw./km²
Postleitzahl 71480
INSEE-Code

Joudes ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 367 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Joudois, resp. Joudoises genannt.[1]

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Joudes mit seinen NachbarortenChampagnatMontagna-le-ReconduitBalanodCondalDommartin-lès-Cuiseaux
Joudes mit seinen Nachbarorten

Joudes liegt in der Landschaft Bresse, im Südosten der Region Burgund und stößt mit seiner südöstlichen und südlichen Gemeindegrenze an das Département Jura. Im Süden, an der Grenze zur Gemeinde Balanod entspringt der Ruisseau de Joudes, der später als Bief de Louvarel die Gemeinde nach Norden durchzieht. Er gilt als Quellfluss von La Dourlande[2]. Einen kurzen Teil der nordöstlichen Gemeindegrenze bilder der Ruisseau du Breuil[3]. Das östliche Gemeindegebiet schiebt sich in das Gebiet der Franche-Comté bis knapp an den Jurafuß vor. Das Gemeindegebiet ist stark bewaldet, in besonderem Maße der Westen, wo sich nur wenige Siedlungen finden. In den Feuchtgebieten entlang der Biefs finden sich ausgedehnte Pappelplantagen. Die Departementsstraße D1083[4] (Lons-le-SaunierBourg-en-Bresse) zieht sich dem Jurafuß entlang durch den Bourg. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: la Basse-Cour, le Bourgneuf, les Capettes, les Charmelles, Cherand, le Chevreuil, la Combe, les Gasseux, la Grille, Laveratière, Machin, Marciat, le Muret, Rosière, les Sablière, le Vigneux, le Villard[5].

Das Klima in Joudes ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,2 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 20,1 °C, der kälteste der Januar mit 2,6 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1042 mm, dabei ist der November mit 119 mm der niederschlagsreichste, während Juli als trockenster Monat 62 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2826 Sonnenstunden gezählt.

Joudes
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
101
 
6
0
 
 
85
 
7
0
 
 
80
 
11
3
 
 
88
 
15
6
 
 
85
 
18
10
 
 
68
 
23
13
 
 
62
 
25
15
 
 
65
 
24
15
 
 
82
 
20
12
 
 
99
 
16
9
 
 
119
 
10
4
 
 
108
 
6
1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org Daten 1991–2021
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Joudes
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 2,6 3,1 6,7 10,3 14,1 18,2 20,1 19,8 16,1 12,2 6,7 3,5 11,2
Mittl. Tagesmax. (°C) 5,6 6,8 11,0 14,7 18,2 22,7 24,6 24,3 20,4 16,2 9,9 6,3 15,1
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,0 −0,2 2,5 5,6 9,5 13,3 15,3 15,1 11,9 8,7 3,9 1,0 7,3
Niederschlag (mm) 101 85 80 88 85 68 62 65 82 99 119 108 Σ 1042
Quelle: climate-data.org Daten 1991–2021

Die erste Erwähnung des Ortes geht zurück auf 1189, wo Jeldes in den Rödeln des Klosters Gigny erwähnt wird. Fast gleichzeitig, nämlich 1191 wird auch Villa Martiaci, das Haus des Mariacus erwähnt, die heutige Schwestersiedlung zu Joudes. Die Herkunft der Bezeichnung Joudes, das sich aus Jeldes entwickelt hat, ist unklar.

Joudes gehörte nur zum Teil zur Herrschaft Cuiseaux, sonst war es mit Varennes-Saint-Sauveur zusammen ein eigenes Lehen der Herren von Montjouvent, die die volle Gerichtsbarkeit besaßen. Gegen 1635 wurde sie an Pierre de Thorel verkauft, durch Heirat gelangte sie schließlich zur Familie Thoisy, den Herren von Rancy. 1285 tauschte Amédée IV., Graf von Savoyen, dieses Gebiet mit Robert II., dem Herzog von Burgund, gegen das Gebiet des Revermont und Coligny. Dadurch wurde Joudes burgundisch und blieb ein herzogliches, später königliches Lehen. Die Vasallen hatten dadurch weitgehende Rechte: droit d’indire, de guet et garde, de treuil et pressoir, de banvin, de tangues.[A 1] Im Laufe des 17. Jahrhunderts gelangte die Herrschaft durch Heirat an die Familie Thoisy, eine der angesehensten und ältesten Familien des Burgund, wo sie bis zur Revolution verblieb.

Die Herren von Joudes

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Das Gebiet von Joudes gehörte teilweise zur Herrschaft Cuiseaux, zum Teil zum Kloster Gigny und zum größten Teil war es ein Lehen der de Montjouvent, die in Varennes-Saint-Sauveur residierten. Sie hatten es von den de Moysia übernommen, die schon 1324 bezeugt sind. Die Montjouvent verkauften um 1635 die Herrschaft an Pierre de Thorel, dessen Tochter Claudine de Thorel 1644 Charles de Thoisy, Écuyer, Herr von Rancy, heiratete. Sie hatten fünfzehn Kinder, ihr Nachfolger war Jacques François de Thoisy (* 26. August 1668, † 24. November 1746), Ritter, Herr von Joudes, Marcilly, Montagny-près-Louhans. Ihm folgte der Sohn Marie Michel de Thoisy (* 22. August 1717, † 30. März 1779), Baron, dem wiederum sein Sohn folgte: Georges Marie de Thoisy (* 28. Januar 1745, † 24. November 1810). Er heiratete 1782 Louise Charlotte Jacqueline de Beaurepaire.

Mit der Französischen Revolution 1789 wurden die Vorrechte des Adels abgeschafft, sie behielten lediglich noch ihre Titel.

Kirche Saint-Didier in Joudes
Joudes: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
477
1800
  
578
1806
  
504
1821
  
536
1831
  
556
1836
  
569
1841
  
618
1846
  
586
1851
  
574
1856
  
560
1861
  
552
1866
  
570
1872
  
508
1876
  
528
1881
  
575
1886
  
557
1891
  
548
1896
  
527
1901
  
506
1906
  
490
1911
  
490
1921
  
413
1926
  
405
1931
  
391
1936
  
377
1946
  
383
1954
  
377
1962
  
348
1968
  
309
1975
  
355
1982
  
410
1990
  
409
1999
  
407
2009
  
409
2014
  
388
2020
  
368
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[6] ab 2009 INSEE[7]
Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1841 mit 618, tiefste Einwohnerzahl 1968 mit 309 (50,0 % vom Maximum)
Bevölkerungs- und Wohnstruktur[8]
Bevölkerungsstruktur Anzahl Einwohner männlich weiblich davon Ausländer Anteil %
367 184 183 1 0,3
Alterspyramide für Joudes
Männer Alterstufe Frauen
90 + älter
18 
75–89
26 
46 
60–74
45 
44 
45–59
42 
25 
30–44
23 
28 
15–29
25 
24 
0–14
20 

Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ausgeglichen, wobei 40 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Demgegenüber sind 37 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter.

Wohnstruktur Anzahl Wohneinheiten davon Häuser Wohnungen
211 189 22
davon Hauptwohnsitz 179
Zweit- oder Ferienwohnsitz 17
vakant 15


Wirtschaft und Infrastruktur

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Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen

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In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:

Betriebe in der Gemeinde nach Branchen[9]
Branche Anzahl Betriebe
Industrie und verarbeitendes Gewerbe 3
Baugewerbe 1
Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie 5
Information und Kommunikation
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
Grundstücks- und Wohnungswesen
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen 2
Öffentliche Verwaltung, Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen 2
Sonstige Dienstleistungen 1
Land- und Forstwirtschaftsbetriebe[10] 4

In der Gemeinde befinden sich eine Bäckerei und ein Coiffeursalon, ferner ein Pétanqueplatz, eine Turn- und Sporthalle und ein Restaurant. Für die Güter des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Balanod oder Saint-Amour[11].

Geschützte Produkte in der Gemeinde

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Als AOC-Produkte sind in Joudes Comté[12] und Morbier[13] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[14] und Dinde de Bresse[15] in den Gemeindeteilen westlich der N83, sowie Crème et beurre de Bresse.[16][17]

Bildungseinrichtungen

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In der Gemeinde besteht eine École primaire[18] (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[19] untersteht und von 20 Schülern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[20].

Sehenswürdigkeiten

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  1. Droit d’indire: Recht auf Verdoppelung der Abgaben in vier Fällen: Reise ins Heilige Land, Ausbau der Reiterei, Heirat der Tochter und zur Bezahlung von Lösegeld – Droit de guet et garde: Recht auf Unterhalt der Verteidigungsanlagen des Schlosses und auf Wachtdienst – Droit de treuil et pressoir: das Recht auf den Kelter – Droit de banvin: Recht, den Weinverkauf zu verbieten – droit de tangues: Recht auf den Schlamm aus den Étangs, der als Düngemittel verwendet wurde.
  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Band 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Commons: Joudes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Joudes. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Joudes. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Joudes. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse (keine Daten bei Abruf), abgerufen am 14. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise

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  1. Joudes. auf habitants.fr. Abgerufen am 24. Januar 2016 (französisch).
  2. La Dourlande, Länge 13,7 km, Zufluss zu La Gizia, Quelle bei 46° 27′ 43,6″ N, 5° 21′ 16,9″ O in Balanod auf ca. 248 m, Mündung bei 46° 33′ 0,7″ N, 5° 17′ 25,8″ O in Frontenaud auf ca. 184 m, La Dourlande auf sandre.eaufrance.fr
  3. Ruisseau du Breuil, Länge 9,8 km, Zufluss zu La Gizia, Quelle bei 46° 28′ 49,8″ N, 5° 23′ 28″ O in Champagnat auf ca. 316 m, Mündung bei 46° 31′ 35″ N, 5° 19′ 37,9″ O in Le Miroir auf ca. 192 m, Ruisseau du Breuil auf sandre.eaufrance.fr
  4. Departementsstrasse D1083 auf routes.wikia.com, französisch, abgerufen am 1. Januar 2016.
  5. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 23. Juli 2023 (französisch).
  6. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 26. März 2024 (französisch).
  7. Dossier complet, Commune de Joudes (71243). Insee.fr, abgerufen am 26. März 2024 (französisch).
  8. Dossier complet, Commune de Joudes (71243). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 29. Juni 2024 (französisch).
  9. Dossier complet, Commune de Joudes (71243). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 29. Juni 2024 (französisch).
  10. Nombre d’exploitations agricoles 2020. In: www.observatoire-des-territoires.gouv.fr. Abgerufen am 29. Juni 2024 (französisch).
  11. JOUDES – Le cadre de vie des Territoires. In: eterritoires.fr. Abgerufen am 29. Juni 2024 (französisch).
  12. Comté. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  13. Morbier. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  14. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  15. Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  16. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  17. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  18. Annuaire de l'éducation. In: education.gouv.fr. Ministère de l'éducation nationale et de la Jeunesse, abgerufen am 20. Juli 2024 (französisch).
  19. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  20. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  21. Le site sur l'Art Roman en Bourgogne. Abgerufen am 6. Dezember 2023 (französisch).
  22. Kurzbeschrieb und Bilder Église Saint-Didier. (PDF) In: pastourisme71.com. Pastorale Tourisme & Loisirs, abgerufen am 21. Juli 2024 (französisch).