Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 39′ N, 9° 27′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 312 m ü. NHN | |
Fläche: | 40,47 km2 | |
Einwohner: | 42.178 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1042 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73230 | |
Vorwahl: | 07021 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 033 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 4 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstraße 14 73230 Kirchheim unter Teck | |
Website: | www.kirchheim-teck.de | |
Oberbürgermeister: | Pascal Bader (parteilos) | |
Lage der Stadt Kirchheim unter Teck im Landkreis Esslingen | ||
Kirchheim unter Teck ist eine Mittelstadt in Baden-Württemberg, etwa 25 km südöstlich von Stuttgart. Sie gehört zur Region Stuttgart und zur europäischen Metropolregion Stuttgart. Sie ist die drittgrößte Stadt des Landkreises Esslingen und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.
Seit dem 1. April 1956 ist Kirchheim unter Teck eine Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Dettingen unter Teck und Notzingen hat die Stadt Kirchheim unter Teck eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Kirchheim unter Teck liegt in Luftlinie ungefähr 15 km südöstlich der Kreisstadt Esslingen am Neckar im Vorland der mittleren Schwäbischen Alb und darin etwa ebensoweit nordnordwestlich des Albtraufs mit den Vorbergen Teck, Breitenstein und Limburg wie südöstlich des oberen Neckartales. Die Stadtbebauung nimmt die hier weite Talmulde der „Lenninger“ Lauter ein, die auf erst noch nördlichem Lauf von Dettingen unter Teck her den Stadtkern durchzieht, dann auf Nordwestlauf abknickt und den Stadtteil Ötlingen durchläuft, um schließlich weiter abwärts durch Wendlingen am Neckar hindurch in den Neckar zu münden. Am Lauterknie mündet von Südosten her die Lindach, die kurz zuvor schon im Ortsbereich ihre bedeutenden Zuflüsse Trinkbach von rechts und Gießnaubach von links aufgenommen hat.
Kirchheim unter Teck ist reihum von den folgenden Kommunen umgeben: von den Städten Wendlingen am Neckar im Westnordwesten und Wernau (Neckar) im Nordwesten, von den Gemeinden Notzingen im Norden, Schlierbach im Nordosten, Ohmden und dann Holzmaden im Osten, von der Stadt Weilheim an der Teck und dann der Gemeinde Bissingen an der Teck im Südosten, von der Gemeinde Dettingen unter Teck im Süden, von dem zur Stadt Nürtingen gehörenden Ort Reudern im Südwesten und schließlich von der Gemeinde Oberboihingen, beidseits einer kleinen unbewohnten Exklave von Wendlingen, im Westen. Schlierbach gehört dem Landkreis Göppingen an, alle übrigen liegen im eigenen Landkreis Esslingen.
Das Stadtgebiet von Kirchheim unter Teck besteht aus der Kernstadt Kirchheim, den bereits 1935 eingegliederten Stadtteilen Lindorf und Ötlingen sowie den im Rahmen der Gemeindereform 1974 eingegliederten Stadtteilen Jesingen und Nabern. Alle vier Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt, sie haben jeweils einen von der Bevölkerung bei jeder Kommunalwahl neu zu wählenden Ortschaftsrat, dessen Vorsitzender der Ortsvorsteher ist.
In der Kernstadt Kirchheim werden zum Teil Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Geschichte aufgrund der Bebauung ergeben haben und die meist nicht genau abgrenzbar sind. Nordöstlich der Kernstadt liegt die ab den 1970er Jahren planmäßig angelegte Wohnsiedlung Schafhof.
Kirchheim bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Stuttgart, deren Oberzentrum Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Kirchheim gehören außerdem noch die Städte und Gemeinden im Südosten des Landkreises Esslingen (im Wesentlichen das Albvorland mit Lenninger Tal und Neidlinger Tal). Im Einzelnen sind dies Bissingen an der Teck, Dettingen unter Teck, Erkenbrechtsweiler, Holzmaden, Köngen, Lenningen, Neidlingen, Notzingen, Ohmden, Owen, Weilheim an der Teck und Wendlingen am Neckar.
