Kleine Simsenlilie | ||||||||||||
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Kleine Simsenlilie (Tofieldia pusilla) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tofieldia pusilla | ||||||||||||
(Michx.) Pers. |
Die Kleine Simsenlilie (Tofieldia pusilla) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Simsenliliengewächse (Tofieldiaceae).
Die Kleine Simsenlilie wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 12 cm. Die Grundblätter sind reitend, linealisch, schwertförmig[1] kurz zugespitzt,[2] fast stumpf,[1] besitzen drei bis fünf Längsnerven[2] und erreichen zwischen 1 und 5[3] (bis 8) Zentimeter Länge und 3 Millimeter Breite. Der Stängel ist aufrecht und nur am Grund beblättert.[1][4]
Der Blütenstand ist eine meist kopfig gedrängte, 0,5 bis 2 Zentimeter lange Traube und setzt sich aus 5 bis 10[3] (bis 35) 1 bis 3 Millimeter lang gestielten Blüten zusammen. Die Blüten stehen jeweils in der Achsel eines weißlichen, dreilappigen Tragblattes. Ein kelchähnliches Vorblatt am Grund der Blüten fehlt.[1] Die weißlichen bis grünlichen Blütenhüllblätter werden 1,5 bis 2,5 Millimeter lang.[5] Die Staubblätter sind etwa gleich lang wie die Tepalen. Der Fruchtknoten ist ellipsoid mit 0,3 bis 0,4 mm langen Griffeln. Die Kapselfrucht ist 2,5 bis 3 Millimeter lang[5] und fast kugelförmig. Die Samen sind 0,6 bis 0,8 Millimeter lang.[4]
Die Blütezeit reicht in Mitteleuropa von Juli bis August.[2]
Die Kleine Simsenlilie ist diploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 30.[2]
Das circumpolar arktisch-alpine Verbreitungsgebiet der Kleinen Simsenlilie umfasst Island, Skandinavien, Nord-Sibirien, Alaska, Nord-Kanada und Grönland; im Ural und in den Rocky Mountains reicht es weiter nach Süden. Darüber hinaus kommt die Art in Europa auch in Großbritannien, vor allem in Schottland, und in den Alpen vor.[1][6] In Deutschland sind mehrere Vorkommen aus den Berchtesgadener Alpen bekannt, Einzelvorkommen gibt es auch im Wetterstein- und im Karwendel-Gebirge.[7] Im Jahr 2003 wurde die Art auch in den Allgäuer Alpen am Hornbachjoch gegen die Jochspitze in 2050 Metern Meereshöhe entdeckt.[8]
Die Kleine Simsenlilie kommt bevorzugt auf Kalk, aber manchmal auch auf kalkarmen Substraten vor. Sie besiedelt in den Alpen durchsickerte Quellmoore, Schneetälchen und Polsterseggenrasen[3] in Höhenlagen zwischen 1600 und 2600 Meter.[1] Sie ist lokal eine Charakterart des Kobresietum simpliciusculae aus dem Verband Caricion bicolori-atrofuscae, kommt aber auch in Gesellschaften des Seslerion-Verbands vor und ist überregional aber eine Charakterart der Ordnung Tofieldietalia.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[9]
Die Kleine Simsenlilie wird in den Roten Listen gefährdeter Arten Deutschlands und Bayerns mit dem Status „R“ (extrem selten) bewertet.[10]
Die Kleine Simsenlilie bildet bei gemeinsamem Vorkommen mit anderen Simsenlilien-Arten (Tofieldia) Hybriden: