Koreferenz (auch Referenzidentität) ist ein Terminus aus der Sprachwissenschaft sowie allgemein aus der Semiotik. Koreferenz liegt vor, wenn in einer Äußerung mit zwei verschiedenen sprachlichen Ausdrücken dasselbe bezeichnet wird. Der Produzent dieser Äußerung referiert mit den beiden Ausdrücken auf dieselbe Entität (z. B. auf Personen, Lebewesen, Dinge, Prozesse oder abstrakte Konzepte). Die beiden Ausdrücke beziehen sich in diesem Kontext auf dasselbe, das heißt, sie haben denselben Referenten. In einem Text sind Koreferenzbeziehungen ein Mittel der Textkohäsion.
Es werden bei der Koreferenz vorwiegend als mögliche Referenten nur außersprachliche Objekte genannt. Unter Berücksichtigung der Möglichkeit, über Sprache zu sprechen, sind aber auch sprachliche Referenten möglich.
Koreferenz kann satzintern und über Satzgrenzen hinweg erfolgen. Koreferenz kann durch selbständig referierende Ausdrücke erfolgen (Beispiel: „Angela Merkel (1), die am 1. März 2008 amtierende Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland (2) …“) oder durch relativ referierende Ausdrücke (Anapher), deren unmittelbarer Bezugspunkt ein anderer sprachlicher (unmittelbar referierender) Ausdruck ist, über den sie sich mittelbar auf einen Referent beziehen.
Koreferenz geschieht also insbesondere durch eine Beziehung zwischen Satzbestandteilen, von denen sich der eine auf den anderen bezieht, oder die sich gegenseitig aufeinander beziehen.
Beispiel: In dem Satz „Klaus sagte, er schriebe für die Wikipedia.“ sind Klaus und er koreferent.
Zur Verdeutlichung lassen sich Indizes verwenden. Man spricht auch von Koindizierung:
Gegebenenfalls kann Koreferenz auch zu „leeren“ Kategorien auftreten.