Der Ursprung des Zusatzes „unter Teck“ ist umstritten. Eine Erklärungsmöglichkeit bietet die Burg Teck, „unter“ der Kirchheim liegt. Weiterhin wird auch öfter auf die Eigenschaft Kirchheims Bezug genommen, „unter“ die Herrschaft der Herzöge von Teck gelangt zu sein. Anderen Quellen zufolge rührt der Namenszusatz von der Vermessungslinie (decumanus maximus) der römischen Vermesser, die etwas südlich der Stadt verlief. Aufgrund des Fehlens von Artikeln im Lateinischen sei der Name bis heute ohne Artikel geblieben.[2]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Vormittelalterliche Siedlungsspuren können aus der Jungsteinzeit, der Kelten-[4] und der Römerzeit nachgewiesen werden. Alemannische Reihengräberfriedhöfe belegen die Existenz dreier Siedlungen der Völkerwanderungszeit im Stadtgebiet.
Wenn auch die erste urkundliche Erwähnung von Kirchheim erst auf das Jahr 960 datiert, geht der Ort mit Sicherheit auf die alemannische Zeit des 6.–7. Jahrhunderts zurück. Möglicherweise entstand die bestehende Siedlung im Zug der Christianisierung als Verdichtung der bestehenden Altsiedlungen gemeinsam mit der dem Heiligen Martin geweihten Kirche.
Im Jahr 960 gelangte Kirchheim in einem Tausch vom Bistum Chur in den Besitz des späteren Kaisers Otto I., Mitte des 11. Jahrhunderts sind das Marktrecht und die Existenz einer königlichen Münzstätte überliefert.
Der Ort war im Besitz der Herzöge von Zähringen und ging von diesen 1186 an ihre Seitenlinie, die Herzöge von Teck über. Diese, seit 1252 genannt, trugen allerdings den Herzogstitel mehr als Familiennamen denn als Herrschaftstitel. Sie erhoben zwischen 1220 und 1230 die Marktsiedlung zur Stadt nach Freiburger Recht. 1240 wurde durch Herzog Ludwig I. von Teck das Kirchheimer Frauenkloster gegründet. Herzog Konrad II. von Teck veranlasste 1270 den Bau einer Stadtmauer.
In einem längeren Prozess kam Kirchheim von 1303 bis 1386 aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten von den Herzögen von Teck über Österreich an Württemberg. Die Stadt wurde Sitz eines württembergischen Amtes, das im späten 18. Jahrhundert zum Oberamt aufstieg. Nach der Rückkehr Herzog Ulrichs wurde ab 1539 Kirchheim zur württembergischen Landesfestung ausgebaut, gleichzeitig entstand das herzogliche Schloss und das Alte Haus. Das heutige Erscheinungsbild ist vom Wiederaufbau nach dem verheerenden Stadtbrand von 1690 geprägt. Neben dem Schloss sind nur die Gebäude „Max-Eyth-Haus“ (Max-Eyth-Straße 15) und „Altes Haus“ (Dettinger Straße 2) aus der Zeit vor dem Stadtbrand erhalten geblieben. Das Kirchheimer Rathaus wurde beim Wiederaufbau vom Gelände des heutigen Marktplatzes auf seine heutige Position versetzt.
Während im 14. Jahrhundert noch der Adel der Herrschaft Teck im Stadtregiment eine führende Rolle spielte, brachte der Aufstieg des Bürgertums einen wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem im Textilgewerbe und im Textilhandel. Aus diesen Anfängen entwickelte sich im 18. Jahrhundert die Textilindustrie.
Nach der Gründung des Königreichs Württemberg im Jahre 1806 blieb das Oberamt Kirchheim bestehen und erfuhr im Rahmen der neuen Verwaltungsgliederung Württembergs leichten Gebietszuwachs. Der 1819 errichtete Wollmarkt verschaffte der Kirchheimer Textilindustrie eine überregionale Bedeutung. Das zog die weitere Ansiedlung von Färbereien und Textilbetrieben, schließlich auch von Unternehmen der Metallindustrie nach sich. 1864 erhielt Kirchheim Anschluss an die erste Privateisenbahn in Württemberg, die Strecke Unterboihingen–Kirchheim.
