Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
E50.4 | Vitamin-A-Mangel mit Keratomalazie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Keratomalazie ist eine Erweichung (Malazie) mit Einschmelzung und Trübung der Hornhaut des Auges, die kann zu Verschlechterung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen.[1][2]
Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1933 durch L. J. A. Loewenthal.[3]
Es wird geschätzt, dass jährlich eine viertel bis halbe Million Kinder eine Keratomalazie entwickeln mit entsprechender Beeinträchtigung des Sehvermögens.[2]
Die Ursache ist meist eine Hypovitaminose, ein Mangel an Vitamin A aufgrund von Mangel- oder Unterernährung. Eine verminderte Resorption kann auch durch eine Maserninfektion oder durch schweren Darmkatarrh hervorgerufen werden.[1][4]
Der Vitamin-A-Mangel führt zur Atrophie an der Oberfläche von Schleimhäuten und Ersatz des normalen Epithels durch minderwertige Zellen. Zusätzlich wird die Substantia propria gestört bis zur Verflüssigung mit dem Ergebnis der Keratomalazie.[2]
Weniger schwere Formen des Mangels führen zur Xerophthalmie.
Die Behandlung besteht in angemessener Gabe von Vitamin A.
Die Mortalität wird mit bis zu 30–60 % angegeben.[2]