Karl Johann Nikolaus Stumpff (* 17. Mai 1895 in Schleswig; † 10. November 1970 in Göttingen) war ein deutscher Astronom.
Stumpff war der Sohn eines Tischlermeisters (der 1909 starb) und machte 1914 in Flensburg Abitur. Er studierte (unterbrochen vom Ersten Weltkrieg mit Dienst beim Roten Kreuz) danach in Göttingen (Johannes Franz Hartmann, Leopold Ambronn, Emil Wiechert) und Kiel (Paul Harzer). 1922 promovierte er in Göttingen (Theorie der Periodogramme und ihre Anwendbarkeit auf Analyse der Mondbewegung). Aus der Dissertation entstand auch ein fotografischer Apparat zur Auffindung solcher Perioden in den Beobachtungsdaten (z. B. Lage der Rotationsachse der Erde, Sonnenflecken, Sternhelligkeit), den Stumpff ab 1925 als Assistent an der Breslauer Sternwarte nutzte. 1927 habilitierte er sich in Breslau. 1934 wurde er Observator am Meteorologischen Institut in Berlin, wo er seine Periodenuntersuchungen anwenden sollte, und wurde 1935 außerplanmäßiger außerordentlicher Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. 1942 wurde er außerordentlicher Professor für Astronomie an der Universität Graz und Direktor der Universitätssternwarte Graz. Er wandte sich dort den schon in Breslau begonnenen Untersuchungen zur Himmelsmechanik zu, für die er vor allem bekannt ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1946, musste er Österreich verlassen und war 1952 bis zu seiner Emeritierung 1959 Professor für Sphärische Astronomie, Bahnbestimmung und Himmelsmechanik an der Universität Göttingen. 1961 und 1966/67 hielt er Vorlesungen und arbeitete er bei der NASA in Washington, D.C. insbesondere zu Methoden der Bahnbestimmung.
Er schrieb neben seinem Lehrbuch der Himmelsmechanik auch populärwissenschaftliche Bücher. So verfasste er unter anderem eine völlige Neubearbeitung des Klassikers „Die Wunder des Himmels“, welches erstmals schon 1834 von Joseph Johann von Littrow herausgebracht worden war.
Der Asteroid (3105) Stumpff ist nach ihm benannt.
Personendaten | |
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NAME | Stumpff, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Stumpff, Karl Johann Nikolaus (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Astronom |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1895 |
GEBURTSORT | Schleswig |
STERBEDATUM | 10. November 1970 |
STERBEORT | Göttingen |