1934 wurde das Oberamt Kirchheim in Kreis Kirchheim umbenannt. In der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg fiel der Kreis 1938 an den Landkreis Nürtingen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Kirchheim zum Land Württemberg-Baden in der Amerikanischen Besatzungszone. In der Nachkriegszeit stieg, bedingt durch die Zuwanderung von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen, die Einwohnerzahl der Stadt erheblich an. 1948 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 20.000, und mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 erhielt sie kraft Gesetzes den Status einer Großen Kreisstadt.
Mit der Gründung Baden-Württembergs wurde Kirchheim 1952 Bestandteil des heutigen Bundeslandes.
Seit der Kreisreform von 1973 gehört Kirchheim unter Teck zum Landkreis Esslingen. 1974 wurden die Nachbargemeinden Nabern und Jesingen eingegliedert. Damit erreichte die Stadt ihre heutige Ausdehnung.
Die Bevölkerung von Kirchheim unter Teck gehörte ursprünglich zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat circa alpes, Landkapitel Kirchheim unterstellt. Da die Stadt schon früh zu Württemberg gehörte, wurde auch hier ab 1535 durch Herzog Ulrich die Reformation eingeführt. Daher war Kirchheim unter Teck über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. In jener Zeit wurde die Stadt Sitz eines Dekanats (siehe Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck), dessen Dekanatskirche die Martinskirche ist. Die Kirchengemeinde Kirchheim unter Teck wuchs vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg infolge Zuzugs stark an und wurde daher geteilt. Es entstand die Christusgemeinde (Kirche von 1909), die Kreuzkirchengemeinde (Kirche von 1956), die Thomaskirchengemeinde (Kirche von 1967) und die Auferstehungskirchengemeinde (Kirche von 1972). Diese fünf Gemeinden der Kernstadt bilden zusammen mit der Kirchengemeinde Ötlingen (eigene Pfarrei seit 1834) und der Matthäuskirchengemeinde Lindorf (Kirche erbaut 1961, früher zu Kirchheim, dann zu Ötlingen gehörig) die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Kirchheim unter Teck. Auch in den Stadtteilen Jesingen und Nabern wurde infolge der frühen Zugehörigkeit zu Württemberg die Reformation eingeführt. Daher gibt es auch in diesen beiden Stadtteilen jeweils eine evangelische Kirchengemeinde und eine eigene Kirche. Alle evangelischen Gemeinden im Kirchheimer Stadtgebiet gehören zum Dekanat Kirchheim unter Teck innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Katholiken gibt es in Kirchheim unter Teck erst wieder seit dem späten 19. Jahrhundert. Für sie wurde 1910 eine eigene Kirche St. Ulrich gebaut. Zur Kirchengemeinde gehören auch die Stadtteile Ötlingen und Lindorf sowie einige Nachbargemeinden. 1967 wurde in Kirchheim unter Teck eine zweite Kirche, Maria Königin, erstellt, zu deren Kirchengemeinde auch die Katholiken aus Jesingen und Nabern und einiger Nachbargemeinden gehören. Beide Kirchheimer Kirchengemeinden bilden heute die Seelsorgeeinheit 5 innerhalb des Dekanats Esslingen-Nürtingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Kirchheim unter Teck auch Freikirchen und Gemeinden, darunter die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) und die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Kirchheim unter Teck vertreten. Bis Ende 2020 hatte auch die Ahmadiyya Muslim Gemeinde ihren Sitz in Kirchheim unter Teck Marktstr. nahe Rathaus – bis 2021 der Umzug Richtung Esslingen nach Deizisau erfolgte.
In die Stadt Kirchheim unter Teck wurden folgende Gemeinden eingegliedert:
Jesingen liegt etwa zwei Kilometer südöstlich von Kirchheim in Richtung Weilheim an der Teck. Es ist der älteste schriftlich erwähnte Teilort von Kirchheim und wurde erstmals im Lorscher Codex in einer auf 769 datierten Schenkung an das Kloster Lorsch als Osingen genannt. Die Jesinger Markung ist 574 ha groß, die Ortschaft hat heute rund 3600 Einwohner.
