Klebsiella granulomatis

Klebsiella granulomatis
Systematik
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Gammaproteobacteria
Ordnung: Enterobacterales
Familie: Enterobacteriaceae
Gattung: Klebsiella
Art: Klebsiella granulomatis
Wissenschaftlicher Name
Klebsiella granulomatis
(Aragão & Vianna 1913) Carter et al. 1999[1]

Klebsiella granulomatis ist ein fakultativ anaerobes, gramnegatives Stäbchenbakterium. Dieses Bakterium kann durch Sexualverkehr übertragen werden und löst die sogenannte Donovanosis aus.

Wie alle Klebsiella-Arten bildet Klebsiella granulomatis fakultativ anaerobe, nicht-bewegliche, nicht sporenbildende Stäbchen, allerdings ist es pleomorph, d. h., sie sind sehr vielgestaltig. Die Stäbchen können gerade oder gekrümmt sein, es kommen aber auch Kokken und Diplokokken vor. Reife Formen bilden eiförmige bis elliptische Kapseln aus, die 0,5 bis 0,7 µm breit und 1 bis 1,5 µm lang sind. Unreife Formen bilden hingegen keine Kapseln, sind eher kokkenförmig und messen 0,6 bis 1 µm.

Klebsiella granulomatis wächst fakultativ intrazellulär und besiedelt dort das Zytoplasma großer einkerniger Zellen und gelegentlich polymorphonuclearer Leukozyten. Der Keim wurde aus Hühnerembryos aus deren entwickeltem Gehirn und dem Dottersack isoliert. Nährmedien enthalten deshalb oft Dotter. Die optimale Wachstumstemperatur beträgt 37 °C.

Klebsiella granulomatis kann durch Sexualverkehr übertragen werden und gehört somit zu den STD. Es löst die sogenannte Donovanosis aus, auch Granuloma inguinale genannt. Diese ist nicht zu verwechseln mit dem Lymphogranuloma inguinale, welches durch Chlamydia trachomatis verursacht wird.[2](siehe Granuloma inguinale)

Empfindlichkeit gegen Antibiotika

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Wie viele gramnegative Bakterien ist Klebsiella granulomatis auch gegen β-Lactam-Antibiotika resistent. Die Behandlung geschieht mit Tetracyclinen wie Doxycyclin oder Cotrimoxazol, alternativ auch mit Chinolon-Antibiotika und (insbesondere in der Schwangerschaft) Makroliden (z. B. Erythromycin).[3][4][5] Alle Geschlechtspartner sollten einer Behandlung (Postexpositionsprophylaxe) unterzogen werden um den Ping-Pong-Effekt zu vermeiden.

Klebsiella granulomatis wurde von Aragão und Vianna als Calymmatobacterium granulomatis beschrieben. Carter et al. zeigten aber die sehr hohe genetische Übereinstimmung (über 99 %) mit Klebsiella pneumoniae und Klebsiella rhinosleromatis und stellten das Bakterium daher in die Gattung Klebsiella. Andere Synonyme sind Encapsulatus inguinalis (Bergey 1923) und Donovania granulomatis (Anderson et al. 1944).

  • J. S. Carter, F. J. Bowden, I. Bastian, G. M. Myers, K. S. Sriprakash, D. J. Kemp: Phylogenetic evidence for reclassification of Calymmatobacterium granulomatis as Klebsiella granulomatis comb. nov. In: International journal of systematic bacteriology. Band 49 Pt 4, Oktober 1999, S. 1695–1700, ISSN 0020-7713. PMID 10555350.

Einzelnachweise

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  1. Klebsiella (Memento des Originals vom 8. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bacterio.cict.fr
  2. Basislehrbuch Innere Medizin : kompakt, greifbar, verständlich / hrsg. von [[Herbert Renz-Polster]] ; Steffen Krautzig. 4., vollst. überarb. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer, München 2008, ISBN 978-3-437-41053-6.
  3. Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 260. Auflage. Gruyter, 2004, ISBN 3-11-017621-1.
  4. Henrik Holtmann, Monika Bobkowski: BASICS Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene. 1. Auflage. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2008, ISBN 978-3-437-42416-8.
  5. Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 264.