Die Cercis-Arten wachsen als laubwerfende Bäume oder Sträucher. Die wechselständig und spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind einfach oder zweigelappt. Die Nebenblätter sind häutig oder schuppenartig klein und fallen früh ab oder fehlen.
An älteren Ästen bilden sich traubige oder fast doldige, kurze Blütenstände, in denen viele Blüten sitzen. Die zwittrigen, zygomorphenBlüten sind fünfzählig. Die fünf rötlichen Kelchblätter sind kurz glockenförmig verwachsen und die fünf Kelchzähne sind ungleich sowie breit dreieckig. Von den fünf meist violetten bis rosafarbenen oder weißen Kronblättern ist das innerste kleiner als die übrigen. Anders als bei typischen Schmetterlingsblüten ist die Fahne nicht am größten, sondern am kleinsten und steht zu innerst (cochlear aufsteigend). Es sind zehn freie Staubblätter vorhanden; die Staubfäden sind im unteren Bereich behaart. Das kurzgestielte, einzige, mittel- oder oberständige Fruchtblatt enthält zwei bis zehn Samenanlagen. Der schlanke Griffel endet in einer kopfigen Narbe.
Die Heimatareale der Arten liegen in den mediterranen Klimazonen der Nordhalbkugel. Wenige Arten (Cercis siliquastrum und Cercis canadensis) werden als Zierpflanzen verwendet.
Die Gattung Cercis enthält früher sechs[3], aktuell zehn[2] oder elf Arten. Davon kommen etwa vier in Nordamerika, eine in Ost- und Südeuropa, eine in Zentralasien und fünf Arten nur in China vor:
Kanadischer Judasbaum (Cercis canadensisL.): Dieser Baum erreicht Wuchshöhen von bis zu 12 m und ist in Nordamerika und Mexiko beheimatet:
Cercis canadensis var. canadensis
Cercis canadensis var. mexicana(Rose) M.Hopkins (Syn.: Cercis mexicanaRose)
Cercis canadensis var. texensis(S.Watson) M.Hopkins (Syn.: Cercis occidentalis var. texensisS.Watson, Cercis texensisSarg.)
Cercis chingiiChun: Dieser Strauch findet sich Wäldern und Gebüschen, oder angepflanzt in Gärten in niedrigen Höhenlagen in den chinesischen Provinzen: Anhui, nördlichen Guangdong und Zhejiang.
Cercis chunianaF.P.Metcalf (Syn.: Cercis likiangensisChun ex Y.Chen): Dieser Baum erreicht Wuchshöhen von 6 bis 27 m und ist in Gebirgstälern oder in Wäldern an Flüssen in den chinesischen Provinzen: Fujian, nördlichen Guangdong, nordöstlichen Guangxi, südöstlichen Guizhou, südöstlichen Hunan, südlichen Jiangxi, Zhejiang beheimatet.
Cercis glabraPamp. (Syn.: Cercis yunnanensisHu & W.C.Cheng): Dieser Baum erreicht Wuchshöhen von 6 bis 16 m und ist in Wäldern, Berghängen, in Tälern entlang der Straßen und auf Felsen in Höhenlagen zwischen 600 und 1900 m zu finden in den chinesischen Provinzen: Anhui, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Henan, Hubei, Hunan, Shaanxi, Sichuan, Yunnan, Zhejiang.
Cercis griffithiiBoiss.: Sie kommt in Afghanistan, im Iran und in Zentralasien vor.[2]
Cercis occidentalisTorr. ex A.Gray (Syn.: Cercis canadensis var. orbiculata(Greene) Barneby, Cercis orbiculataGreene): Dieser Strauch erreicht Wuchshöhen von bis zu 4,5 m und ist im südwestlichen Nordamerika von Kalifornien bis Arizona beheimatet.
Cercis racemosaOliv.: Dieser Baum erreicht Wuchshöhen von 8 bis 15 m und ist in Wäldern, Berghängen, Straßenrändern und in der Nähe von Ansiedlungen in Höhenlagen von 1000 bis 1800 m zu finden in den chinesischen Provinzen: westliches Guizhou, westliches Hubei, östliches Sichuan, nordöstliches Yunnan.
Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrumL.): Die natürliche Verbreitung erstreckt sich über die Mittelmeerländer in Südeuropa und Vorderasien.
Der deutsche Trivialname Judasbaum leitet sich aus einer Erzählung ab. Angeblich soll sich der Apostel Judas Ischariot an einem Baum dieser Gattung erhängt haben, nachdem er Jesus verraten hatte.
Blüten, Hülsenfrüchte und Samen einiger Arten werden gegessen. Das harte Holz wird genutzt. Von Cercis canadensis und Cercis chinensis wurden die medizinischen Wirkungen untersucht.[4]
Dezhao Chen, Prof. Dianxiang Zhang, Supee Saksuwan Larsen & Michael A. Vincent: Cercis in der Flora of China. Volume 10, 2010, S. 5, online (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik).
Charles C. Davis, Peter W. Fritsch, Jianhua Li and Michael J. Donoghue: Phylogeny and Biogeography of Cercis (Fabaceae): Evidence from Nuclear Ribosomal ITS and Chloroplast ndhF Sequence Data, In: Systematic Botany. Volume 27, Nummer 2, 2002, S. 289–302, PDF-online.