Lindorf liegt rund zwei Kilometer entfernt im Westen von Kirchheim auf der gegenüberliegenden Seite der Autobahn A8. 1090 wurde Lindorf im Bempflinger Vertrag erstmals urkundlich erwähnt. Die Markungsfläche beträgt 262 ha, ungefähr 1500 Einwohner leben heute in Lindorf.
Nabern liegt rund vier Kilometer südöstlich von Kirchheim am Fuß der Burg Teck. Der Stadtteil hat rund 1900 Einwohner, die Markungsfläche beträgt 443 ha. Nabern wurde 861 in einer Schenkungsurkunde von Pfalzgraf Rudolf aus dem Geschlecht der Alaholfinger erstmals erwähnt. Nabern besitzt mit dem Verkehrslandeplatz Nabern den zweiten Flugplatz Kirchheims.
Ungefähr 2,5 Kilometer westlich vom Stadtzentrum von Kirchheim liegt Ötlingen, wobei die beiden Ortsteile heute durch ein Gewerbegebiet zwischen Kirchheim und Ötlingen zusammengewachsen sind. Die Ötlinger Markung ist 375 ha groß. Heute hat der Stadtteil Ötlingen rund 6400 Einwohner. Ötlingen gehört zu den früh genannten Orten. Im Lorscher Codex wurde bereits 788 das Dorf Adiningen erwähnt.
Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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In Kirchheim unter Teck wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten 37 ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem. Der Oberbürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis[8].
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
Kommunalwahl 2024
% 30 20 10 0 22,15 % 17,75 % 18,96 % 17,32 % 9,37 % 5,94 % 4,20 % 4,31 % n. k. %
Gewinne und Verluste
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FW | Freie Wähler Kirchheim | 22,15 | 8 | 24,86 | 9 | |
GRÜNE | GRÜNE | 17,75 | 7 | 24,04 | 9 | |
CDU | CDU | 18,96 | 7 | 16,47 | 6 | |
SPD | SPD | 17,32 | 6 | 16,22 | 6 | |
AfD | Alternative für Deutschland | 9,37 | 3 | – | – | |
FDP/KiBü | FDP/Kirchheimer Bürgerliste | 5,94 | 2 | 8,43 | 3 | |
CIK | Christliche Initiative Kirchheim | 4,20 | 2 | 5,16 | 2 | |
KiSo | Kirchheim.Sozial | 4,31 | 2 | – | – | |
Linke | Die Linke | – | – | 4,83 | 2 | |
Gesamt | 100 | 37 | 100 | 37 | ||
Wahlbeteiligung | 59,66 % | 56,24 % |
An der Spitze der Stadt Kirchheim unter Teck stand in früherer Zeit ein Amtmann, später ein Obervogt. Dem standen Untervögte, Bürgermeister, Gericht und Rat zu Seite. Das Gericht war die Verwaltungsbehörde der Stadt. Seit dem 14. Jahrhundert bildete sich als Vertreter der Bürgerschaft ein Rat heraus. Dieser unterstand jedoch dem Gericht. Er war jedoch bei der Wahl der Bürgermeister beteiligt. Bürgermeister gab es meist zwei.
Seit dem 19. Jahrhundert trug das Stadtoberhaupt die Bezeichnung „Stadtschultheiß“, seit 1930 Bürgermeister und mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. April 1956 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.
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Am 4. Dezember 2011 wurde Matt-Heidecker mit 94,34 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.[9]
Bei der Wahl am 1. Dezember 2019 erhielt Amtsinhaberin Angelika Matt-Heidecker 28,8 % der Stimmen, der parteilose Herausforderer Pascal Bader 70,8 %.[10] Er trat seine achtjährige Amtszeit zum 1. März 2020 an.[11]
Das Wappen der Stadt Kirchheim unter Teck zeigt unter goldenem Schildhaupt, darin eine liegende schwarze Hirschstange, in Blau ein mit Kesselrinken besetztes silbernes Kreuz (Kirchenspange). Die Stadtflagge ist gelb-blau.
