Kobylá nad Vidnavkou | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Olomoucký kraj | |||
Bezirk: | Jeseník | |||
Fläche: | 1082[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 21′ N, 17° 7′ O | |||
Höhe: | 290 m n.m. | |||
Einwohner: | 364 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 790 65 | |||
Kfz-Kennzeichen: | M | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Žulová – Vidnava | |||
Bahnanschluss: | Lipová-lázně–Bernartice u Javorníka | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 1 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Zuzana Jochmannová (Stand: 2020) | |||
Adresse: | Kobylá nad Vidnavkou 53 790 65 Kobylá nad Vidnavkou | |||
Gemeindenummer: | 557218 | |||
Website: | www.oukobyla.cz |
Kobylá nad Vidnavkou (deutsch Jungferndorf) ist eine Gemeinde im Okres Jeseník in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer südwestlich von Vidnava (Weidenau) im Tal der Vidnavka (Schlippwasser). Südwestlich erhebt sich die Kaní hora (476 m).
Das Dorf wurde erstmals 1266 im Zusammenhang mit einem Landvogt und dessen Hof erwähnt. Für das Jahr 1284 ist die Schreibweise Cobila belegt. Ende des 13. Jahrhunderts eignete sich der Breslauer Bischof Thomas II. Jungferndorf an und gliederte es in sein geistliches Fürstentum Neisse ein. 1310 bestand Kobula aus 34 Hufen und einer Scholtisei mit drei Hufen, einer Schenke und einer Mühle mit zwei Rädern. 1425 wurde es als Cobula siue Junkfrawendorf bezeichnet. Im 16. Jahrhundert wurde im Ort Glas hergestellt, daneben gab es zwei Mühlen, eine Brauerei und eine Papierfabrik. 1570 wurde die Feste zu einem Schloss umgebaut. 1579 war das Dorf im Besitz des Nikolaus Nimicz, der Hauptmann des bischöflichen Schlosses Johannesberg war. 1619 gehörte Jungferndorf dem Johann Franz von Troilo. Die letzten Besitzer waren die Freiherren von Skal.
Als Folge des Ersten Schlesischen Krieges wurde Schlesien und damit auch das Fürstentum Neisse 1742 geteilt. Jungferndorf verblieb mit dem südlichen Teil des Bistumslandes bei Böhmen und gehörte nun zu Österreichisch-Schlesien.
Am 1. Dezember 1930 hatte die Gemeinde Jungferndorf 984 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 971 und am 22. Mai 1947 waren es 457 Bewohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Freiwaldau. Die Deutschen wurden 1945 enteignet und vertrieben. Von 1976 bis 2001 war Kobylá nach Žulová eingemeindet. Erst 1978 wurde es vom Erzbistum Breslau getrennt und dem Erzbistum Olmütz zugewiesen.
Durch eine Überschwemmung des Flüsschens Vidnavka im Juli 2009 wurden weite Teile des Dorfes und die Gruft überschwemmt, die Bahnstrecke Vidnava – Jesenik wurde zum Teil unterspült und musste zeitweilig außer Betrieb gehen.
Für die Gemeinde Kobylá nad Vidnavkou sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Kobylá nad Vidnavkou gehört die westlich des Dorfes gelegene Wüstung Annín (Annaberg). Das Dorf Annín, das einst aus 21 Häusern und einer Kapelle bestand, wurde 1976 aufgelassen.
Auf dem Friedhof befindet sich die Familiengruft der Familie von Skal. In ihr sind die sterblichen Überreste von 19 Personen beigesetzt. Bei einer Begehung im September 2002 wurde festgestellt, dass es bei einigen Särgen zu Beschädigungen durch ein Hochwasser kam. Teilweise lagen auch die sterblichen Überreste verstreut in der Gruft. Im Jahr 2008 wurde von der Gemeindeverwaltung das Dach der Gruft und auch des daneben liegenden Schlosses, welches als Altenheim genutzt wird, instand gesetzt. Bemühungen der Familie von Skal im Jahr 2010 die Gruft zu versiegeln, scheiterten am Denkmalschutz. 2013 wurde die Fassade der Gruft nochmals renoviert. Ebenso wurden die Särge wieder aufgerichtet.
Beigesetzt sind nach der „Skal´schen Familienchronik“: