Kellersee | ||
---|---|---|
Der Kellersee – vom Holzbergturm in Malente aus gesehen | ||
Geographische Lage | Holsteinische Schweiz | |
Zuflüsse | Schwentine, Malenter Au, Ukleiau und Nücheler Graben | |
Abfluss | Schwentine | |
Orte am Ufer | Malente, Krummsee, Sielbeck und Eutin-Fissau | |
Daten | ||
Koordinaten | 54° 10′ 20″ N, 10° 35′ 40″ O | |
| ||
Höhe über Meeresspiegel | 24,26 m ü. NHN[1] | |
Fläche | 5,523 km²[2] | |
Länge | ca. 3,2 km | |
Breite | ca. 3,7 km | |
Volumen | 65.349.000 m³ [3] | |
Umfang | 16,14 km[4] | |
Maximale Tiefe | 26,1 m[5] | |
Mittlere Tiefe | 11,8 m[6] | |
Einzugsgebiet | 149,32 km²[7] |
Der Kellersee ist ein Natursee in der Holsteinischen Schweiz in Schleswig-Holstein und Teil des Flusssystems der Schwentine, die u. a. einen der Zuflüsse sowie den Abfluss darstellt.[8]
Der ungleichmäßig geformte See hat bei einer Länge von ungefähr 3,2 km und einer Breite von 3,7 km eine Wasseroberfläche von 555 ha, eine Tiefe von bis zu 25,8 m, wobei der Durchschnitt bei 11,7 m liegt, und eine Höhe über dem Meeresspiegel von etwa 24 m.[9]
Der Natursee liegt inmitten der Holsteinischen Schweiz, die durch eine hügelige Moränenlandschaft geprägt ist. Er liegt zwischen den Gemeinden Eutin und Malente, wobei zur Malenter Gemeinde im Westen, wo die Schwentine weiterfließt, noch die Ortschaft Krummsee im Norden des Gewässers gehört, während auf der Eutiner Seite der Stadtteil Fissau im Süden, wo der Zufluss liegt, und das Dorf Sielbeck im Osten an den See grenzen.
Das Ufer wird von einem Rundweg mit einer Länge von ca. 16 km umfasst, wobei er nicht durchgehend am See entlangführt, sondern z. B. auch durch den durch Laubbäume dominierten Mischwald, der direkt an das Ufer anschließt. Eine Bebauung ist lediglich an den vier Orten, die direkt am See liegen, vorhanden, wobei diese häufig aus großzügigen Seegrundstücken mit Einfamilienhäusern besteht. Badestellen gibt es u. a. in Malente Wöbbensredder, am Campingplatz in Fissau sowie in Sielbeck mit dem abgelegenen „Hamburger Strand“.[10]
Der Kellersee bietet viele Möglichkeiten zur Nutzung, wie z. B.:
Der ganze See ist für Wasserwanderer als Teil des Flusssystems der Schwentine nutzbar, genauso wie für Schwimmer an diversen Badeplätzen. Des Weiteren wird der See auch von einem Malenter Segelverein genutzt.[10]
Der See ist touristisch durch eine Seerundfahrt mit dem Ausflugsboot Luise erschlossen sowie neben Campingplätzen auch durch jeweils ein Fährhaus mit Restaurant- und Hotelbetrieb in Sielbeck und Fissau, wobei in Fissau aktuell ein Neubau des Hotels in Planung ist. Des Weiteren befindet sich in Malente direkt am See auch ein Krankenhaus mit Parkanlage, die örtliche Jugendherberge und ein Bildungszentrum sowie das Gut Rothensande am Ortseingang, das als Immenhof Filmgeschichte schrieb und heute als exklusives Hotel am Seeufer mit Schwerpunkt auf den Pferdesport betrieben wird.[10]
Der Kellersee wird von der Fischerei Schwarten bewirtschaftet, welche auch ein kleines Lokal direkt am Seeufer betreibt. Für Angler ist das Angeln rund um die Uhr auch vom Boot aus gestattet, wobei Gastangler einen sogenannten Gewässerschein erwerben müssen.[11]
Der Kellersee verfügt über einen sehr guten Bestand an Hechten, Zandern, Flußbarschen, die häufig an markanten Punkten der Unterwasssertopografie wie den unterschiedlichen Tiefen, Untiefen, Barschbergen[12] und steilen Scharkanten sowie an Schilfkanten anzutreffen sind. In den tieferen Freiwasserbereichen leben überwiegend Maränen und Seeforellen.[13] Außer den genannten Arten kommen des Weiteren hauptsächlich in der wärmeren Uferzone Aale, sowie Friedfische wie Karpfen, Brachsen, Schleien, Rotaugen und Rotfedern in größerer Zahl und teilweise auch in hohen Stückgewichten vor. Gewisse Veränderungen hat es bei den Populationen der Spezies Ukelei, Binnenstint, Große Maräne und Aalquappe gegeben.[14] Die Uferregion ist wegen teilweise dichtem Schilfbestand nicht überall ohne Boot zugänglich. Der See, welcher hinsichtlich der Gewässereutrophierung mit gutem bis mittlerem Regenerationspotential eingestuft wird[15], ist in zahlreiche Buchten gegliedert und von größeren Krautfeldern durchsetzt. Sein Boden besteht zu großen Teilen aus Sand-, Stein-, Kies- und Schlickfeldern.[16]
An einigen Stellen des Sees kann es zu gefährlichen Fallwinden, die zu einer akuten Seenot führen können, kommen, vor allem in der Fissauer Bucht, da der an dieser Stelle schlauchförmige See zwischen zwei steil abfallenden Hügeln im Mündungsgebiet der Schwentine gelegen ist. Dieses Phänomen lässt sich auf die eiszeitliche Entstehungsgeschichte der Region zurückführen.