Das Wappen wird schon lange geführt. Bereits 1295 ist es in den Stadtsiegeln belegt, wobei die württembergische Hirschstange erst später hinzukam. Das Wappensymbol wird auch als Kirchheimer Kreuz bezeichnet. Die Blasonierung des Wappens ist seit 1535 belegt. Die Stadtflagge wurde hingegen erst 1902 festgelegt.
Städtepartnerschaften bestehen
Patenschaften bestehen seit 1953 für Freiwaldau-Gräfenberg in Tschechien[12] und seit 1966 für Bulkes in Serbien; aus beiden Städten kamen viele Heimatvertriebene nach Kirchheim.
Ab 1992 war die Stadt Pate eines Lufthansa-Passagierflugzeugs der Baureihe Boeing 737-500 mit der Registrierung D-ABIZ; diese Maschine wurde im Juli 2011 außer Dienst gestellt. Seit September 2011 trägt der Airbus A319-114 mit dem Kennzeichen D-AIBG den Namen der Stadt.
Kirchheim ist über die von Wendlingen nach Oberlenningen führende Teckbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Im Stadtgebiet liegen die Bahnhöfe Kirchheim (Teck)-Ötlingen und Kirchheim (Teck) sowie der Haltepunkt Kirchheim (Teck) Süd. Bis Kirchheim ist die Bahnstrecke in das Stuttgarter S-Bahn-Netz integriert und wird von der Linie S1 im 30-Minuten-Takt bedient. Im weiteren Verlauf bis Oberlenningen verkehren stündlich Regionalbahnen. Zudem fahren täglich mehrere Güterzüge nach Dettingen und Oberlenningen.
Die frühere Bahnstrecke Kirchheim (Teck) Süd–Weilheim (Teck) und die daran liegenden ehemaligen Haltepunkte Kirchheim (Teck)-Bohnau und Kirchheim (Teck)-Jesingen ist seit 1995 außer Betrieb, der Personenverkehr nach Weilheim wurde bereits 1982 aufgelassen. Die Schnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm umfährt Kirchheim weitgehend im Albvorlandtunnel südlich der A 8. Im Stadtgebiet versorgen vor allem zahlreiche Buslinien von Bader, Schlienz-Tours und WBG den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und binden Kirchheim an mehrere Nachbargemeinden an. Alle Linien verkehren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS).
Kirchheim unter Teck ist Bestandteil des Fernbusnetzes von Flixbus.
Die Bundesautobahn 8 (Karlsruhe–München) verläuft durch das südliche Stadtgebiet. Kirchheim ist über die Anschlussstellen Kirchheim-West und Kirchheim-Ost zu erreichen. Ferner führt die Bundesstraße 297 (Lorch–Tübingen) durch die Stadt. In Kirchheim beginnt auch die Bundesstraße 465 nach Süden durch das Lenninger Tal bis Leutkirch im Allgäu.
Zu Kirchheim gehören auch der Verkehrslandeplatz Nabern und der Segelflugplatz Hahnweide, die allerdings nicht kommerziell angeflogen werden.
2012 wurde Kirchheim als Fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet.
Die Stadtbücherei am Krautmarkt umfasst einen Bestand von 64.600 Medien und erzielte 2012 rund 281.000 Entleihungen.[13] Bis 1990 war die Stadtbücherei im gegenüberliegenden Max-Eyth-Haus untergebracht, seitdem befindet sie sich an ihrem jetzigen Standort am Krautmarkt.
In Kirchheim unter Teck begann bereits früh die Industrialisierung. Bekannte Vertreter nicht mehr existierender Unternehmen sind das Textilunternehmen Kolb & Schüle AG, die Schrauben- und Flanschenfabrik Emil Helfferich, die Maschinenfabrik Kirchheim, die Eisengießerei Grüninger und Prem, die Pianofortefabrik Kaim, die Firma Teck-Harmonium, die Papierwarenfabrik Otto Ficker AG, die Zigarrenfabrik Laukhardt oder der Rüstungsbetrieb MBB.
