Jérôme Bignon (* 24. August 1589 in Paris; † 7. April 1656 ebenda) war ein französischer Jurist, Historiker und Gelehrter. Er ist nicht zu verwechseln mit Sohn (1627–1697) und Enkel (1658–1725) gleichen Namens, beide ebenfalls Juristen.
Jérôme Bignon, Sohn eines Pariser Anwalts, wuchs als gelehrtes Wunderkind auf, das bereits mit 10 Jahren veröffentlichte und mit 14 Jahren eine Abhandlung über die Papstwahl vorlegte. Er studierte Rechtswissenschaft in Orléans und wurde Anwalt wie sein Vater. Er kam früh mit dem Hof in Kontakt und legte 1610 eine gelehrte Schrift über den Vorrang des französischen Königtums vor. Kurzzeitig war er zweiter Hauslehrer des Dauphins.
Berühmt wurde er 1613 in Gelehrtenkreisen mit seiner erstmaligen Ausgabe der Formelsammlung des Markulf, die ihm den Ruf eines französischen Varro einbrachte. Lorenzo Pignoria (1571–1631) schrieb ihm, er habe eine bleierne Materie in Gold verwandelt.[1] 1615 unternahm er eine Italienreise, die ihn über Nancy, Straßburg, Basel, Mailand (wo er mit Karl Borromäus zusammentraf), Venedig, Ravenna und Loretto nach Rom und Neapel führte. Er lernte in Venedig Paolo Sarpi kennen und in Rom Scipione Cobelluzzi (1564–1626) sowie Girolamo Aleandro (1574–1629), der ihn 1625 in Paris besuchte.
Von der Reise zurück, widmete er sich seinem Anwaltsberuf, wurde 1620 Generalanwalt im Großen Rat, 1625 Generalanwalt im Parlement und 1643 Bibliothekar des Königs. In gelehrten Angelegenheiten waren Grotius, Peiresc und Nicolas Rigault (1577–1654) seine bevorzugten Ansprechpartner, doch erschienen keine weiteren Werke mehr. Sein Ruf blieb aber unangetastet. Sein Grabmal (durch Michel Anguier und François Girardon) befindet sich in der Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet.[2]
Jérôme Bignon war der Großvater von Jean-Paul Bignon.
Personendaten | |
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NAME | Bignon, Jérôme |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Jurist, Historiker und Gelehrter |
GEBURTSDATUM | 24. August 1589 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 7. April 1656 |
STERBEORT | Paris |