Karin Boyd

Karin Boyd (* 1953[1] in Ost-Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin und Theaterregisseurin.

Karin Boyd ist das Kind einer Berlinerin und eines afro-amerikanischen US-Soldaten. Die ersten drei Lebensjahrzehnte verbrachte sie in der DDR. Das Abitur erwarb sie in Falkensee, an der damaligen EOS „Georgi Dimitroff“ (später „Gutsparkschule“, heute „Europaschule am Gutspark“). Boyds aufgrund ihrer dunkleren Hautfarbe offen erkennbare gemischt-ethnische Herkunft, aber auch ihre musischen und sportlichen Talente, machten sie an ihrer Schule zu einer Ausnahmeerscheinung.[2]

Später absolvierte Boyd ein dreijähriges Schauspielstudium an der Staatlichen Schauspielschule in Rostock, gefolgt von einer ergänzenden Gesangsausbildung im Fachbereich Chanson an der Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin. Nach Engagements an mehreren kleinen Bühnen kam sie 1973 ans Maxim-Gorki-Theater Berlin, an dem sie zehn Jahre lang spielte. Daneben hatte sie auch erste Film- und Fernsehaufgaben für die ostdeutsche DEFA und das Fernsehen der DDR. Damit zählte sie zu den wenigen afro-deutschen Schauspielerinnen überhaupt.[3] Der Durchbruch gelang ihr 1981, in der Rolle der Tänzerin Juliette Martens in István Szabós Oscar-prämiertem Film Mephisto. Damals spielte sie an der Seite Klaus Maria Brandauers.

Zwei Jahre später, 1983, zog sie, nach Bewilligung ihres Ausreiseantrags, gemeinsam mit ihrem Sohn nach Westdeutschland. Sie spielte fortan an bundesdeutschen Bühnen Theater, trat aber auch in Fernsehserien wie Ein Fall für Zwei und Die Sitte auf. Daneben moderierte sie in den 1990er Jahren diverse Fernsehformate.

Karin Boyd lebt in München.

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.
  2. Marlies Schnaibel: Oscar-Glanz für junge Frau aus Falkensee. In: maz-online.de. 21. August 2018, abgerufen am 22. Januar 2022.
  3. Bärbel Sonntag: …weißer geht’s nicht. In: taz.de. 15. August 1996, abgerufen am 22. Januar 2022.
  4. Chronik: Hersfeldpreise: Preisträger Hersfeld-Preis. In: bad-hersfelder-festspiele.de. Abgerufen am 9. März 2023.