Als Katalogehe werden mitunter abwertend Ehen zwischen Partnern aus wirtschaftlich unterschiedlich starken Ländern bezeichnet, die sich aus Brieffreundschaften ergeben und sich ursprünglich über geringe Gebühren für die Adressen finanziert haben.[1][2]
Während in den 1970er Jahren Ehen überwiegend mit Frauen aus Thailand und Vietnam geschlossen wurden, handelt es sich im deutschsprachigen Raum heute überwiegend um Frauen aus Osteuropa.[3] Als Ursache wird neben wirtschaftlichen Gründen ein generell hoher Anteil an Frauen in der Bevölkerung vermutet.[3] Der Begriff "Katalogfrau" ist grundsätzlich ehrverletzend.[4]
In Südkorea werden aufgrund der niedrigen Geburtenrate gezielt Frauen aus Vietnam angeworben, die sich wiederum erhoffen, so ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern.[5] Im Jahr 2014 betrug das Budget für entsprechende Werbemaßnahmen der Regierung Südkoreas 107 Milliarden Won.[6] Insbesondere die männliche Landbevölkerung wird hierbei angesprochen; 2013 wurden mehr als ein Fünftel der Eheschließungen von Bauern und Fischern mit Frauen aus dem Ausland vollzogen.[6]
In den Vereinigten Staaten werden Katalogehen überwiegend zwischen wohlhabenden Männern aus dem Inland mit Frauen aus ärmeren Ländern geschlossen.[7] Die entsprechenden Männer seien dabei häufig in ihren sozialen Kompetenzen eingeschränkt, hätten Schwierigkeiten, mit der zunehmend emanzipierten Rolle der Frau zurechtzukommen oder hätten schlechte Erfahrungen in Beziehungen gemacht.[7]