Kappel am Krappfeld
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | St. Veit an der Glan | |
Kfz-Kennzeichen: | SV | |
Fläche: | 49,70 km² | |
Koordinaten: | 46° 50′ N, 14° 29′ O | |
Höhe: | 594 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.957 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9321 | |
Vorwahlen: | 0 42 62 | |
Gemeindekennziffer: | 2 05 12 | |
NUTS-Region | AT213 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnstraße 43 9321 Kappel am Krappfeld | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Andrea Feichtinger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
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Lage von Kappel am Krappfeld im Bezirk St. Veit an der Glan | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kappel am Krappfeld ist eine Gemeinde mit 1957 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Österreich, im Bundesland Kärnten.
Kappel liegt rund 25 Kilometer nordöstlich von Klagenfurt. Das Gemeindegebiet umfasst einen Großteil des Krappfeldes sowie Teile des Brückler Berglandes, welches das Krappfeld vom Görtschitztal im Osten trennt. Entwässert wird das Gebiet hauptsächlich durch die Gurk.
Die Gemeinde ist in sechs Katastralgemeinden (Dobranberg, Dürnfeld, Krasta, Mannsberg, St. Martin am Mannsberg, Silberegg) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 39 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Althofen | Guttaring | |
Mölbling | Klein Sankt Paul | |
Sankt Georgen am Längsee | Eberstein |
Das fruchtbare Gebiet war bereits in keltischer und römischer Zeit relativ dicht besiedelt. Die Kirche in St. Martin wurde 991/1023, die Burg Alt-Mannsberg 1065, die Pfarrkirche hl. Paul in Kappel 1158 erstmals urkundlich erwähnt.
Der Ortsname Kappel geht auf eine frühe und bedeutende capella zurück, aus der die heutige Pfarrkirche St. Martin hervorging, die zu einer wichtigen Mutterpfarre des Gebiets wurde. Vom 15. bis ins 18. Jahrhundert hatten die Pröpste von St. Bartlmä zu Friesach die Pfarre inne und residierten zeitweise auch dort. Mit der Burg Mannsberg, von 1627 bis 1876 im Besitz des Gurker Dompropstes, und dem Schloss Silberegg befinden sich gleich zwei ehemalige Herrschaftssitze auf dem heutigen Gemeindegebiet.
Nach der Märzrevolution von 1848 wurden 1850 zunächst die Ortsgemeinden Krasta und Silberegg gebildet, die schon 1870 zur Gemeinde Krasta vereinigt wurden. 1958 wurde der Gemeindename in Kappel am Krappfeld geändert. Die Auflösung der Gemeinde im Zuge der Gemeindestrukturreform in Kärnten (1973) wurde durch eine Volksabstimmung verhindert.
Laut Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Kappel 2.107 Einwohner (2001), davon waren 94,2 % österreichische und 1,9 % jugoslawische Staatsbürger. 86,6 % bekannten sich zur römisch-katholischen, 3,4 % zur evangelischen Kirche und 2,8 % zum Islam. 5,6 % waren ohne religiöses Bekenntnis.
Von 1981 bis 2001 waren sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv, danach nahm die Abwanderung stark zu.[2]
Die Gemeinde Kappel ist eine typische Landgemeinde mit kleinen Gewerbebetrieben.
Von den 84 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 42 im Haupt-, 39 im Nebenerwerb und 3 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 55 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 39 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (40), Handel (38) und freiberufliche Dienstleistungen (30 Mitarbeiter).[3][4][5]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[6] | 2011 | 2001 | 2021[6] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 69 | 84 | 99 | 91 | 80 | 85 |
Produktion | 29 | 22 | 21 | 111 | 94 | 175 |
Dienstleistung | 68 | 73 | 44 | 154 | 154 | 102 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Im Jahr 2011 lebten 956 Erwerbstätige in Kappl am Krappfeld. Davon arbeiteten 207 in der Gemeinde, fast 80 Prozent pendelten aus.[7]
Es gibt eine Volksschule, einen Kindergarten und zwei Freiwillige Feuerwehren.[8]
Durch das Gemeindegebiet führen die Friesacher Straße (B 317) sowie die Landesstraßen L82, L83 und L94. An der Rudolfsbahn St. Michael–St. Veit liegen die Haltestellen Passering und Kappel.
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern.
Bürgermeister war von 2009 bis 2018 Martin Gruber (ÖVP).[11] Am 12. April 2018 wechselte er als Landesrat in die Kärntner Landesregierung. Da ein Landesrat nicht gleichzeitig Bürgermeister sein darf, kam es am 24. Juni 2018 zur Neuwahl. Für das Amt kandidierten Gabriele Moser (ÖVP), Josef Klausner (SPÖ) und Heinrich Rattenberger (FPÖ).[12] Nachdem keiner der drei Kandidaten eine absolute Mehrheit erzielt hatte, kam es am 8. Juli 2018 zu einer Stichwahl zwischen den beiden stimmenstärksten Kandidaten Gabriele Moser (ÖVP) und Josef Klausner (SPÖ),[13] bei der Josef Klausner mit 54,2 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt wurde.[14]
Bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 28. Februar 2021 wurde Andrea Feichtinger (ÖVP) bereits im ersten Wahlgang gewählt und wurde damit jüngste Bürgermeisterin Kärntens. Damit stellt die Volkspartei nach rund drei Jahren SPÖ-Führung wieder das Gemeindeoberhaupt.[15]
Blasonierung: „In blauem Schild an den Flanken pfahlweise zwei goldene Ähren, dazwischen im Schildfuß eine mit einem blauen Sparren belegte silberne Zinnenspitze, überhöht von einer silbernen Mitra mit abfliegenden Bändern.“[17]
Das Wappen der Gemeinde spielt zum einen auf die verschiedenen ehemaligen Herrschaftsfraktionen im heutigen Gemeindegebiet an: Das silberne Eck im Schildfuß steht „redend“ für Silberegg, die bezinnte Spitze darüber auf Schloss Mannsberg und die Mitra auf die Gurker bzw. Friesacher Pröpste. Die beiden Kornähren stehen für die Getreidewirtschaft, die für die Gemeinde bis heute wirtschaftlich bedeutsam ist, und der blaue Schildgrund spielt auf die Bedeutung des Gebiets als Wasserreservoir an.
Wappen und Flagge wurden der Gemeinde am 11. September 1995 verliehen. Die Flagge ist Blau-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.
Jois im Burgenland