Der Kavachi ist ein Vulkan im New-Georgia-Archipel und zählt somit administrativ zur Provinz Western des melanesischenInselstaatesSalomonen. Er liegt in der Salomonensee, etwa 28 Kilometer südlich der Insel Vangunu, und sein Gipfel befindet sich zur Zeit knapp 20 Meter unterhalb des Meeresspiegels – momentan ist er also als submariner Vulkan anzusprechen. Er entstand als Teil eines Inselbogens infolge der Subduktion der kleinen Woodlark-Platte (einer Mikroplatte) unter die Pazifische Platte und gehört zum pazifischen Feuerring. Man benannte ihn nach einem Meeresgott der Ureinwohner von Vangunu und Gatokae. Manchmal wird er auch als Rejo te Kavachi (de.: „Kavachis Ofen“) bezeichnet.[1] Im Mai 2000 wurden die Koordinaten des Kavachi – der als einer der aktivsten submarinen Vulkane im südwestlichen Pazifischen Ozean gilt – durch ein internationales Wissenschaftlerteam an Bord des CSIRO-ForschungsschiffsFranklin erstmals exakt bestimmt.[2] Dabei stellte sich heraus, dass der Vulkan seit den letzten Untersuchungen 1984 rasant gewachsen war.[3]
Der Kavachi wuchs zunächst als nahezu konischersubmariner Vulkan aus einer Meerestiefe von etwa 1,15 Kilometern empor und durchbrach Ende April 1939 im Zuge surtseyanischer Eruptionen die Wasseroberfläche. Bereits zuvor hatten die Einwohner der Inseln Vangunu und Gatokae von „Feuer auf dem Wasser“ berichtet, was auf frühere Aktivitäten hindeuten könnte. Seither produzierte er mehrere Inseln, von denen einige eine Höhe von 20 Metern und eine Länge von einem Kilometer erreichten. Diese Eilande waren jedoch alle sehr kurzlebig und wurden stets wieder rasch von der Brandungerodiert.[4] Durch den direkten Kontakt mit Wasser sind die Eruptionen des Kavachi in der Regel von massiven phreatomagmatischen Explosionen begleitet. Gefördert werden basaltisch-andesitischeLaven und auf den Inseln konnten auch Lavaströme beobachtet werden. Ein Ausbruch im Jahr 1951 löste einen kleinen Tsunami aus.[5]
Grover, J. C.: Submarine volcanoes and oceanographic observations in the New Georgia Group, 1963–64. In: British Solomon Islands Geological Record, 1963–67, Report 96, 1968, Seiten 116–125.
Baker, E. T. et al.: Observations and sampling of an ongoing subsurface eruption of Kavachi volcano, Solomon Islands, May 2000. In: Geology, Vol. 30, № 11, November 2002, Seiten 975–978.
Johnson, R.W. / Tuni, D.: Kavachi – an active forearc volcano in the western Solomon Islands. Reported eruptions between 1950 and 1982. In: Taylor, B. / Exon, N. F. (Hrsg.): Marine Geology, Geophysics, and Geochemistry of the Woodlark Basin-Solomon Islands. In der Reihe: Earth Science Series, 7. Band, Circum-Pacific Council for Energy and Mineral Resources, Houston, 1987, ISBN 978-0-933687-07-3, Seiten 89–112.
Unpubliziert
Okrugin, V. M.: Information note on the results of the 7th cruise of the R/V ‚Vulcanolog‘ in the vicinity of the Solomon Islands. Solomon Islands Geological Diversity File Report, 1985.
Petterson, M. G. / Wallace, S. / Tolia, D.: Explosive Surtseyan eruptions from Kavachi, Solomon Islands in 1961, 1970, 1976, 1991, 1998, and 1999. Manuskript, 2001, acht Seiten.
↑ abSatellitenbild der Woche: Donnerschlag unter Wasser. In: Der Spiegel. 23. Mai 2022, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 27. Mai 2022]).
↑Brennan Phillips, Matthew Dunbabin, Brad Henning, Corey Howell, Alex DeCiccio: Exploring the “Sharkcano”: Biogeochemical Observations of the Kavachi Submarine Volcano (Solomon Islands). In: Oceanography. Band29, Nr.4, 1. Dezember 2016, S.160–169, doi:10.5670/oceanog.2016.85 (tos.org [abgerufen am 27. Mai 2022]).