Ihren deutschsprachigen Trivialnamen verdanken die Klappertöpfe den reifen Früchten, in denen die Samen laut vernehmlich klappern, wenn sie bewegt werden. Klappertöpfe zapfen mit speziellen Wurzeln (Haustorien) die Wurzelsysteme anderer Pflanzen an. Die von Landwirten aufgrund ihres geringen Futterwertes als „Unkraut“ gewerteten Pflanzenarten werden im Volksmund auch Milchdieb oder Milchschelm genannt, da die Pflanzen in Nachbarschaft der Halbschmarotzer weniger gut gedeihen.
Die Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Von den vier Kelchblättern sind die oberen zwei auf etwa der halben Länge und die anderen fast vollständig verwachsen. Die Kronblätter sind zu einer zweilippigen Blütenkrone verwachsen. Die Unterlippe ist dreilappig. Es sind nur vier Staubblätter vorhanden.[1]
Die fachspaltigen (lokuliziden) Kapselfrüchte enthalten in jedem Fruchtfach einige Samen. Die Samen sind breit geflügelt.[1]
Es handelt sich um Halbschmarotzer (Hemiparasiten).
Ähnlich wie die Arten der Gattung Augentrost (Euphrasia) haben auch die Klappertopfarten ein nur verkümmertes Wurzelsystem. Sie bilden dagegen kleine Saugwarzen an den Wurzeln benachbarter Pflanzen und dringen in deren Leitungsbahnen ein. Klappertopfarten schädigen ihre Wirtspflanzen, da sie ihnen vor allem größere Mengen Wasser entnehmen.
Die Gattung Rhinanthus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Seite 603 aufgestellt. Der botanische Gattungsname Rhinanthus leitet sich von rhinos für „Rüssel“ (rüsselartig ausgezogene Helmspitze) ab; Rhinanthus kann als „nasenblütig“ gedeutet werden. Synonyme für RhinanthusL. sind: AlectorolophusZinn, FistulariaKuntze,[1][2]MimulusAdans., RhinantusGilib.[3]
Die Gattung Rhinanthus wurde früher zur Familie Braunwurzgewächse, Rachenblütler (Scrophulariaceae) gestellt. Durch molekularbiologische Untersuchung hat sich eine nähere Verwandtschaft aller Halbschmarotzer, die früher als „Rachenblütler“ eingeordnet wurden, mit der Sommerwurz (Orobanche) herausgestellt, und somit gehört Rhinanthus zur Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).[2]
Zur Gattung Klappertöpfe (Rhinanthus) gehören 35 bis 50 Arten in der Holarktis (Auswahl):[4][1][3]
Alpen-Klappertopf oder Schön-Klappertopf (Rhinanthus alpinusBaumg., Syn.: Rhinanthus pulcherSpreng.)[5]: Er kommt in Europa in Deutschland, Polen, Tschechien, in der Slowakei, in Österreich, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien und in der Ukraine vor.[4]
Rhinanthus freynii(A.Kern. ex Sterneck) Fiori: Sie kommt vom nördlichen Italien bis zur nordwestlichen Balkanhalbinsel vor.[3]
Rhinanthus glacialisPersonnat: Sie kommt in Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, in Tschechien, Österreich, Kroatien, Italien, Serbien, in der Ukraine und in Slowenien vor.[3]
↑ abcRhinanthus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 15. April 2014.