Die Knorpellattiche (Chondrilla), auch Knorpelsalate genannt, bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Cichorioideae innerhalb Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Chondrilla-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen zwischen 40 und 150 cm erreichen. Sie bilden Pfahlwurzeln. Jede Pflanze kann aus ein bis sechs verzweigten Stängeln bestehen, die an der Basis borstig behaart und oben glatt sind.
Die Laubblätter stehen in grundständigen Blattrosetten zusammen und befinden sich auch am Stängel verteilt. Die Blattstiele sind geflügelt. Die Blattspreite der Grundblätter ist buchtig bis fiederspaltig. Die Stängelblätter sind kleiner und einfacher.
Die end- und seitenständigen körbchenförmigenBlütenstände stehen meist einzeln oder zu wenigen zusammen. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 2,5 bis 5 mm auf. Es ist eine Reihe mit fünf bis neun gleichgestaltigen Hüllblättern vorhanden. In einem Blütenkörbchen stehen nur sieben bis fünfzehn zwittrige, fertile, zygomorpheZungenblüten zusammen. Die früh welkenden Blütenkronen sind gelb.
Die hellbraunen bis schwarzen, fast zylindrischen Achänen besitzen mehr als fünf Rippen, sind deutlich geschnäbelt und mit Höckern und Fortsätzen besetzt. Der Pappus besteht aus einer Reihe mit 40 bis über 50 weißen, glatten Borsten.
Die Gattung Chondrilla wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 796–797 aufgestellt. Der Name Chondrilla wurde von Dioscorides für Pflanzenarten benutzt, die Milchsaft (Latex) enthalten. Deshalb verwendete Linné diesen Namen für die Gattung Chondrilla.
Chondrilla brevirostrisFisch. & C.A.Mey.: Sie kommt im südlichen und östlichen europäischen Rusland, im westlichen asiatischen Russland, in Kasachstan, Kirgisistan und Xinjiang vor.[5] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 15.[5]
Chondrilla canescensKar. & Kir.: Sie kommt von Afghanistan bis Zentralasien und dem südwestlichen Sibirien vor.[6]
Chondrilla laticoronataLeonova: Sie kommt im südlichen und zentralen Russland, in Kasachstan und in Xinjiang vor.[5]
Chondrilla latifoliaM.Bieb.: Sie kommt ursprünglich in Bulgarien, der Türkei, Weißrussland, im europäischen Russland, in der Ukraine und in Transkaukasien vor.[6]
Chondrilla leiospermaKar. & Kir.: Sie kommt in Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Xinjiang und in der Mongolei vor.[5] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 15.[5]
Chondrilla ornataIljin: Sie kommt in Kirgisistan und in Xinjiang vor.[5] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[5]
Chondrilla paucifloraLedeb.: Sie ist im östlichen europäischen Russland, in Kasachstan, Usbekistan und Xinjiang vor.[8][5] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 15.[5]
Chondrilla piptocomaFisch. & C.A.Mey.: Sie kommt im südlichen und zentralen Russland, in Kasachstan und Xinjiang vor.[5] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 10.[5]
Chondrilla rouillieriKar. & Kir.: Sie kommt im südlichen und zentralen Russland, in Kasachstan und in Xinjiang vor.[5] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 15.[5]
Chondrilla setulosaC.B.Clarke ex Hook. f.: Sie kommt von Pakistan bis zum westlichen Himalaja vor.[6]
Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 93., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-494-01413-2.
Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band6: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Valerianaceae bis Asteraceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8001-3343-1.
L. D. Gottlieb: Chondrilla., S. 252 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9 (englisch).
Peter Derek Sell: Chondrilla L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 4: Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S.343 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ ab
Rolf Wisskirchen, Henning Haeupler: Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands mit Chromosomenatlas. Eugen Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3360-1.
↑ abc
Peter Derek Sell: Chondrilla L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 4: Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S.343 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).