Kamidana

Kamidana

Kamidana (jap. 神棚) ist die japanische Bezeichnung für einen shintoistischen Hausaltar. Kamidana sind kleine hölzerne Miniaturnachbildungen von Schreingebäuden, die an der Wand angebracht oder in eine erhöhte Nische gestellt werden. In Kamidana werden die Ahnen der Familie oder lokale Gottheiten (Kami) verehrt.[1]

An der Vorderseite eines Kamidana ist ein Spiegel aufgestellt, rechts und links stehen Vasen mit Zweigen des Sperrstrauchs (Sakaki) und Votivkerzen, und vor dem Kamidana ist ein Shimenawa (Strohseil) angebracht[2][1]. Die Gaben an die Kami, Reis, Salz, Wasser, Sake oder Früchte, werden zweimal monatlich, am ersten und 15., vor dem Schrein dargebracht. Das Wasser wird jeden Morgen erneuert. Der Ritus der Verehrung der Kamidana ist wie beim großen Shintō-Schrein zwei Verbeugungen, zweimal Klatschen und eine Verbeugung (二礼二拍一礼, nirei nihaku ichirei).

In den 1920er-Jahren verbreitete sich in Japan der Brauch, in den Dōjōs von Budō-Vereinen ebenfalls Kamidana aufzustellen. Der Begriff wird häufig mit „Kamiza“ (上座) verwechselt, dem Ehrenplatz im Raum.

Buddhistische Hausaltäre sind in Japan ebenfalls üblich, diese werden Butsudan genannt. Die Tokonoma, eine Wandnische für Dekorationen, ist ebenfalls buddhistischen Ursprungs. Manchmal befindet sich, für gewöhnlich unterhalb des Kamidana, ein Tamaya.

  1. a b An Illustrated guide to Japanese Traditional Architecture and Everyday Things. 淡交社, 京都 2018, ISBN 978-4-473-04237-8, S. 128—129 (englisch).
  2. Williams, George: Shinto. Chelsea House Publishers, 2005, ISBN 0-7910-8097-8, S. 90—91 (englisch).
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