KARTA-Zentrum (polnischOśrodek KARTA)/Stiftung Zentrum KARTA (polnischFundacja Ośrodka KARTA) ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich das Dokumentieren und Vermitteln der neuesten polnischen und ostmitteleuropäischen Geschichte (v. a. des 20. Jahrhunderts) und die Verbreitung von Toleranz und demokratischen Werten zum Ziel setzt.
Ihre Gründer waren im Januar 1982 nach Verhängung des Kriegszustands in Polen eine Untergrundzeitschrift unter gleichem Namen (Karta) und im November 1987 das Ostarchiv (Dokumentationen zu den ehemaligen polnischen Ostgebieten und ihrer Bevölkerung sowie den Polen in der UdSSR). KARTA ist seit 1990 offiziell als Stiftung tätig. Seit 1991 führt die Stiftung Zentrum KARTA viele im Laufe der Zeit entstandene Initiativen, Projekte und Sammlungen aus.
Die Entstehung der Stiftung Zentrum KARTA hängt mit der der zuerst politischen Zeitschrift „Karta“[9] eng zusammen. Inzwischen gehört zur Stiftung auch ein Verlag[10], der viele Publikationen[11] zur Geschichte des 20. Jahrhunderts herausgibt.
Der Schülerwettbewerb „Geschichte ganz nah“[12] besteht in projektorientierten Arbeiten der Schüler, die dazu meist von Lehrern oder Bibliothekaren angeregt werden. Die Schüler arbeiten die Erfahrungs- und Alltagsgeschichte ihrer Umgebung auf verschiedene Art und Weise auf. Themen der Wettbewerbe waren:
1996/97 – „Alltag in Polen 1944–1956“
1997/98 – „Bürger – Machthaber 1956–1980“
1998/99 – „Die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte meiner Gesellschaft. Zeitzeugen und Zeugnisse“
2000/01 – „Arbeit in Volksrepublik Polen — für mich, für die Gesellschaft, für das System?“
2001/02 – „Fremder unter den Einheimischen. Erfahrung des 20. Jahrhunderts“
Eine Mitarbeiter-Gruppe pflegt Kontakt zu vielen Zeitzeugen in Polen, nimmt anhand der Oral-History-Methode Interviews auf und sammelt sie[1], aber auch schriftliche Zeugnisse.
Die Stiftung KARTA Zentrum betreut und entwickelt Webseiten zu historischen Themen, wie: „Lernen aus der Geschichte“[13], „Oral-History-Zeugnisse“[1], „20. Jahrhundert“[14].
Die Stiftung KARTA-Zentrum beteiligte sich 2001 an der Entstehung von EUSTORY[15], dem europäischen Netzwerk der Veranstalter der schulischen Geschichtsprojekte, und seitdem nimmt sie an Sommerschulen, Herbstakademien und Generalversammlungen teil.