Ein Kamingespräch bezeichnet ein informelles Treffen im kleinen Kreis zu einem spezifischen Thema. Die Gestaltung soll eine persönliche Atmosphäre gewährleisten und einen fruchtbaren Dialog ermöglichen.
Der Begriff leitet sich von “Fireside chats”, den 30 Radio-Ansprachen von U. S. Präsident Franklin D. Roosevelt zwischen 1933 und 1944 ab.
In der Public Relations (PR) werden Kamingespräche genutzt, um komplexe Themen ausführlich mit ausgewählten Journalisten zu besprechen oder um Redakteuren die Möglichkeit zu geben, den Gesprächspartner besser kennenzulernen. Die Reporter sollten in der Hierarchie gleichrangig sein und vom Typ her so zusammenpassen, dass es nicht zu einer unangenehmen Gesprächsatmosphäre kommt. Meist findet das Gespräch im Zuge eines Abendessens mit drei bis vier Journalisten statt.
1933, auf dem Höhepunkt der großen Depression in den USA, nahm der damalige Präsident Franklin D. Roosevelt über Radio zur damaligen Bankenkrise Stellung. Es folgten 29 weitere Ansprachen, die die wichtigsten Themen behandelten – so auch die Kriegserklärung an Japan nach dem Bombardement von Pearl Harbor.
Roosevelt bezeichnete die Ansprachen als “Fireside chats”, also eher informell und zwanglos. Da die Gespräche meist um zehn Uhr abends Eastern-Time gesendet wurden, hatten die meisten Amerikaner die Möglichkeit, die Gespräche live zu hören. Die Menschen im Osten waren noch wach und die im Westen schon von den Tagesaktivitäten wieder zu Hause. Außerdem waren sie sehr einfach gesprochen und gut verständlich (80 % der Wörter waren Teil der 1.000 meist genutzten Vokabeln der Amerikaner).