Zu den bekanntesten bestehenden Unternehmen mit Sitz in Kirchheim zählen der Sitzhersteller Recaro, Graupner Modellbau, der Wander- und Skistockhersteller Leki und Schempp-Hirth Flugzeugbau. Im Industriepark Nabern sitzen die Verwaltung des weltgrößten Omnibusherstellers EvoBus sowie NuCellSys, ein Unternehmen, das Brennstoffzellen entwickelt und die ACCUmotive, die Batterien für Elektroautos entwickelt. Alle drei sind Tochtergesellschaften der Daimler AG. Der Antriebs- und Steuerungstechnikhersteller AMK und der Halbleiterproduzent Dialog Semiconductor (Ortsteil Nabern) haben ebenfalls ihren Hauptsitz in Kirchheim unter Teck, ebenso die Krankenkasse BKK Scheufelen. Außerdem betreibt der Münchener Mischkonzern Siemens eine bedeutende Niederlassung in Kirchheim unter Teck.
Des Weiteren hat die Heinrich Feeß GmbH & Co. KG ihren Firmensitz in Kirchheim, dieses im Bereich Erdbau, Abbruch und Recycling in der Region Stuttgart tätig ist.
C. Riethmüller GmbH ist ein europaweit bedeutender Anbieter von Partyartikeln, wie etwa Lampions (Hoflieferant im 19. Jahrhundert), Girlanden, Latexballons und gehört seit 2011 zu Amscan Inc, New York.[14]
Das Logistikunternehmen Mosolf hat seinen Hauptsitz in Kirchheim. Es zählt zu den größten Unternehmen auf dem Gebiet der Automobillogistik in ganz Europa.
Das Unternehmen Zinkpower besteht seit 1973.
In Kirchheim unter Teck erscheint als Tageszeitung „Der Teckbote“, eine Regionalausgabe der Südwest Presse.
Kirchheim unter Teck verfügt über eine Außenstelle des Finanzamts Nürtingen, eine Außenstelle des Landratsamts Esslingen und ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk und zum OLG-Bezirk Stuttgart gehört. Außerdem ist die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk an der Henriettenstraße mit dem Ortsverband Kirchheim/Teck vertreten.[15]
Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Kirchheim unter Teck der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
An Gesundheitseinrichtungen hat die Stadt ein Kreiskrankenhaus des Landkreises Esslingen, die Medius-Klinik Kirchheim. Nach dem Umzug der psychiatrischen Abteilung von Nürtingen nach Kirchheim im Februar 2017 hat der Standort Kirchheim 435 Betten und ist mit 900 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Kirchheim.[16]
Darüber hinaus gibt es mehrere Sport- und Freizeiteinrichtungen, darunter ein Freibad, 11 Sport- und Veranstaltungshallen, eine Skateanlage, einen Reitstall sowie 10 Stadien bzw. Sportplätze.
In Kirchheim unter Teck gibt es ein Pädagogisches Fachseminar zur Ausbildung von Lehrern, zwei allgemeinbildende Gymnasien (das Schlossgymnasium und das Ludwig-Uhland-Gymnasium), ein technisches Gymnasium innerhalb der Max-Eyth-Schule sowie ein Wirtschaftsgymnasium (innerhalb der Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule), zwei Realschulen (Freihof- und Teck-Realschule), eine Förderschule (Konrad-Widerholt-Schule), vier Grund- und Hauptschulen bzw. Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (Eduard-Mörike-Schule Ötlingen mit Außenstelle Haldenschule, Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Alleenschule, Jesingen und Raunerschule) sowie drei selbständige Grundschulen (Freihofschule, Grundschule Nabern und Konrad-Widerholt-Schule mit Außenstelle auf dem Schafhof).
Der Landkreis Esslingen ist Schulträger der Beruflichen Schulen (Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule – Kaufmännische Schule und Max-Eyth-Schule – Gewerbliche Schule) sowie des Carl-Weber-Schulkindergartens für Geistigbehinderte.
Die private Freie Waldorfschule, die Janusz-Korczak-Schule für Erziehungshilfe am Heim sowie die Sonderberufsfachschule der Paulinenpflege und die private Krankenpflegeschule des Diakonissenmutterhauses Aidlingen am Kreiskrankenhaus runden das schulische Angebot in Kirchheim unter Teck ab.
Bei der Volkshochschule Kirchheim unter Teck e. V. gibt es seit 1947 ein vielfältiges Kursangebot.
