Kamen-Rybolow

Dorf
Kamen-Rybolow
Камень-Рыболов
Föderationskreis Ferner Osten
Region Primorje
Rajon Chankaiski
Gegründet 1865
Bevölkerung 8723 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 80 m
Zeitzone UTC+10
Telefonvorwahl (+7) 42349
Postleitzahl 692680–692684
Kfz-Kennzeichen 25, 125
OKATO 05 246 000 001
Geographische Lage
Koordinaten 44° 45′ N, 132° 3′ OKoordinaten: 44° 44′ 30″ N, 132° 2′ 30″ O
Kamen-Rybolow (Russland)
Kamen-Rybolow (Russland)
Lage in Russland
Kamen-Rybolow (Region Primorje)
Kamen-Rybolow (Region Primorje)
Lage in der Region Primorje

Kamen-Rybolow (russisch Ка́мень-Рыболо́в) ist ein Dorf in der Region Primorje (Russland) mit 8723 Einwohnern (Stand 1. Oktober 2021).[1]

Die Siedlung liegt im Fernen Osten Russlands am westlichen Ufer des Chankasees, etwa 180 Kilometer (Luftlinie) nördlich der Regionshauptstadt Wladiwostok.

Kamen-Rybolow ist Verwaltungszentrum des Rajons Chankaiski (Chankasee-Rajon).

Das Dorf wurde 1865 von Umsiedlern aus Zentralrussland in der Nähe des Militärpostens Nr. 8, Standort des Stabes des 3. Ost-Sibirischen Grenzbataillons nach dem Anschluss des Primorje-Gebietes an Russland gemäß Vertrag von Aigun 1858 gegründet. Sein Name ist eine Zusammensetzung aus den russischen Wörtern kamen für Stein oder Felsen und rybolow für Fischer, wörtlich „Fischfänger“; der genaue Grund oder Anlass für diese Bezeichnung ist unbekannt. 1867 und 1868 besuchte Nikolai Prschewalski auf seiner ersten Reise den Chankasee; in seinem Buch Reise in das Ussuri-Gebiet beschreibt er auch die frühen Jahre des Dorfes Kamen-Rybolow. Später weilten weitere Naturforscher wie Richard Maack im Dorf.[2]

1933 wurde eine Eisenbahnstrecke, ausgehend von der Station Mansowka (heute Sibirzewo) der Transsibirischen Eisenbahn entlang des Westufers des Chankasees über Kamen-Rybolow bis Nowokatschalinsk (Katschalowka) eröffnet (und 1941 bis Turi Rog unmittelbar an der Grenze zu China verlängert).

1936 entstand am westlichen Ortsrand ein Militärflugplatz, auf dem das 47. Jagdfliegerregiment der sowjetischen Luftstreitkräfte stationiert wurde. Dieses spielte erstmals eine bedeutende Rolle während des Japanisch-Sowjetischen Grenzkonflikts 1938/1939.[3] 1946 wurde das Regiment verlegt; der Flugplatz diente noch bis um 1990 zivilen Zwecken.

Am 4. Januar 1926 wurde Kamen-Rybolow Verwaltungszentrum des Chankasee-Rajons. Insbesondere in den 1960er Jahren wuchs das Dorf mit der Ansiedlung von Betrieben zur Verarbeitung von Fisch und landwirtschaftlichen Erzeugnissen und der Eingemeindung des unmittelbar anschließenden Dorfes Astrachanka schnell.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1910 647
1939 5.063
1959 1.505
1970 8.179
1979 7.037
1989 8.569
2002 11.769
2010 10.909
2021 8.723

Anmerkung: ab 1939 Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Hauptsehenswürdigkeit ist der Chankasee, ein insbesondere ornithologisch interessantes Gebiet mit seinen abschnittsweise malerischen Ufern. Im Ort gibt es ein kleines Rajon-Heimatmuseum.

In Kamen-Rybolow ist das Fernöstliche Wissenschaftliche Forschungsinstitut für Pflanzenschutz (DWNIISR) ansässig.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Hauptwirtschaftszweige sind Landwirtschaft und Fischfang sowie die Lebensmittelindustrie. Verschiedene Betriebe, so eine Ziegelei und eine fischverarbeitende Fabrik wurden jedoch in den 1990er Jahren geschlossen.

Kamen-Rybolow liegt an der Eisenbahnstrecke Sibirzewo–Turi Rog (Streckenkilometer 77). Durch den Ort führt die Regionalstraße 05A-192, die von Michailowka bei Ussurijsk an der Fernstraße A370 Chabarowsk–Wladiwostok ebenfalls nach Turi Rog führt. Von dieser zweigt hier die 05K-267 nach Scharikowo ab, ein kleines Dorf in der dünn besiedelten Mittelgebirgslandschaft entlang der Grenze zur Volksrepublik China.

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi VPN-2020. Tom 1 Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2020. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabelle 5 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. 140 Jahre Kamen-Rybolow (Memento vom 21. März 2009 im Internet Archive) (2005) auf der Webseite Staatlichen Öffentlichen A.-M.-Gorki-Bibliothek der Primorje, Wladiwostok (russisch)
  3. Geschichte auf einer privaten Webseite über das 47. Jagdfliegerregiment (russisch)