Klaus Gamber (* 23. April 1919 in Ludwigshafen am Rhein; † 2. Juni 1989 in Regensburg) war ein römisch-katholischer Priester und Liturgiehistoriker.
Klaus Gamber wurde als drittes von vier Kindern geboren. Als er 17 Jahre alt war, musste die Familie wegen der Versetzung des Vaters nach Regensburg umsiedeln, wo Gamber 1937 am Alten Gymnasium sein Abitur machte. Den folgenden Reichsarbeitsdienst verbrachte er zum Großteil, wegen mangelnder nationalsozialistischer Gesinnung, im Straflager. Daraufhin begann er sein Theologiestudium in Regensburg, welches aber bereits nach vier Semestern durch die Einberufung zum Kriegsdienst am 9. September 1939 unterbrochen wurde. Bereits diese Jahre nutzte er für seine Passion, die liturgische Forschung, und betrieb in zahlreichen Bibliotheken (Erfurt, Gotha, Stettin, Stargard, Frankfurt an der Oder, Leipzig und Jena) Handschriftenstudien, deren Ergebnisse er nach dem Krieg veröffentlichte. Besonders geprägt wurde Gamber durch einen einjährigen Aufenthalt als Soldat in Griechenland. Hier vertiefte sich sein Interesse zum östlichen Kult. Nach Beendigung des Krieges, den er trotz Fronteinsätzen unbeschadet überstanden hatte, trat Gamber wieder in das Priesterseminar Regensburg ein. Bereits in dieser Zeit begann er mit ersten Veröffentlichungen.
Nach der Priesterweihe 1948 wurde er zunächst Kaplan in Roding (Landkreis Cham) und Tegernheim (Landkreis Regensburg). Am 2. Februar 1952 trat der junge Priester eine Stelle als Expositus in Wolfsegg (Landkreis Regensburg) an und konnte neben dem Bau eines Kindergartens und eines Jugendheimes ein Pfarrkino einrichten. Damit war aber auch das Studium in Regensburg beendet. Ab 1956 durfte Gamber nebenberuflich studieren und immatrikulierte sich an der Universität München. Eine lebensbedrohliche Erkrankung unterbrach auch dieses Studium und führte 1957 zur Beurlaubung von der Seelsorgearbeit. Gamber führte seine Privatstudien fort und siedelte ins ehemalige Kloster Prüfening bei Regensburg über. Unter der Leitung des bekannten Palimpsestforschers Alban Dold OSB wurde in den Räumlichkeiten der ehemaligen Abtei zusammen mit dem Regensburger Pater Emmeram von Thurn und Taxis und Klaus Gambers Bruder Wolfram Gamber (1909–1987) das „Liturgiewissenschaftliche Institut Regensburg-Prüfening“ (Institutum Liturgicum Ratisbonense) gegründet. Gamber galt bald als der beste Kenner des abendländischen liturgischen Schrifttums und erspürte immer wieder frühe Texte, die er auf Mikrofilm aufnahm und damit eine der umfangreichsten Handschriftensammlung zusammentrug. Er vermochte es auch, die Texte miteinander zu vergleichen und in Beziehung zu setzen, wie es in zahlreichen Aufsätzen und Arbeiten zu ersehen ist. 1958 wurde seine wissenschaftliche Arbeit durch die Ernennung zum Ehrenmitglied der Päpstlichen Liturgischen Akademie gewürdigt. Er leitete nach dem Tod von Alban Dold das Institutum Liturgicum Ratisbonense.
Erst 1967 erlangte Gamber den theologischen Doktor an der Katholischen Universität Budapest. Außerdem ernannte ihn die Ukrainische Freie Universität in München in demselben Jahr zum Ehrendoktor (Dr. phil. h. c.).
In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte sich Gamber wieder verstärkt mit aktuellen liturgischen Fragen und beklagte die Eile der Durchführung der liturgischen Reform. Er äußerte klar, dass sie vor der Vergangenheit der Kirche und den Grundgesetzen der Liturgie keinen Bestand haben könne. Gamber wirkte ab 1982 als Fürstlicher Hofkaplan im Hause Thurn und Taxis in Regensburg. 1987 wurde der Gelehrte von der Henry-Bradshaw-Society in London, einer Gesellschaft zur Förderung der liturgischen Forschung, zum Vizepräsidenten gewählt.
Personendaten | |
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NAME | Gamber, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Priester und Liturgiewissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 23. April 1919 |
GEBURTSORT | Ludwigshafen am Rhein |
STERBEDATUM | 2. Juni 1989 |
STERBEORT | Regensburg |