Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 58′ N, 11° 10′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Nordwestmecklenburg | |
Amt: | Klützer Winkel | |
Höhe: | 12 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,43 km2 | |
Einwohner: | 3128 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 23948, 23946 (Tarnewitzerhagen) | |
Vorwahl: | 038825 | |
Kfz-Kennzeichen: | NWM, GDB, GVM, WIS | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 74 039 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schloßstraße 1 23948 Klütz | |
Website: | www.kluetz-mv.de | |
Bürgermeister: | Jürgen Mevius | |
Lage der Stadt Klütz im Landkreis Nordwestmecklenburg | ||
Klütz [Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Sitz des Amtes Klützer Winkel, dem weitere fünf Gemeinden angehören. Die Stadt ist Teil der Metropolregion Hamburg und zudem für ihre Umgebung ein Grundzentrum.[2]
] ist eine Stadt im Norden desKlütz ist das Zentrum der Region Klützer Winkel zwischen Lübeck und Wismar in der Nähe des Heilbades Boltenhagen.
Zur Stadt Klütz gehören folgende Ortsteile:[3]
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Der Name Klütz stammt vom altpolabischen Substantiv kľuč (deutsch: Quelle). Von der silva cliuz, also vom Wald bei Klütz, ist 1188 die Rede. Clutse, Clutze (1237), Cluthze, Klutze (1267) und Cluze (1273) heißt es dann im 13. Jahrhundert, woraus dann das Klütz heutiger Tage wurde.[4]
Schon während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit wurde um Klütz gesiedelt; bis zur Völkerwanderung waren es Germanen, dann slawische Stämme und ab der Mitte des 12. Jahrhunderts deutsche Siedler. Das Waldgebiet wurde bereits 1188 als silva cliuz, der Ort und die Kirchgemeinde 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, das die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Klütz befand sich im Mittelalter unter mecklenburgischer Landesherrschaft. Der Flecken war wirtschaftlicher Mittelpunkt eines landwirtschaftlich genutzten Gebietes.[4]
Mit dem Bau der gotischen dreischiffigen Stadtkirche St. Marien wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts begonnen. Der quadratische Turm folgte im 14. Jahrhundert. Das Gewölbe im Langhaus musste ab 1701 ersetzt werden.[5]
Rittergeschlechter im Klützer Winkel
Vom 14. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts herrschten die Ritter von Plessen im Klützer Winkel. Hans Caspar von Bothmer kaufte dann weite Teile des Klützer Winkels und hatte einen Grundbesitz von etwa 7000 Hektar. Das barocke Schloss der Grafen von Bothmer wurde von 1726 bis 1732 nach englischen und niederländischen Vorbildern und Plänen von Johann Friedrich Künnecke errichtet. Die 11,7 Hektar große Schlossanlage mit der 250 Jahre alten Festonallee aus spalierartig gezogenen und beschnittenen Linden wurde zum Wahrzeichen der Stadt.[6] Handwerk und Handel blühten auf, und von 1713 bis 1924 besaß im Gebiet nur Klütz die Marktgerechtigkeit. Seit etwa 1660 hat der Markttag am ersten Donnerstag im Oktober eine besondere Bedeutung.
1873/74 wurde die erste feste Straße nach Grevesmühlen gebaut. 1872 wurde das Modehaus Ramelow in Klütz gegründet. 1905 wurde die Bahnstrecke Grevesmühlen–Klütz eröffnet. Am 1. April 1938 erhielt Klütz das Stadtrecht und war mit rund 1.300 Einwohnern die kleinste Stadt Mecklenburgs.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges besetzten britische Truppen Anfang Mai 1945 die Stadt und übergaben sie Ende Juli an die Rote Armee. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten. Von 1952 bis 1994 gehörte Klütz zum Kreis Grevesmühlen (bis 1990 im DDR-Bezirk Rostock, 1990–1994 im Land Mecklenburg-Vorpommern). Seit 1994 liegt die Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg.
Nach der politischen Wende 1991 wurde das kleine Stadtzentrum im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert.
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Goldbeck, Grundshagen und Tarnewitzerhagen eingegliedert. In den 1950er Jahren wurden die Ortsteile Niederklütz, Steinbeck, Kühlenstein, Arpshagen, Hofzumfelde, Christinenfeld, Eulenkrug, Oberhof und Wohlenberg angeschlossen.
