Karl Krolow, der aus einer Beamtenfamilie stammte, wuchs in Hannover auf, wo er das Realgymnasium besuchte. Von 1935 bis 1942 studierte er Germanistik, Romanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an den
Universitäten in Göttingen und Breslau. Krolow, der bereits seit 1934 der Hitlerjugend angehört hatte, beantragte am 24. November 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai dieses Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.819.613).[1][2] Ab 1940 begann Krolow, Gedichte in Publikationen wie der Krakauer Zeitung, dem NS-Propagandablatt des Generalgouvernements, zu veröffentlichen. Ab 1942 ließ sich der Autor als freier Schriftsteller in Göttingen nieder. 1943/44 publizierte er auch in der nationalsozialistischen Wochenzeitung Das Reich.[2]
Karl Krolow liegt im Familiengrab der Eltern und Großeltern auf dem Stadtfriedhof Engesohde (Abteilung 13) seiner Heimatstadt Hannover begraben. In seinem Prosaband „Nacht-Leben oder Geschonte Kindheit“ (1985), der autobiographische Aufzeichnungen über seine Kindheit und Jugend 1915–1935 in Hannover enthält, rekapituliert er im Alter nochmals seine Zeit in der hannoverschen Südstadt, wo er in dem Haus Bandelstraße/Ecke Sallstraße aufwuchs.
Die unter dem Pseudonym Karol Kröpcke erschienenen Bürgerlichen Gedichte wurden Ende 1970 von der Hamburger Staatsanwaltschaft überprüft, ob sie gegen den Unzüchtigkeitsparagraphen § 184 des StGB verstoßen.
Fausto Cercignani: Dunkel, Grün und Paradies. Karl Krolows lyrische Anfänge in «Hochgelobtes gutes Leben». In: Germanisch-Romanische Monatsschrift 36/1, 1986, S. 59–78.
Fausto Cercignani: Zwischen irdischem Nichts und machtlosem Himmel. Karl Krolows «Gedichte» 1948: Enttäuschung und Verwirrung. In: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 27, 1986, S. 197–217.
Horst S. Daemmrich: Messer und Himmelsleiter. Eine Einführung in das Werk Karl Krolows. Verlag Groos, Heidelberg 1980, ISBN 3-87276-242-7.
Neil H. Donahue: Karl Krolow and the poetics of amnesia in postwar Germany. Rochester, NY [u. a.] 2002
Walter H. Fritz (Hrsg.): Über Karl Krolow. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1972.
Gerlinde Hahn: Karl Krolow, geboren am 11. März 1915 in Hannover, zum 70. Geburtstag. Ein Auswahlverzeichnis. Stadtbibliothek, Hannover 1985.
Bruno Hillebrand: Vernunft ist etwas Sicheres. Karl Krolow, Poesie und Person. Steiner-Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-515-04572-4.
Hanna Klessinger: Bekenntnis zur Lyrik : Hans Egon Holthusen, Karl Krolow, Heinz Piontek und die Literaturpolitik der Zeitschrift Merkur in den Jahren 1947 bis 1956. Wallstein-Verlag, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8353-0874-9
Gerhard Kolter: Die Rezeption westdeutscher Nachkriegslyrik am Beispiel Karl Krolows. Zu Theorie und Praxis literarischer Kommunikation. Bouvier, Bonn 1977, ISBN 3-416-01365-4.
Fatima Massoud: Epochengeschichtliche Aspekte in der Lyrik Karl Krolows. Lang, Frankfurt/M. 1981, ISBN 3-8204-6215-5.
Rolf Paulus: Karl-Krolow-Bibliographie. Athenäum Verlag, Frankfurt/M. 1972, ISBN 3-7610-7138-8.
Rolf Paulus: Lyrik und Poetik Karl Krolows 1940–1970. Bouvier, Bonn 1980, ISBN 3-416-01543-6.
Rolf Paulus: Der Lyriker Karl Krolow. Biographie und Weiterentwicklung, Gedichtinterpretation, Bibliographie. Bouvier, Bonn 1983, ISBN 3-416-01748-X (zusammen mit Gerhard Kolter)
Jong Ho Pee: Karl Krolow und die lyrische Tradition. Ironie und Selbstreflexion. Müller Botermann, Köln 1991, ISBN 3-88105-113-9.
Vera B. Profit: Ein Porträt meiner Selbst. Karl Krolows autobiographical poems (1945–1958) and their French sources. Lang, New York 1991, ISBN 0-8204-0851-4.
Annamaria Rucktäschel: Zur Sprachstruktur moderner Lyrik. Ein Versuch über Karl Krolow. Dissertation, Universität München 1968.
Artur Rümmler: Die Entwicklung der Metaphorik in der Lyrik Karl Krolows (1942–1962). Die Beziehung zu deutschen, französischen und spanischen Lyrikern. Lang, Frankfurt/M. 1972, ISBN 3-261-00752-4.
Katja Stahl: Hier war die Luft einmal lateinisch. Der Dichter Karl Krolow in Darmstadt. Tectum-Verlag, Marburg 2010, ISBN 978-3-8288-2327-3.
↑ abErnst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 340.
↑Karin van Schwartzenberg (Verantw.): Ehrengräber und Gräber bedeutender Persönlichkeiten auf dem Stadtfriedhof Engesohde, Faltblatt DIN A3 mit Übersichtsskizze, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Städtische Friedhöfe, Sachgebiet Verwaltung und Kundendienst, Hannover, 2012
↑Die obigen fünf Gedichte sind aus: Hans Bender (Hrsg.), Widerspiel. Deutsche Lyrik seit 1945, Carl Hanser Verlag, München 1962