Karl Band war Sohn des Architekten Heinrich Band (1855–1919), einem langjährigen Mitarbeiter des Baurats Hermann Otto Pflaume, dessen Büro er auch zeitweise vorstand. Verwandt war er auch mit dem Maler Michael Welter (1808–1892), der unter anderem die Kölner Pfarrkirche St. Kunibert nach dem Wiederaufbau des Turmes im 19. Jahrhundert ausmalte und mit Heinrich Band, dem Erfinder des Bandoneon, einem Bruder seines Großvaters.
Band war verheiratet mit Annegret Band-Löffler (1898–1978)[1] und hatte mit ihr die Kinder Michaela und Gero († 1983), der ab 1965 sein Juniorpartner war. Nach dessen Tod übernahm er selbst wieder die Leitung und arbeitete bis ins hohe Alter.[2] 1988 heiratete er Gertrud Band-Neyses.
Karl Band besuchte das Apostelgymnasium und studierte anschließend Kunstgeschichte in Bonn (1918–1921) und später Architektur in Karlsruhe (1921–1924) bei Hermann Billing und Otto Gruber. Seit 1919 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Bavaria Bonn. Nach seinem Studium arbeitete er in verschiedenen Ateliers in Köln, so bei Hans Schumacher (1925–1927), Heinrich Renard und Eugen Fabricius, bevor er 1928 ein eigenes Büro eröffnete. Im September 1929 wurde Band Mitarbeiter des Kirchenbaumeisters Eduard Endler, seit Dezember 1930 war er dessen Partner. Im gleichen Jahr legte er auch das zweite Staatsexamen mit anschließender Ernennung zum Regierungsbaumeister ab. Nach einer Übereinkunft wurde nach dem Tod Endlers (1932) dessen Sohn Clemens als Sozius in das Atelier aufgenommen (Firma Band und Endler); doch führte Endler diese Partnerschaft nach Krieg und Gefangenschaft nicht fort.
Kriegsdienstverpflichtet wurde Karl Band in den frühen 1940er Jahren mit Planung und Ausführung von Unterkünften für die V 1-Produktion in Peenemünde und anderen Arbeiten beauftragt. So weit es ihm möglich war, versuchte er mit Gleichgesinnten, die Substanz der kriegszerstörten Kölner romanischen Kirchen zu retten. Bereits kurz nach Kriegsende erstellte er im Auftrag der Besatzungsmächte Bestandsgutachten zu dem Zustand der kirchlichen Baudenkmäler.
1950/1951 errichtete Band sein Privathaus neben der Kirche St. Kunibert. Bis 1965 und wieder ab 1983, nach dem Tod seines Sohnes Gero, führte Karl Band das Atelier alleine, aus dem die Entwürfe zu circa 140 ausgeführten Geschäftsbauten, 100 Wohn- und Geschäftshäusern und über 100 Kirchen sowie Kirchensanierungen und -wiederaufbauten hervorgingen.
Der Nachlass von Karl Band wurde seit 2007 im Historischen Archiv der Stadt Köln bearbeitet, um eine spätere Nutzung für wissenschaftliche Zwecke zu ermöglichen.
2014 wurde die Grünfläche zwischen Konrad-Adenauer-Ufer und Kunibertsgasse – nahe seinem Haus – als Karl-Band-Platz benannt.[4]
Wolfram Hagspiel: Karl (Friedrich Heinrich) Band. In: ders.: Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, Bd. 1: A-G. Böhlau, Wien, Köln 2022 (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins e. V.; 52), ISBN 978-3-412-52446-3, S. 65–71.
↑Wolfram Hagspiel, Hiltrud Kier: Köln. Architektur der 50er Jahre. In: Stadt Köln (Hrsg.): Stadtspuren – Denkmäler in Köln. Band6. J.P. Bachem, Köln 1986, ISBN 3-7616-0858-6, S.267 (Mit historischen Aufnahmen und neuen Fotos von Dorothea Heiermann).
↑Wolfram Hagspiel, Hiltrud Kier: Köln. Architektur der 50er Jahre. In: Stadt Köln (Hrsg.): Stadtspuren – Denkmäler in Köln. Band6. J.P. Bachem, Köln 1986, ISBN 3-7616-0858-6, S.270 (Mit historischen Aufnahmen und neuen Fotos von Dorothea Heiermann).
↑Angela Pfotenhauer: Der Gürzenich und Alt St. Alban. Hrsg.: Stadt Köln. J.P. Bachem Verlag, Köln 1993, ISBN 3-7616-1127-7, S.64.
↑Wolfram Hagspiel, Hiltrud Kier: Köln. Architektur der 50er Jahre. In: Stadt Köln (Hrsg.): Stadtspuren – Denkmäler in Köln. Band6. J.P. Bachem, Köln 1986, ISBN 3-7616-0858-6, S.271 (Mit historischen Aufnahmen und neuen Fotos von Dorothea Heiermann).
↑Wolfram Hagspiel, Hiltrud Kier: Köln. Architektur der 50er Jahre. In: Stadt Köln (Hrsg.): Stadtspuren – Denkmäler in Köln. Band6. J.P. Bachem, Köln 1986, ISBN 3-7616-0858-6, S.264 (Mit historischen Aufnahmen und neuen Fotos von Dorothea Heiermann).
↑St. Peter Zülpich. In: baukunst-nrw.de. Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, 25. Mai 2020, abgerufen am 26. Juni 2022.
↑Franz-Joseph Kiegelmann: Die Pfarrkirche St. Severin - Chronik einer Frechener Kirche. In: Jahrbuch des Frechener Geschichtsvereins e. V. Band1/2005. Frechen 2005, S.27 (frechener-geschichtsverein.de [abgerufen am 26. Juni 2022]).
↑Handbuch des Erzbistums Köln. 26. Ausgabe. Bachem Verlag, Köln 1966. S. 65.
↑Joachim Bourauel: Die alte Hippolytuskirche - Abschied vor 25 Jahren. In: Stadt Troisdorf (Hrsg.): Troisdorfer Jahreshefte. Band18, 1988, S.87–93.