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Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[7]
Die Stadtvertretung von Klütz besteht aus 14 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 62,7 % zu folgendem Ergebnis:[8]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil 2019[9] |
Sitze 2019 |
Stimmenanteil 2024 |
Sitze 2024 | |
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Vereine für Klütz (VfK) | – | – | 39,2 % | 5 | |
Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) | 41,7 % | 6 | 34,5 % | 5 | |
CDU | 28,2 % | 4 | 11,8 % | 2 | |
SPD | 11,9 % | 2 | 8,7 % | 1 | |
Die Linke | 9,2 % | 1 | 5,8 % | 1 | |
Einzelbewerber Alexander Marx | 8,1 % | 1 | – | ||
Einzelbewerber Torben Menck | 0,9 % | – | – | ||
Insgesamt | 100 % | 14 | 100 % | 14 |
Mevius wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 63,8 % der gültigen Stimmen gewählt.[10] Er wurde am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 78,7 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[11] Seine Amtsdauer beträgt fünf Jahre.[12]
Blasonierung: „In Grün eine silberne Eule auf zwei schräg gekreuzten, seitlich gebogenen, vierblättrigen goldenen Lindenzweigen sitzend, darüber zwei schräg gekreuzte dreiblättrige goldene Lindenzweige.“[13] | |
Wappenbegründung: In dem 1997 neu gefassten Wappen verweist die Eule auf das „Uhlennest“, wie die Stadt ihrer vielen Eulen wegen seit dem vorigen Jh. auch bezeichnet wird. Die Lindenzweige stehen zum einen für die das Schloss und den Park Bothmer umgebenden Lindenalleen, zum anderen für den umfangreichen Laubwald im Stadtgebiet. Da nach den neuesten sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen der aus dem Slawischen stammende Ortsname nicht Schlüssel, sondern Quelle bedeutet, musste bei der Neugestaltung des Wappens auf ein Schlüsselsymbol verzichtet werden.
Das Wappen wurde von dem Weimarer Heraldiker Michael Zapfe gestaltet. Es wurde am 2. April 1997 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 123 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
Blasonierung: „In Gold eine ausgerissene grüne Eiche.“[13] | |
Wappenbegründung: Das Wappen verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit.
Das Wappen wurde von Hans Herbert Schweitzer gestaltet. Es wurde am 1. Oktober 1943 durch den Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen. |
Blasonierung: „In Gold, auf einem Silberfries sitzend, eine natürliche Eule; der Fries mit grünen Eichbäumen und -blättern im Wechsel belegt; im roten Schildfuß ein liegender schwarzer Schlüssel.“[14] | |
Wappenbegründung: Seit 1943 führte Klütz eine grüne Eiche im goldenen Wappen. Da der Baum nicht traditionsgebunden für die Vergangenheit des Ortes war und keinen Bezug zum Ort hatte, wurde das Wappen 1957 neugestaltet. Das Eulenbildnis weist auf das „Uhlennest“ hin, wie Klütz seit dem vorigen Jahrhundert bezeichnet wird. Der Silberfries symbolisiert den waldreichen Klützer Winkel, während der Schlüssel auf die slawische Herkunft des Namens der Stadt hindeutet. Das Wappen entsprach allerdings nicht den heraldischen Gestaltungsgrundsätzen.
Das Wappen wurde 1957 von der Stadt angenommen. |
Die Flagge ist längs gestreift von Grün, Gelb und Grün. Die grünen Streifen nehmen jeweils ein Zwölftel, der gelbe Streifen nimmt fünf Sechstel der Höhe des Flaggentuchs ein. In der Mitte des gelben Streifens liegt das Stadtwappen, das zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs einnimmt. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[15] Entworfen wurde die Flagge 2017 von Michael Zapfe, seit 2018 darf Klütz die Flagge nutzen.
Das Dienstsiegel zeigt das Stadtwappen mit der Umschrift „STADT KLÜTZ • LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.[15]
Klütz pflegt mit Bad Arolsen (Hessen) eine Partnerschaft.
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Klütz
Klütz in der Literatur
Klütz ist das Jerichow im literarischen Werk Uwe Johnsons, die Stadt der Cresspahls in den Mutmassungen über Jakob und in den verfilmten Jahrestagen.
In Klütz und Umgebung haben sich viele kleinere und mittlere Unternehmen angesiedelt. Der Tourismus mit Hotels, Gaststätten, Pensionen und Privatunterkünften hat erhebliche Bedeutung.
Klütz liegt an der Landesstraße 01 zwischen Dassow und Wismar. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Grevesmühlen an der A 20 (Lübeck–Rostock).
Die Bahnstrecke Grevesmühlen–Klütz wurde 2006 abgebaut. 2012–2014 wurde die Verbindung zwischen Klütz und Reppenhagen als Schmalspurstrecke wieder aufgebaut und der Betrieb als touristische Bahn mit historischen Wagen aufgenommen.[18]
Der nächstgelegene Bahnhof ist Grevesmühlen an der Bahnstrecke Lübeck–Bad Kleinen.