Für kleinere Kinder gibt es 49 Kindergartengruppen mit 1328 Plätzen, 5 Gruppen in einer Kindertagesstätte mit 85–88 Plätzen, fünf Gruppen in kirchlichen Kindergärten mit 75–81 Plätzen und fünf Gruppen in freien Kindergärten mit 119 Plätzen.
In Kirchheim befindet sich die agrartechnische Bildungsanstalt DEULA Baden-Württemberg zur Schulung im Bereich Agrartechnik und Landbau sowie eine verkehrspädagogische Akademie (VPA) zur Fahrlehrerausbildung.[17]
Kirchheim liegt an der Südroute der Deutschen Fachwerkstraße mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Die Bürgerseen zwischen Nürtingen und Kirchheim sind ein bekanntes Naherholungsgebiet.
Am ehemaligen Pfarrhaus erinnern eine Gedenktafel und im Inneren ein Versammlungsraum an den erklärten Hitlergegner und protestantischen Pfarrer der Bekennenden Kirche, Otto Mörike.[20]
Innerhalb des Stadtgebiets sind bisher 14 Stolpersteine verlegt worden. Sie sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die während des Holocausts ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Sehenswert ist die historische Altstadt von Kirchheim mit vielen Fachwerkhäusern, darunter das alte Rathaus (Wahrzeichen der Stadt) mit Kassettendecke und Mondphasenuhr. Die Martinskirche ist die evangelische Hauptkirche der Stadt. Die Kirche wurde erstmals 960 erwähnt und in der Mitte des 15. Jahrhunderts in ihrer heutigen Form im Stil der Gotik errichtet. Zu den weiteren historischen Bauwerken der Stadt zählen das Schlößle, das im Kern aus dem Jahr 1427 stammt, das Kornhaus, erbaut um 1550, das Renaissance-Schloss (errichtet von 1538 bis 1560) sowie Reste der Stadtmauer und der Schlossgraben mit Bastion, ferner das Max-Eyth-Haus (Geburtshaus von Max Eyth), das mit dem 1538 errichteten Alten Haus (ehem. Stadttorherberge) eines der ältesten Gebäude der Stadt ist, das Wachthaus (das einzig erhaltene von ehemals vier Wachthäusern) und das Spital aus dem 14. Jahrhundert.
Weitere evangelische Kirchen in der Kernstadt sind die Christuskirche von 1909, die Kreuzkirche von 1956, die Thomaskirche von 1967 und die Auferstehungskirche von 1972. Katholische Kirchen sind St. Ulrich von 1910 und Maria Königin von 1967.
Die namensgebende Burg Teck liegt einige Kilometer südlich von Kirchheim bei Owen (Teck).
In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen: Evangelische Kirche Jesingen (neugotisch mit Resten aus dem 13. Jahrhundert), evangelische Kirche Nabern (spätgotisch mit freistehendem Turm, der 1870 einen Achteckhelm erhielt), Johanneskirche in Ötlingen (erbaut um 1600) und Matthäuskirche Lindorf (erbaut 1961).
Im Jahre 1945 wurden im Hasenholz-Wald drei Startrampen für das Raketenflugzeug Bachem Ba 349 „Natter“ errichtet. Im Zuge der Bauarbeiten zu S21 wurden die zwei nördlich liegenden entfernt. Die verbleibende gilt als die einzig öffentlich zugängliche, da die Startrampe auf dem Ochsenkopf des Truppenübungsplatzes Heuberg, von der aus Lothar Sieber einen tödlichen bemannten Testflug unternahm, weiterhin in einem militärischen Sperrbezirk liegt.
Der Kirchheimer Kunstweg umfasst seit 2004 eine Sammlung zeitgenössischer Werke deutscher und internationaler Künstler in der Innenstadt und in Ötlingen.
Die Basketballer der Kirchheim Knights spielen in der ProA. Die Heimspiele werden in der Sporthalle Stadtmitte (Alleenschule) ausgetragen.
Die Stadt Kirchheim unter Teck hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
Berühmte Persönlichkeiten, die einen Teil ihres Lebens in Kirchheim verbracht haben: